03-03-2017, 08:34 PM
Bitterer Spielverlauf am Freitagabend aus blau-weißer Sicht. Der VfL Bochum 1848 kassierte gegen Fortuna Düsseldorf die erste Heimniederlage der Saison. Zur Pause führte die Elf von Gertjan Verbeek nach einem Treffer von Peniel Mlapa mit 1:0. Ein unglückliches Eigentor sowie ein Foulelfmeter in letzter Sekunde besiegelten nach der Pause den punktlosen Auftritt im Vonovia Ruhrstadion.
Die ersten Minuten begannen vor 24.556 Zuschauern gleich mit einem lebhaften Schlagabtausch, der sich jedoch auf das Mittelfeld beschränkte. Die erste Chance ging auf das Konto der Bochumer: Nach schönem Zusammenspiel von Gyamerah, Losilla und Mlapa kam Wurtz aus 20 Metern zum Abschluss, sein Versuch wurde jedoch abgeblockt, sodass Michael Rensing im Fortuna-Kasten keine Mühe hatte (7.). In der Folge riss der VfL das Spiel mehr und mehr an sich und kam durch Gündüz zum zweiten Abschluss aus der Ferne (11.), doch ein Düsseldorfer Bein sorgte für einen Eckball, den schlussendlich Bastians in die Arme von Rensing köpfte. Nach einer Viertelstunde jubelten viele blau-weiße Anhänger bereits, doch nach einem langen Ball von Losilla stand Mlapa knapp im Abseits und erzielte dann per Kopf ein irreguläres Tor. Kurz darauf musste sich dann Riemann zum ersten Mal auszeichnen: Nach einer maßgeschneiderten Flanke von Ihlas Bebou köpfte Rouwen Hennings den Ball scharf aufs Tor, doch dort klärte die Nummer 1 gekonnt zur Ecke. Hennings war es auch, der nach dem Eckball zum Abschluss kam, doch sein leicht abgefälschter Schuss ging in die Arme von Riemann (19.). Keine zwei Minuten später ging das Duell Riemann gegen Hennings in die dritte Runde, als der Fortuna-Stürmer vor dem Keeper auftauchte und scheiterte.
Kurze Zeit blieb es ruhiger auf dem Platz, nur um dann erneut in einen offenen Schlagabtausch überzugehen. Hennings blieb weiter im Fokus, nach 27 Minuten setzte er einen Freistoß von der Strafraumecke jedoch auf das Tornetz. Im Gegenzug versuchte sich Mlapa, der allein gegen vier Fortunen in den Strafraum zog, den Ball jedoch aus spitzem Winkel ans Außennetz drosch. Brenzlig wurde es dann für den VfL, als Schmitz auf der linken Düsseldorfer Seite Platz hatte – seine missglückte Flanke klatschte auf die Querlatte (33.). Kurz darauf dann Wydra mit einem Distanzschuss, doch Rensing klärte zur Ecke, die Schiedsrichter Martin Petersen jedoch nicht gab. Weiter blieb das Spiel umkämpft, aber fair. Und kurz vor der Pause klingelte es dann erneut im Düssedorfer Kasten, wieder war es Mlapa und dieses Mal zählte der Treffer! Rieble hatte eine Flanke in den Strafraum geschlagen, dort flogen alle Fortunen vorbei. Losilla legte vor, Mlapa musste aus fünf Metern nur noch einschießen (43.). Das siebte Saisontor für die Nummer 14 des VfL! Mit dem späten Führungstreffer im Rücken ging es in die Kabine, aus der beide Teams unverändert herauskamen, um die zweiten 45 Minuten zu beginnen.
Diese starteten dann jedoch denkbar schlecht: Nur zwei Minuten waren gespielt, da landete eine Flanke von der linken Seite bei Hennings, der Bastians enteilt war. Der Düsseldorfer Angreifer schloss mit dem linken Fuß direkt ab, der Ball sprang an die Latte und von dort aus an Riemanns Rücken und ins Tor zum Ausgleich. Da war der VfL kurz nach dem Seitenwechsel nicht wach genug. Auch in der Folge blieb das Spiel intensiv, die großen Chancen blieben aber aus. Erst nach 58 Minuten wieder die Fortuna im Vorwärtsgang: Gyamerah hatte den Ball im Aufbau an Iyoha verloren, der F95-Youngster marschierte bis zum Strafraum und schloss dann neben das Tor ab. Die Fortuna nun etwas aktiver: Nach einem Einwurf weit in der Bochumer Hälfte gelangte der Ball zu Düsseldorfs Kapitän Fink, der von der Strafraumkante abzog und links neben den Kasten zielte.
Die hohe Chancenfrequenz aus dem ersten Durchgang war jetzt passé, das Spiel ereignete sich zu großen Teilen im Mittelfeld. Erst eine Viertelstunde vor dem Ende wieder eine gute Offensivaktion des VfL: Wydra hatte einen Freistoß aus dem Halbfeld hereingebracht, der wiederum vom zweiten Pfosten in die Mitte gelegt wurde. Dort stand der eingewechselte Dawidowicz goldrichtig, sein wuchtiger Kopfball klatschte jedoch an den linken Pfosten. In der Folge nahm der VfL wieder Fahrt auf und belagerte den Düsseldorfer Strafraum. Dennoch, die nächste Chance für die Fortuna: Wieder war es ein Freistoß, dieses Mal kam Hoogland an den Ball und klärte nur knapp neben das eigene Tor (82.). Fünf Minuten später erneuter Jubel im Vonovia Ruhrstadion, doch wieder ließ Schiedsrichter Petersen einen VfL-Treffer nicht gelten: Nach einem Freistoß in die Spitze hatte Hoogland beim Schussversuch Bellinghausen leicht berührt, im Anschluss traf Losilla die Kugel schön und versenkte im linken unteren Eck, doch da war bereits abgepfiffen (87.).
Die Schlussminuten hatten es dann nochmal in sich. Wenige Sekunden vor dem Abpfiff sah Wydra die Gelb-Rote Karte, nachdem er gegen Bebou zu spät gekommen war und ihn auf dem rechten Düsseldorfer Flügel gelegt hatte (90.). Die Fortuna jetzt noch einmal mit einem Freistoß, den Dawidowicz jedoch entschärfen konnte. Die zweiminütige Nachspielzeit begann mit einem blau-weißen Schock: Nach einem weiteren Angriff über rechts legte Gündüz Bebou am Strafraumeck, der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß. Der Gefoulte übernahm selbst die Verantwortung und ließ Riemann mit einem Schuss ins rechte Eck keine Chance – das 2:1 für die Gäste.
Immer noch nicht das Ende. Ein letzter Ball flog in den Sechzehner der Fortuna. Dawidowicz ging zu Fall, das Bochumer Publikum wartete auf den Elfmeterpfiff. Vergebens. Wenige Sekunden später war die Partie beendet, der VfL musste die erste Heimniederlage der Saison hinnehmen.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."