12-17-2016, 03:45 PM
Der VfL Bochum 1848 hat im letzten Pflichtspiel des Jahres nach starker kämpferischer Leistung beim FC St. Pauli ein 1:1-Unentschieden geholt. Die Blau-Weißen mussten nach Platzverweis gegen Timo Perthel mehr als 60 Minuten in Unterzahl agieren. Zuvor hatte Peniel Mlapa zur Führung getroffen (20.), Aziz Bouhaddouz stellte im zweiten Durchgang den Endstand her (76.).
Im letzten Hinrunden-Spiel der Saison 2016/17 ging die Reise für den VfL Bochum 1848 zum FC St. Pauli nach Hamburg. Nach dem 1:0-Heimsieg gegen den TSV 1860 München musste VfL-Chefcoach Gertjan Verbeek durch den krankheitsbedingten Ausfall von Maxim Leitsch bereits die zwölfte unterschiedliche Formation in der Viererkette ins Rennen schicken. Für Leitsch begann Nico Rieble. Zudem rückte Anthony Losilla wieder aus der Innenverteidigung auf seine angestammte Position im defensiven Mittelfeld. Den zweiten Platz in Abwehrzentrale nahm der wiedergenesene Tim Hoogland ein. Erstmals wieder im Kader stand auch Patrick Fabian nach seiner langen Verletzungspause. St. Pauli-Trainer Ewald Lienen wechselte nach dem 2:0-Erfolg in Fürth auf drei Positionen. Für Sahin, Neudecker und Nehring standen Buballa, Hornschuh und Miyaichi in der Anfangself.
Die Begegnung begann mit einem Schockmoment für die Blau-Weißen. Perthel wollte per Kopf zu Riemann zurückspielen, FC-Stürmer Bouhaddouz ging dazwischen und verlängerte die Rückgabe per Hacke in Richtung Tor. Dort klatschte die Kugel jedoch vom Querbalken wieder ins Feld zurück (4.). Die erste Offensivaktion des VfL war nicht weniger gefährlich. Einen Freistoß von Merkel verlängerte Mlapa per Kopf und der Ex-Bochumer im Kasten der Hamburger, Philipp Heerwagen, kratzte den Ball soeben noch mit der Hand um den Pfosten (13.). Im Gegenzug musste VfL-Keeper Riemann bei einer Flanke Kopf und Kragen riskieren, um den Ball aus der Gefahrenzone zu fausten, konnte den Zusammenprall mit dem heranrauschenden Buballa jedoch nicht mehr verhindern. Für Riemann ging es nach kurzer Behandlung weiter, Buballa musste mit der Trage vom Platz gebracht werden und wurde von Neudecker ersetzt. Es folgte die Führung für den VfL. Gyamerah mit einem Einwurf auf Wurtz, dieser leitete auf Mlapa weiter. Die Nummer 14 suchte den Doppelpass mit Quaschner, bekam das Leder zurück und vollendete aus 14 Metern per Flachschuss zum 1:0 für das Verbeek-Team (20.).
Die ohnehin schon zerfahrene Partie fand in der 27. Spielminute den nächsten negativen Höhepunkt. Perthelspielte bei einem Klärungsversuch erst den Ball und traf dann Miyaichi. Schiedsrichter Zwayer holte erst die Gelbe Karte raus, änderte seine Meinung dann nach Rücksprache mit seinem Assistenten und zückte plötzlich die Rote Karte. Der VfL also fortan in Unterzahl. Spätestens jetzt kochte das Stadion am Millerntor und die Hausherren drängten auf den Ausgleich. Die beste Chance dazu hatte der aufgerückte Gonther per Kopfball nach einem Eckball von Hedenstad (40.). Durch die langen Unterbrechungen nach dem Zusammenprall und dem Platzverweis gab es schlappe sechs Minuten Nachspielzeit vom Schiedsrichtergespann. Allerdings verteidigte der VfL auch in dieser Phase sicher seinen Vorsprung.
Beide Trainer vollzogen in der Pause einen Wechsel. Bei den Hamburgern blieb Hornschuh in der Kabine und wurde von Empen ersetzt. Beim VfL reagierte Gertjan Verbeek auf den Platzverweis und brachte mit Russell Canouse für Torschützen Mlapa einen Defensivmann. Die Bochumer nun in einem 4-3-2-System unterwegs. Die erste Möglichkeit im zweiten Durchgang hatte Stiepermann, der mit seiner Direktabnahme aus spitzem Winkel an Heerwagen scheiterte (54.). Riesendusel für den VfL dann in der 62. Minute. St. Paulis Empen war durchgebrochen und brachte die Kugel in Überzahl zu ungenau in die Mitte, da wäre deutlich mehr drin gewesen für die Hanseaten. Ähnlich groß war die Chance von Gonther. Bei einer Flanke von Hedenstad stand der Innenverteidiger am langen Pfosten völlig blank, köpfte jedoch zu schwach um Riemann zu überwinden (74.). Zwei Zeigerumdrehungen später dann der Ausgleich. Riemann kam an eine Flanke nur mit einer Hand heran, der Ball fiel Bouhaddouz vor die Füße und Paulis Stürmer ließ sich keine zwei Mal bitten.
Die Hausherren wollten mehr und drängten in der Schlussphase auf den Siegtreffer. Der VfL kämpfte und rannte bis zum letzten Mann dagegen an. Für den von Krämpfen geplagten Nils Quaschner schickte Verbeek drei Minuten vor Ende Arvydas Novikovas auf den Rasen. Es blieb beim Unentschieden. Für den VfL bedeutet das 22 Punkte nach der Hinrunde, in der die Mannschaft Woche für Woche von neuen Verletzungssorgen geplagt wurde. Nach der Winterpause geht es für die Verbeek-Elf zum ersten Spiel der Rückrunde in die Hauptstadt. Am Freitag, den 27. Januar, gastieren die Blau-Weißen dann beim 1. FC Union Berlin.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."