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Spektakel pur: VfL schlägt den FCN mit 5:4!
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Was für ein Spiel im Vonovia Ruhrstadion! Der VfL Bochum 1848 besiegte am Freitagabend den 1. FC Nürnberg nach spektakulären 90 Minuten mit 5:4! Peniel Mlapa (2), Kevin Stöger, Felix Bastians vom Elfmeterpunkt und Joker Nils Quaschner trugen sich in die blau-weiße Torschützenliste ein.

Spieltach „anne Castroper“, der VfL Bochum 1848 empfing den Tabellenvorletzten 1. FC Nürnberg im Vonovia Ruhrstadion. Die Gäste aus Franken kamen mit einigen Problemen ins Ruhrgebiet – nur zwei Punkte nach vier Spieltagen setzten FCN-Trainer Alois Schwartz bereits früh unter Druck. VfL Trainer Gertjan Verbeek musste im Flutlichtspiel erneut auf Tim Hoogland verzichten, für den Neuzugang Pawel Dawidowicz sein Startelf-Debüt in der Innenverteidigung feierte. In der Sturmspitze fiel die Wahl des Niederländers auf Peniel Mlapa, auf der rechten Abwehrseite kehrte Stefano Celozzi in die erste Elf zurück. Gästetrainer Schwartz musste auf die verletzten Stammspieler Raphael Schäfer und Georg Margreitter verzichten. Seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen 1860 München musste der Club-Coach nur auf einer Position verändern: Für den gesperrten Burgstaller lief Kevin Möhwald auf.

Besser konnte die Partie für den VfL nicht beginnen – nach vier Minuten hatte der VfL bereits einen optische Überlegenheit erarbeitet, dann machte Perthel über die linke Seite mächtig Dampf, seine Flanke war dann aber zunächst zu lang. Auf der anderen Seite rettete Weilandt den Ball, passte zu Celozzi und der legte den Ball mustergültig in die Mitte, wo zunächst Losilla verpasste, dann aber Stöger zur Stelle war und aus fünf Metern flach einschieben konnte – 1:0 für unseren VfL! Die Nürnberger zeigten sich geschockt vom frühen Rückstand und ließen zunächst Mlapa schießen, er scheiterte aber. Zwei Minuten später tauchte dann plötzlich Thomas Eisfeld frei vor FCN-Torhüter Thorsten Kirschbaum auf, legte den Ball vorbei und wurde gelegt – verdienter Elfmeter für den VfL. Kapitän Felix Bastians legte sich die Kugel zurecht und blieb gegen Kirschbaum cool und legte den Ball zum 2:0 in die Tormitte. Das Vonovia Ruhrstadion explodierte förmlich ob dieses Traumstarts.

Elf Minuten waren gespielt, da wurde es das erste Mal richtig gefährlich vor der Hütte von VfL-Keeper Manuel Riemann. Nach einem Freistoß von Links kam FCN-Youngster Lukas Mühl zum Kopfball, sein Versuch landete aber an der Querlatte – Glück für die Blau-Weißen. Im Gegenzug versuchte sich Eisfeld mit einer Flanke, doch die fischte Kirschbaum sicher ab. Es war ein sehr munteres Spiel, in dem nun auch die Gäste etwas mehr Sicherheit gewinnen und besonders über die rechte Seite erste Vorstöße wagen konnten. Die Nürnberger konnten sich dann nach 18 Minuten belohnen. Nach einer Flanke von Links kam FCN-Stürmer Edgar Salli kurz vor der Torlinie frei zum Kopfball und netzte zum Anschlusstreffer ein – das Nachlassen des VfL rächte sich früh. Nach dem Gegentreffer waren es jedoch die Männer von Gertjan Verbeek, die die nächste Möglichkeit hatten. Nachdem Losilla im Mittelfeld rüde gefoult wurde, geriet der Freistoß von Eisfeld zunächst zu kurz, doch den abgewehrten Ball jagte dann Torschütze Stöger knapp neben den Nürnberger Kasten.

Fünf Minuten nahmen sich beide Teams eine Auszeit, doch dann war der VfL Bochum wieder an der Reihe. 27. Minute, Peniel Mlapa rastet aus! Der VfL-Stürmer erzielte nach schöner Vorarbeit von Tom Weilandt seinen ersten Saisontreffer und stellte den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her (27.). Was für eine Partie „anne Castroper“ – sehr zur Freude der zahlreichen Fans in der Kurve und auf den Tribünen. Mlapa hatte da per Kopf schön gegen die Laufrichtung von Kirschbaum getroffen. Dann aber wieder Aufregung – nach einem Eckball musste Keeper Manuel Riemann gleich zweimal in höchster Not eingreifen, hielt seinen Kasten aber sauber. Doch der Schlussmann verletzte sich in dieser Aktion am rechten Arm und musste behandelt werden. Das Publikum feierte Riemann mit Sprechchören, die Nummer 1 biss auf die Zähne und konnte weiterspielen. Nur eine Minute später war er dann geschlagen – der erneute Anschlusstreffer für den Club. Innenverteidiger Dave Bulthuis traf nach Freistoß aus dem rechten Halbfeld zunächst an den linken Innenpfosten, von dort prallte der Ball dann kurz hinter der Linie auf (34.) – schwer zu sehen, aber der Ball war drin. In der Schlussphase entwickelte sich dann ein Spiel auf Augenhöhe, in dem beide Teams versuchten, ihre Defensivreihen etwas geordneter zu halten. Kurz vor Ende der ersten Hälfte versuchte sich dann Eisfeld aus der Distanz, doch sein schöner Linksschuss aus rund 20 Metern wurde von Kirschraum zur Ecke geklärt, die dann harmlos blieb. Schade, das war ein guter Versuch von Eisfeld! Kurz darauf dann der Schock für den VfL – in der dritten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte konnte Losilla den eingewechselten Cedric Teuchert im Strafraum nur mit einem Foul stoppen, es gab den berechtigten Elfmeter. Torschütze Edgar Salli trat gegen Riemann an, der VfL-Keeper hatte die richtige Ecke geahnt, doch der Schuss war zu platziert – 3:3. Nach turbulenten ersten 45 Minuten ging es ausgeglichen in die Pause. Da wäre für den VfL nach zweimaliger Führung deutlich mehr drin gewesen!

Halbzeit zwei begann ohne personelle Wechsel auf beiden Seiten. Drei Minuten waren gespielt, da bot sich Mlapa die erste Gelegenheit. Der Stürmer tankte sich bei einem Konter durch das Mittelfeld, schloss dann aber aus 25 Metern zu überhastet ab – drüber. Auf der anderen Seite bekam der Club nach 52 Minuten einen Freistoß kurz vor dem Eckpunkt zugesprochen, der jedoch ins Toraus segelte. Es war weiterhin eine lebhafte Partie mit Fehlern auf beiden Seiten. Drei Minuten später dann der erneute Führungstreffer für den VfL! Zunächst bekam Bastians nach einem Abpraller den Ball vor die Füße, hämmerte den Ball dann aber von halbrechts mit Wucht an den Pfosten. Den zweiten Versuch musste Mlapa dann nur noch einschieben. Kein Problem, der Offensivmann brachte den VfL mit seinem zweiten Treffer erneut in Führung. Wahnsinn!

In der Folge kam neben dem spielerischen Feuer auch noch eine Portion Nicklichkeit hinzu. Besonders die Gäste aus Franken fielen nun immer wieder durch kleinere Fouls auf, Schiedsrichter Lasse Koslowski hatte bei seinem Zweitliga-Debüt einiges zu tun. FCN-Kapitän Miso Brecko hatte in dieser Phase Glück, dass der Unparteiische zwei Aktionen außerhalb des Spielgeschehens gegen Stöger nicht ahndete. Vor dem Tor der Gäste wurde es dann nach 63 Minuten wieder gefährlich, als Perthel von Links eine scharfe Flanke hereinbrachte, die Stiepermann in der Mitte etwa einen Meter oberhalb des Lattenkreuzes unterbrachte. Die Bochumer Anhänger waren begeistert von der Leistung ihrer Mannschaft und peitschten die Verbeek-Elf immer wieder nach vorne.

20 Minuten vor dem Ende war dann Schluss für den Doppeltorschützen Mlapa. Nach einem Zusammenprall musste er mit Kniebeschwerden aufgeben, ihn ersetzte Nils Quaschner. Kurz nach dem Wechsel wieder der FCN im Vorwärtsgang, Sallis Schuss aus der Distanz strich aber knapp am Kasten von Riemann vorbei. Eine Viertelstunde war noch zu gehen, da musste Gertjan Verbeek erneut verletzungsbedingt wechseln: Celozzi humpelte leicht, für ihn kam Jan Gyamerah zu seinem zweiten Saisoneinsatz. Die Offensivaktionen wurden nun auf beiden Seiten weniger, die Partie wurde immer wieder durch Behandlungspausen unterbrochen. 81. Minute: Auftritt Manuel Riemann. Nach einem Konter über links setzte sich zunächst Matavz mit dem Rücken zum Tor im Strafraum durch, schloss dann aus acht Metern ab, doch Riemann lenkte das Leder gekonnt über die Latte. Eine ganz starke Aktion des Torhüters.

Vier Minuten vor dem Ende dann ein toller Konter des VfL, der die Zuschauer noch einmal aufschreien ließ. Der eingewechselte Gyamerah zog aus 20 Metern halbrechter Position ab, doch Kirschbaum kam gerade noch mit den Fingerspitzen dran. Die folgende Ecke verpasste Dawidowicz in der Mitte nur knapp. Kurz vor dem Ende kam dann noch Johannes Wurtz für Eisfeld. Gerade erst drin, verpasste der Neuzugang einen Eckball nur knapp. Fast der Einstand nach Maß. Doch egal, besser machte es nur eine Minute Nils Quaschner: Nach einem weiteren Vorstoß über rechts machte die Nummer 36 mit dem 5:3 den Sack zu (89.)! Weilandt hatte ihn da gut in Szene gesetzt, dann wurde der Ball noch unhaltbar durch Even Hovland abgefälscht. Alles egal, Hauptsache drin! Das war auch wichtig, denn in der zweiten Minute der Nachspielzeit musste Riemann noch einmal hinter sich greifen. Der eingewechselte Shawn Parker war von Links in die Mitte gezogen und hatte dann eher ungefährlich abgezogen, doch Gyamerah fälschte den Ball unglücklich und unhaltbar für seinen Schlussmann ab. Doch das war der letzte Streich eines Wahnsinns-Abends in Bochum! Mit 5:4 konnte sich der VfL Bochum am Ende einer über weite Strecken äußerst unterhaltsamen Partie gegen den 1. FC Nürnberg durchsetzen. Weiter geht’s bereits am Dienstag (17:30 Uhr) bei der Fortuna Düsseldorf.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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