04-08-2017, 02:07 PM
Auch im dritten Spiel binnen einer Woche mit VfL-Beteiligung fielen keine Treffer. Beim 1. FC Heidenheim holte die Elf von Gertjan Verbeek das dritte 0:0 in Folge. Die beste Chance der Partie hatte Johannes Wurtz auf dem Fuß, der Toptorjäger traf aber nur den rechten Pfosten.
Am 28. Spieltag ging es für die Verbeek-Elf zum 1. FC Heidenheim auf die Ostalb. In der Voith-Arena war VfL-Coach Verbeek wieder einmal zum Umbauen gezwungen. Canouse fehlte gelbgesperrt, Weilandt brach sich gegen Kaiserslautern eine Rippe und Dawidowicz zog sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu – ein Einsatz für beide nicht möglich. Für den Polen rückte Selim Gündüz in die Startformation. Erstmals im Profi-Kader stand U19-Kapitän Tom Baack. Ebenfalls erfreulich: Nach knapp sechsmonatiger Verletzungspause stand auch Thomas Eisfeld wieder im 18er-Aufgebot. Die VfL-Reservebank auf der Ostalb so jung wie selten zuvor – das Durchschnittsalter des Wechselkontingents betrug zarte 20,71 Lenzen. Heidenheims Trainer Frank Schmidt tauschte nach der 1:2-Niederlage in Dresden unter der Woche auf vier Positionen: Philp, Theuerkauf, Lankford und Skarke wurden von Thomalla, Becker, Kleindienst und Titsch-Rivero ersetzt.
Die Hausherren begannen druckvoll und zeigten vom Anpfiff an, dass sie ihre Serie von sieben Spielen ohne Dreier vor eigenem Publikum beenden wollten. Der VfL brauchte fünf Minuten, schwamm sich dann jedoch mehr und mehr frei. Die erste Möglichkeit hatte nach einer Viertelstunde Quaschner. Stiepermann legte nach starker Balleroberung und schnellem Umschalten im Mittelfeld auf den Angreifer quer, der scheiterte jedoch aus spitzem Winkel am Block von Wittek. In Anschluss kam der VfL durch zwei Freistöße von Hoogland (18./21.) vor das Heidenheimer Tor, ein Tor sollte jedoch noch nicht fallen. Auf der Gegenseite fehlte FCH-Stürmer Thomalla nach Pass in die Tiefe frei vor Riemann nur eine Fußlänge um das Leder zu erreichen (22.).
In Minute 25 brannte es dann lichterloh vor dem VfL-Tor: Riemann wollte 30 Meter vor seinem Kasten klären, spielte jedoch Schnatterer an der Mittellinie in die Füße. Der Heidenheimer Kapitän zog direkt ab und hätte sich wohl über das Tor des Monats freuen dürfen, wäre da nicht Tim Hoogland gewesen, der die Kugel in höchster Not aus vollem Lauf noch über das Tor köpfte. Zwei Zeigerumdrehungen später parierte Riemann dann einen Kopfball von Kleindienst aus drei Metern stark. Die Bochumer meldeten sich nach der Druckphase der Gastgeber mit einer Chance von Mlapa zurück. Janelt bediente den Angreifer, der den Ball aus der Drehung jedoch neben den Kasten setzte (32.). Die Blau-Weißen in der Phase bis zur Pause das aktivere Team mit mehr Spielanteilen. Nach den ersten 45 Minuten stand so ein gerechtes Unentschieden.
Mit dem Seitenwechsel kam es zum Comeback von Thomas Eisfeld, der für Peniel Mlapa ins Team kam. Der Mittelfeldmann musste sich nach der 0:3-Niederlage in Kaiserslautern am 10. Spieltag einer Knieoperation unterziehen und stand nun erstmals wieder in einem Pflichtspiel auf dem Rasen. Die erste richtig dicke Möglichkeit nach Wiederanpfiff hatte der FCH. Nach einem Zuspiel von Gyamerah rutschte Hoogland die Kugel unter der Sohle durch und Kleindienst zog von der Strafraumkante ab, Riemann verhinderte jedoch mit einer starken Parade den Rückstand (53.). Der VfL fand nach dem Schreckmoment wieder besser ins Spiel und kam durch eine schöne Einzelaktion von Stiepermann zur nächsten Chance. Nach klasse Diagonalball von Janelt ließ Stiepermann zwei Gegenspieler ins Leere laufen und verfehlte den Winkel von Müllers Tor nur knapp (61.).
In der 66. Spielminute konnte sich der VfL dann bei Keeper Riemann bedanken. Der Schlussmann kratzte nach einer Schnatterer-Ecke einen Kopfball von Wittek im letzten Moment von der Linie. Heidenheims Coach Schmidt änderte mit der Einwechslung von Theuerkauf für Feick sein System und agierte fortan in der Defensive mit einer Dreierkette (69.). Zur bis dahin größten Chance für die Blau-Weißen kam Johannes Wurtz in Minute 72. Losilla tankte sich im Heidenheimer Strafraum gegen zwei Gegenspieler durch, legte auf den Stürmer ab und dessen strammer Rechtsschuss klatschte vom Pfosten zurück ins Feld. Der VfL wieder am Drücker und durch Janelt, nach Doppelpass mit Wurtz, mit der nächsten Einschussmöglichkeit (75.).
Für die Schlussviertelstunde schickte Verbeek dann Nico Rieble für den von Krämpfen geplagten Marco Stiepermann ins Rennen. Die Schlussminuten zeigten einen Kampf gegen schwindende Kräfte am Ende der Englischen Woche auf beiden Seiten. Quaschner hatte dabei das 1:0 auf dem Fuß. Nachdem die Heidenheimer Abwehr eine Flanke von Wurtz nicht weit genug klären konnte verpasste der der Bochumer Angreifer den Abpraller aus guter Position im Tor unterzubringen (84.). Der VfL drängte in den letzten Minuten auf das Tor des Tages, kam aber nicht mehr entscheidend vor das Tor der Heidenheimer. So stand zum Abschluss der Englischen Woche nach einer ansprechenden Leistung in Heidenheim die Null auf beiden Seiten. Für die Bochumer geht es Ostersonntag mit dem Heimspiel gegen Greuther Fürth weiter.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."