02-14-2017, 11:04 AM
Es bleibt dabei, der VfL Bochum 1848 ist in dieser Saison auswärts nicht vom Glück verfolgt. Ein umstrittener Foulelfmeter brachte nach der Pause die Entscheidung. Johannes Wurtz hatte die Blau-Weißen zunächst in Führung gebracht, Martin Harnik unmittelbar vor dem Seitenwechsel ausgeglichen. Der Österreicher verwandelte schließlich vom Punkt aus zum Heimsieg für die Niedersachsen.
Topspiel am Montagabend, der VfL Bochum 1848 unter Flutlicht zu Gast in der HDI-Arena vom Aufstiegsaspiranten Hannover 96. VfL-Cheftrainer Gertjan Verbeek musste im Vergleich zum 1:1 gegen den KSC auf Tom Weilandt verzichten, für ihn stand Selim Gündüz in der Startelf. Auf der Bank nahmen Patrick Fabian und Evangelos Pavlidis Platz, die für Weilandt und Moise Ngwisani in den Kader gerutscht waren. Hannovers Trainer Daniel Stendel wechselte im Vergleich zum Pokalaus gegen Eintracht Frankfurt unter der Woche den Torhüter, für Samuel Sahin-Radlinger stand somit Philipp Tschauner zwischen den Pfosten. Im Angriff ließ Stendel Artur Sobiech anstatt Kenan Karaman von Beginn an auflaufen.
Die ersten Minuten gehörten optisch den Gastgebern, doch beide Teams konnten sich zunächst keine Torchance erarbeiten. Nach sieben Minuten versuchte es Marvin Bakalorz zum ersten Mal aus der Distanz, sein Versuch flog jedoch einige Meter über den Kasten von Manuel Riemann, der sein 100. Zweitligaspiel absolvierte. Auch der nächste Versuch gehörte den 96ern, dieses Mal versuchte sich Martin Harnik aus rund 20 Metern, doch auch sein Schuss brachte keine Gefahr (11.). Nur zwei Minuten später dann ein gut gespielter Angriff über die rechte Seite des VfL: Gündüz steckte da auf Gyamerah durch, der an der Strafraumkante Stiepermann sah, doch dessen Direktschuss strich knapp über die Latte. Nur Sekunden später dann fast das 1:0 für die Blau-Weißen, doch dieses Mal klatschte der Distanzschuss von Stiepermann an die Latte. Aber es ging weiter: Wiederum nur Sekunden später schickte Gündüz mit einem starken Pass Wurtz auf die Reise, die Nummer 9 blieb allein vor Tschauner eiskalt und verwandelte zur durchaus verdienten frühen Führung (16.) – ein bockstarkes Ding!
Doch auch die Hannoveraner versuchten es in der Offensive: Nach einem Ballverlust im Aufbauspiel kam der Ball zu Harnik, der sich durch die Abwehr dribbelte und dann aus spitzem Winkel am herauseilenden Riemann scheiterte (20.). In der Folge blieb es vor den Toren harmlos. Erst nach 34 Minuten machten die Niedersachsen wieder Druck nach vorne, Bakalorz trieb da den Ball durch das Mittelfeld, ehe er aus rund 22 Metern abschloss. Riemann klärte zur Ecke, die Sarenren Bazee mit dem Kopf erreichte. Eine Minute vor dem Pausenpfiff musste der VfL dann doch den Ausgleich hinnehmen: Sarenren Bazee hatte den Ball auf der linken Seite bis in die Offensive getrieben, in die Mitte gespielt und dort stand Harnik frei, der aus sieben Metern unhaltbar ins linke obere Eck traf (45.). Bitter, nur wenige Augenblicke vor dem Pausentee noch das Gegentor zu kassieren.
Die zweite Halbzeit begannen beide Teams mit unverändertem Personal. Auch jetzt dauerte es, bis sich die Spieler wieder in die Endzonen trauten. Gefährlich wurde es vor dem Kasten der Gastgeber, als der Ball nach einer Ballstafette plötzlich bei Gündüz landete, der jedoch den im Abseits stehenden Quaschner zu bedienen versuchte, anstatt es auf eigene Faust zu probieren (53.). Rund eine Stunde war gespielt, da hatte auch Hannover die erste Möglichkeit des zweiten Durchgangs. Nach einem langen Ball war der Klärungsversuch von Hoogland zu kurz geraten, den Prib aus halblinker Position per Direktschuss knapp über die Latte jagte (60.). Drei Minuten dann der Schock: Der gerade eingewechselte Alexander Merkel touchierte im Strafraum Prib leicht, der fiel, Schiedsrichter Tobias Stieler entschied auf Elfmeter – eine zumindest fragwürdige Entscheidung! Harnik trat an und versenkte halbhoch – 1:2 aus Bochumer Sicht.
Zwanzig Minuten waren noch auf der Uhr, da traf Stieler erneut die Entscheidung, einen Strafstoß gegen den VfL zu pfeifen. Dieses Mal soll Losilla Sarenren Bazee im Sechzehner getroffen haben, auch dieser Pfiff hinterließ Fragezeichen bei den VfL-Akteuren. Erneut trat Harnik an, dieses Mal schoss der Offensivmann jedoch deutlich am Kasten vorbei – es wäre des Guten auch zu viel gewesen. Auf der anderen Seiten blieb die Pfeife hingegen stumm, als ein Kopfball von Hoogland an der Hand eines Hannoveraner Defensivmanns hängen blieb (74.). Der VfL versuchte in der Schlussphase alles, blieb jedoch vom Pech verfolgt. Zu allem Überfluss verletzte sich Riemann gut zehn Minuten vor Schluss bei einer Rettungsaktion, musste jedoch auf die Zähne beißen, da Verbeek bereits dreimal gewechselt hatte. In der 83. Spielminute versuchte es Wurtz noch einmal per Direktabnahme aus 16 Metern, doch sein Schuss verfehlte das 96er-Tor.
Nur eine Minute später probierte es der eingewechselte Görkem Saglam aus halbrechter Position, der Schuss wurde zur Ecke geklärt. Gleiches galt für den Distanzschuss von Dominik Wydra, der sich aus 30 Metern ein Herz fasste. An die anschließende Ecke kam Hoogland mit dem Kopf, doch erneut war die Latte dem Erfolg im Weg (86.). Auf der anderen Seite der Konter der Hannoveraner, doch der von Losilla gestörte Harnik vergab (87.). In den Schlussminuten gab der VfL noch einmal Vollgas, rannte unermüdlich an, doch die Bemühungen blieben ohne Ertrag. Am Ende musste die Elf von Gertjan Verbeek trotz aufopferungsvollen Kampfes und zwei Aluminiumtreffern die knappe Niederlage beim Aufstiegsfavoriten hinnehmen. Bereits am Samstag geht es für die Bochumer weiter, dann sind die Würzburger Kickers im Vonovia Ruhrstadion zu Gast.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."