03-02-2017, 11:53 AM
Bei Fortuna Düsseldorf wollte man nach dem Last-Minute-Klassenerhalt in der vergangenen Saison in der aktuellen Spielzeit wieder nach oben blicken. Nach dem ersten Saisondrittel lag die Funkel-Elf auch noch voll im Soll. Seitdem befindet sich die Fortuna in einer Negativspirale, rutschte in der Tabelle auf Rang zwölf ab und wartet seit nunmehr neun Spielen auf ein Erfolgserlebnis.
Nach vier Spielen ohne Sieg Ende der Hinrunde wird so manch einer im rot-weißen Lager froh gewesen sein, dass endlich Winterpause war. Neu sammeln, Kraft tanken und gut vorbereitet in die Rückrunde starten. So war zumindest der Plan. Doch auch nach dem „Winterstopp“, wie VfL-Trainer Gertjan Verbeek es gerne nennt, ist die Fortuna noch ohne Sieg. 0:3 gegen Sandhausen, 0:2 in Stuttgart, 1:1 gegen Kaiserslautern, 0:1 in Fürth und 0:0 gegen Heidenheim stellen eine erschreckende Bilanz dar. In der Rückrundentabelle liegt die Funkel-Elf mit nur zwei Zählern punktgleich mit den Würzburger Kickers auf dem letzten Rang.
Seit neun Begegnungen wartet der rot-weiße Anhang nun schon auf einen Erfolg. Der letzte Dreier für die Fortuna datiert vom 20. November 2016, als man beim FC St. Pauli in Hamburg mit 1:0 gewann. Es folgte ein 2:2 gegen Hannover in der heimischen Esprit-Arena. Seitdem schoss die Fortuna in acht Begegnungen nur einen einzigen Treffer. Dabei hatten die Düsseldorfer mit dem späten Transfer von Rouwen Hennings im Sommer ein Ausrufezeichen gesetzt. Der Zweitliga-Torschützenkönig der Spielzeit 2014/15 wurde Ende August vom FC Burnley aus der englischen zweiten Liga geholt und sollte die Rheinländer in obere Tabellenregionen schießen. Diese Vorgaben erfüllte der bullige Angreifer mit fünf Treffern in seinen ersten acht Partien im neuen Dress auch. Doch ähnlich wie bei seinen Teamkollegen stottert der Tormotor bei Hennings seit Herbst gewaltig. Seit nunmehr 1064 Minuten wartet der ehemalige Karlsruher sehnsüchtig auf einen Treffer. Ebenfalls mit wenig Abschlussglück ausgestattet ist Sturmpartner Ihlas Bebou, der mit vier Treffern zwar zweitbester Schütze im Team ist, aber auch seit sieben Begegnungen auf ein Erfolgserlebnis wartet. Noch im Hinspiel hatte die Fortuna den VfL über weite Strecken dominiert und ging am Ende mit einem souveränen 3:0 vom Platz. Bebou war dabei für die VfL-Defensive kaum zu greifen, verdiente sich Bestnoten und bereitete einen Treffer vor. Auch Hennings traf zum zwischenzeitlichen 2:0.
Die Leichtigkeit ist den Düsseldorfern in den letzten Wochen und Monaten völlig abhandengekommen. Ebendiese und den Weg in das Tor des Gegners wiederzufinden gehört wohl zu den derzeitigen Hauptaufgaben von Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel. Der ehemalige Bochumer hatte die Fortuna im März vergangenen Jahres mitten im Abstiegskampf vom erfolglosen Marco Kurz übernommen und die damals verunsicherte Truppe zum Klassenerhalt geführt. In dieser Spielzeit sollte der Blick in der Landeshauptstadt dann wieder eher gen Aufstieg als in Richtung Abstiegsränge gehen. Das klappte bis zum 14. Spieltag auch hervorragend. Damals standen die Rot-Weißen mit nur zwei Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz zur Bundesliga an sechster Stelle. Heute ist es nach neun sieglosen Spielen nur noch der zwölfte Rang mit 14 Punkten Rückstand auf den Tabellendritten. Die aktuelle Durststrecke der Düsseldorfer ist nur schwer zu erklären. Anders als bei vielen anderen Zweitligisten ist das Fortuna-Lazarett nur schwach besucht. Winterneuzugang Andre Hoffmann laboriert an einem Muskelfaserriss und Mittelfeldantreiber Adam Bodzek fällt seit dem vorletzten Spiel mit einem Mittelhandbruch aus. Bisher noch nicht zum Einsatz gekommen ist Ex-Bochumer Gökhan Gül. Der Juniorennationalspieler kann nach seinem Wechsel im Winter bisher nur in der U23 der Rot-Weißen auf Spielminuten verweisen.
Die Gesamtbilanz zwischen dem VfL und der Fortuna ist ausgeglichen. In insgesamt 78 Aufeinandertreffen siegte jeder Klub bislang 25 Mal, 28 Partien endeten unentschieden. In der 2. Bundesliga traten beide bis dato elf Mal gegeneinander an. Auf jeder Seite stehen dabei drei Siege und in der Mitte fünf Punkteteilungen. Erfreulich aus VfL-Sicht: Anne Castroper sind die Bochumer in der zweiten Liga gegen die Düsseldorfer noch ungeschlagen. Das kann Freitag gerne so weitergehen.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."