10-14-2016, 07:52 PM
2:2-Remis am Freitagabend gegen den SV Sandhausen. Nach schläfriger erster Hälfte lag der VfL durch einen Treffer von Höler mit 0:1 hinten. Nach dem Seitenwechsel konnte der SVS zunächst in Person von Knipping erhöhen, doch Tim Hoogland (60.) und Johannes Wurtz (61.) brachten die Blau-Weißen binnen einer Minuten zurück ins Spiel. Am Ende war die Verbeek-Elf dem Sieg näher, das dritte Tor sollte aber nicht mehr fallen.
Schwarz-Weiß gegen Blau-Weiß hieß es am Freitagabend anne Castroper. Der VfL Bochum empfing mit dem SV Sandhausen einen Gast aus dem Mittelfeld der Tabelle, der jedoch seit drei Spielen nicht mehr verloren hatte. Im ersten Pflichtspiel nach der Länderspielpause stellte Trainer Gertjan Verbeek auf zwei Positionen um. Für den am Knie operierten Anthony Losilla rückte Russell Canouse im defensiven Mittelfeld in die Startformation. Abwehrspieler Pawel Dawidowicz war unter der Woche für Polens Nationalmannschaft unterwegs und erst am Donnerstag wieder im Mannschaftstraining, Tim Hoogland übernahm nach fünf Spielen Pause aufgrund einer Muskelverletzung seinen Posten. SVS-Trainer Kenan Kocak musste im Vergleich zum 2:0-Sieg über Dynamo Dresden Innenverteidiger Tim Kister ersetzen, der Abwehrchef fiel mit einer Angina aus. Neben dem Ex-Bochumer Daniel Gordon verteidigte an Kisters Stelle Tim Knipping.
Die erste Torgelegenheit hatten die Sandhäuser, die nach Bochumer Querschläger und einem Foul von Bastians einen Freistoß aus guter halbrechter Position zugesprochen bekamen. Der Schuss von Paqarada wurde jedoch zur Ecke abgefälscht, nach der Gordon einen Kopfball am Tor vorbei setzte. In der 10. Spielminute kam auch der VfL zu seiner ersten Möglichkeit, Mlapa konnte den Ball nach gutem Zuspiel von Weilandt aus spitzem Winkel jedoch nicht aufs gegnerische Gehäuse bringen. In der 16. Minute hatte Eisfeld nach starkem Steilpass Platz auf dem linken Flügel und konnte bis zur Torauslinie gehen, sein Pass in die Mitte kam jedoch nicht an. Nur Sekunden später rutschte Rieble links vor dem eigenen Tor aus und verlor den Ball an Andrew Wooten, der für Lukas Höler auflegte, doch auch bei diesem Abschluss aus rund 20 Metern brachte ein VfL-Verteidiger noch ein Bein dazwischen. Nach einer Ecke für Sandhausen in der 24. Minute ging es für den VfL mal schnell nach vorne, Stiepermanns Torschuss wurde jedoch abgeblockt. Kenan Kocak hatte seine Mannen offensiv eingestellt, die Blau-Weißen wurden früh im Spiel nach vorne gestört. In der 30. Minute verloren die Bochumer im Spielaufbau den Ball, einen Steilpass der Sandhäuser konnte Russell Canouse nicht entscheidend klären. Die Kugel landete in den Füßen von Höler, der frei vor Riemann keine Probleme hatte, den Ball aus acht Metern ins Tor zu schieben. 0:1 aus Sicht des VfL. Drei Minuten später kam Bochum durch Jan Gyamerah zu einer weiteren guten Tormöglichkeit. Sein Schuss wurde abgefälscht – und dadurch erst richtig gefährlich. Gästekeeper Knaller kratzte den Ball stark aus dem Winkel. Die folgende Ecke flog scharf vor den Kasten, zu scharf für Tim Hoogland, der knapp am Spielgerät vorbeisegelte. In der 40. Minute hatte Marco Stiepermann den Ausgleich auf dem Fuß. Nach einem Zuckerpass von Eisfeld war er eigentlich frei vorm gegnerischen Tor, brauchte jedoch zu lange um abzuschließen, sodass Knaller die Situation entschärfen konnte. Doch auch die Schwarz-Weißen ließen nicht nach. Nach einem Freistoß bekam die Bochumer Hintermannschaft den Ball nicht raus, eine Hereingabe von rechts setzte Kosecki per Kopfball aus fünf Metern an die Latte. So ging es mit dem Rückstand in die Pause. Hinten hatten die Bochumer zu viel zugelassen, vorne wurden die Gelegenheiten nicht konsequent genutzt.
Zur Halbzeit reagierte Gertjan Verbeek und brachte mit Timo Perthel den zweiten Rückkehrer ins Team. Nico Rieble blieb dafür in der Kabine. Kurz nach dem Seitenwechsel tankte sich Peniel Mlapa im Strafraum durch, sein Schuss ging jedoch knapp links vorbei. Auf der anderen Seite fiel ein Freistoß aus halbrechter Position Innenverteidiger Knipping im Zentrum auf den Kopf, die Kugel zappelte einen Augenblick später im Netz (55.). 2:0 für die Gäste aus Sandhausen. Quasi aus dem Nichts kam der VfL jedoch wieder ins Spiel: Nach einer Ecke brachte Tom Weilandt eine hohe Flanke in die Mitte kurz vors Tor. Knaller ging in seinem Fünfmeterraum nicht entscheidend an den Ball, Hoogland bedankte sich und köpfte aus kürzester Distanz ein (60.). Auch nach dem nächsten Angriff lag der Ball wieder im Kasten der Sandhäuser - Doppelschlag! Johannes Wurtz tauchte keine 60 Sekunden nach dem ersten Treffer wieder vor Knaller auf, Mlapa hatte eine Hoogland-Flanke schön direkt weitergeleitet. Wurtz vernaschte einen Verteidiger und blieb eiskalt: 2:2! Die Stimmung war wieder da und das Momentum auf Seiten des VfL. Die Verbeek-Elf war fortan am Drücker und spielte wie befreit nach vorne. Ein dritter Treffer für blau und weiß lag in der Luft! Doch auch die Sandhäuser trauten sich wieder in die Bochumer Hälfte, eine Flanke aus dem Halbfeld köpfte Daniel Gordon nur knapp an Riemanns Kasten vorbei (72.). Nach 80 Minuten kamen die Gäste zu einer weiteren Torgelegenheit, eine Flanke von halbrechter Seite verpasste Torschütze Knipping um Haaresbreite. Die Bochumer spielten sich in dieser Phase nicht entscheidend vor das gegnerische Tor, VfL-Chancen waren in der Schlussviertelstunde Mangelware. Stattdessen noch mal Sandhausen: Riemann kam nicht richtig hinter eine Flanke und folgte dem Ball außerhalb des Strafraum, wo er zwei Sandhäuser austanzte und klärte. In der 89. Minute kamen die Blau-Weißen noch mal gefährlich vors Gehäuse der Gäste, Eisfelds Fernschuss aus 20 Metern ging jedoch über das Tor. Kurz vor dem Schlusspfiff drängten beide Teams auf den fünften Treffer des Abends, wirklich zwingend war davon jedoch nichts. So verabschiedeten sich Bochum und Sandhausen mit einem 2:2-Unentschieden ins Wochenende. Weiter geht es für den VfL am übernächsten Montag beim 1. FC Kaiserslautern.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."