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VORGESTELLT: FC Würzburger Kickers
#1
   

Vier Aufstiege in fünf Jahren haben rund um den FC Würzburger Kickers eine neue Euphorie entfacht. Der starke Mann bei den Kickers ist zweifelsohne Trainer Bernd Hollerbach, der den Verein vor drei Jahren in der Regionalliga übernahm und in die 2. Bundesliga führte. Nach starker Hinrunde war die Punktausbeute der Würzburger in der Rückrunde bislang mager. Für Macher Hollerbach jedoch kein Grund, in Panik zu geraten.

Für den FC ist die eingleisige 2. Bundesliga Neuland. Die Saison 1977/78 war lange Zeit die einzige, die der FCWK in der damals noch zweigleisigen 2. Liga verbrachte. Danach verschwand der 1907 gegründete Club im bayerischen Amateurfußball. Im Jahr 2012 traten die Kickers in der Landesliga Nord noch gegen den ASV Hollfeld, den 1. FC Sand oder den SV Pettstadt an. Seitdem folgten vier Aufstiege in fünf Jahren und so heißen die Gegner seit Sommer 2016 VfB Stuttgart, Hannover 96 oder VfL Bochum 1848. Einen großen Anteil am raschen Würzburger Aufschwung hatte sicher der Doppelaufstieg im Sommer 2012, als der FWK als Landesligameister durch die Neueinführung der 3. Liga die Bayernliga übersprang und durch einen Relegationserfolg fortan direkt in der Regionalliga Bayern starten durften.

2014 präsentierte man das Projekt „3x3 – in drei Jahren in die dritte Liga“ und installierte zur Saison 2014/15 mit Bernd Hollerbach einen neuen Trainer. Der ehemalige Bundesligaprofi, der als Co-Trainer von Felix Magath 2009 die deutsche Meisterschaft mit dem VfL Wolfsburg holte, ist seitdem das Gesicht des Vereins. Bereits in seinem ersten Amtsjahr formte sich der frühere Mittelfeldspieler eine Aufstiegself und kletterte mit den Kickers in die 3. Liga. Das Projekt „3x3“ war damit vorzeitig erledigt. Mit Hollerbach als Zugpferd wurde dann Anfang 2016 nach einer guten Hinrunde in der 3. Liga das Projekt „3x2“ unter dem Slogan „Würzburg kann mehr“ präsentiert. Innerhalb von drei Jahren sollte es also in die 2. Bundesliga gehen. Keine sechs Monate und zwei Relegationsspiele gegen den MSV Duisburg später hatten die Rot-Weißen auch das zweite Aufstiegsprojekt deutlich unter der selbst vorgegebenen Zeit erfüllt. Damit sind die Unterfranken nach RB Leipzig das zweite Team, das nach Gründung der 3. Liga im Jahr 2008 den Durchmarsch von der vierten in die zweite Liga schaffte. Angekommen in der 2. Liga sorgt die Elf vom Dallenberg auch in der zweithöchsten Spielklasse weiter für Furore. So belegte man als Aufsteiger mit 27 Punkten nach der Hinrunde einen formidablen sechsten Tabellenrang.

Der Start in die Rückrunde verlief für die Kickers jedoch schleppend. So gab es nur einen Zähler aus drei Partien. Einem 1:1 zum Rückrundenbeginn gegen Braunschweig folgten zwei Niederlagen in Kaiserslautern (0:1) und gegen Heidenheim (0:2). FC-Coach Bernd Hollerbach mahnte nach der Niederlage gegen Heidenheim: „Es war klar, dass auch mal eine Phase kommt, in der es nicht so läuft. Ich habe immer gesagt, dass es in dieser Liga brutal eng ist. Wir müssen zusehen, dass wir schnell die Punkte für den Klassenerhalt zusammenbringen.“ In Bochum werden dem gebürtigen Würzburger mit Sebastian Neumann und Junior Diaz zwei erfahrene Akteure aus der Viererkette aufgrund der 5. Gelben Karte fehlen. „Das müssen wir so akzeptieren. Es ist nun die Chance für zwei andere Spieler, die bislang hintendran waren“, will der 47-Jährige die Abwesenheit seiner halben etatmäßigen Viererkette in Bochum nicht als Ausrede gelten lassen.

Der Star in Würzburg ist eindeutig der Trainer. Auf dem Feld ist Torwart-Methusalem Robert Wulnikowski der große Rückhalt. Der 39-Jährige gehört in dieser Saison zu den notenbesten Schlussmännern und dirigiert derzeit die zweibeste Defensive der Liga. Weiter vorne auf dem Rasen ist Angreifer Elia Soriano mit fünf Saisontoren treffsicherster Kickers-Spieler. Zweiter in der internen FCWK Torschützenliste ist mit Rico Benatelli ein Mann mit VfL-Vergangenheit. Der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler durchlief von 1999 bis 2008 neun Jahre lang diverse Jugendmannschaften anne Castroper. Ausgerechnet Benatelli, dessen Vater Frank zwischen 1983 und 92 insgesamt 192 Spiele für den VfL bestritt, machte im Hinspiel mit seinem Treffer zum 2:0 in der Nachspielzeit die Auswärtsniederlage der Bochumer perfekt. Es war das erste Aufeinandertreffen der beiden Klubs überhaupt. Der VfL war im Stadion am Dallenberg zwar spielbestimmend, konnte jedoch die Überlegenheit nicht in Tore ummünzen und musste sich den leidenschaftlich verteidigenden Würzburgern schlussendlich geschlagen geben.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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