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VORGESTELLT: SpVgg Greuther Fürth
#1
   

So stellt man sich das vor, wenn man schon mitten in der Saison entscheidende Korrekturen, sprich: einen Trainerwechsel, vornehmen muss. Der SpVgg Greuther Fürth ist mit der Demission von Stefan Ruthenbeck und der Inthronisation von Janos Radoki die Rückkehr auf den Erfolgsweg gelungen, auch wenn in der vergangenen Woche die Siegesserie gerissen ist. Radoki, der ehemalige U19-Coach des „Kleeblatts“, leitet seit Ende November 2016 die Geschicke der Profimannschaft und hat bis dato einen Punkteschnitt von 1,58 vorzuweisen – sein Vorgänger Stefan Ruthenbeck brachte es insgesamt auf 1,32. Tabellarisch ist der Sprung sogar noch gewaltiger: Von Platz 13, mit drei Punkten Vorsprung auf Relegationsrang 16, ging´s mit Radoki hinauf auf Platz 6, die magische 40-Punkte-Grenze ist bereits geknackt. Kurios: Die Spielvereinigung ist derzeit das Mittelfeld der Liga, hat als einzige Mannschaft weder mit dem Auf- noch mit dem Abstieg etwas zu tun.

Zurück zum Thema „Trainerwechsel“: Es nutzte Stefan Ruthenbeck auch nichts, dass er sein letztes Heimspiel als Fürther Coach mit 2:1 gewann, ausgerechnet gegen den VfL. Der Spielverlauf ließ auch nicht zwingend darauf schließen, dass Fürth am Ende als Sieger dastehen würde. Zwar war das „Kleeblatt“ in Durchgang eins optisch überlegen, doch es ging torlos in die Pause. In der zweiten Halbzeit war der VfL am Drücker, fing sich aber einen Konter zum 0:1. Nach dem vielumjubelten Ausgleich durch Selim Gündüz, der bei seinem ersten Spiel in dieser Saison schon sieben Minuten nach seiner Einwechslung traf, spielte nur noch der VfL. Das Tor aber erzielten die Hausherren, und zwar durch Sercan Sararer. Durch wen auch sonst, ist man auf Bochumer Seite geneigt zu fragen: Der Ex-und-inzwischen-wieder-Fürther war in jedem seiner sieben Spiele gegen den VfL immer an mindestens einem Treffer beteiligt, sei es als Torschütze oder als Vorbereiter.

Im Testspiel, das im Januar 2017 hier im Vonovia Ruhrstadion ausgetragen wurde, fehlte das Fürther Enfant terrible allerdings. Prompt lief bei der Radoki-Truppe wenig zusammen, am Ende siegte der VfL nach Toren von Patrick Fabian, Moise Ngwisani und Alex Merkel mit 3:0 und rupfte die Grün-Weißen dabei Kleeblatt um Kleeblatt. Danach prognostizierten viele den Franken eine schwere Rückrunde, doch Pustekuchen: Abgesehen von einer Niederlage bei 1860 München zu Jahresbeginn lavierten sich die Fürther zu neun Ligaspielen in Folge ohne Pleite, darunter Heimsiege gegen die Aufstiegskandidaten Hannover (4:1) und Stuttgart (1:0). Der Höhenflug wurde allerdings am vergangenen Wochenende durch eine 0:2-Niederlage in Kaiserslautern krachend gestoppt.

Überhaupt ist die Auswärtsbilanz der Fürther im Vergleich zur Heimstatistik ausbaufähig. 26 der bisherigen 40 Punkte holte man im Sportpark Ronhof, in der Fremde gelang den Fürthern nur ein Sieg mehr als dem VfL. Sollte Janos Radoki über den Sommer hinaus eine Festanstellung als Trainer der Fürther Profis anstreben, müssten bis zum Saisonschluss wohl noch ein paar Erfolge dazu kommen. Bislang ist der Vertrag mit dem gebürtigen Ungarn lediglich bis zum 30.06.2017 datiert.

Unter dem Ex-Profi Radoki (u.a. aktiv in Fürth, Oberhausen, Ulm) spielt die Mannschaft zumeist in einem 3-5-2-System. Vorne macht in der Regel der lange Serdar Dursun (8 Tore) die Bälle fest, der wuselige Veton Berisha (3 Tore) stiftet Unruhe im gegnerischen Deckungsverbund. Dazu kommen in der Offensive noch der erwähnte Sararer, Sebastian Freis (3 Tore) plus Robert Zulj (5 Tore), bei dem man sich lebhaft vorstellen kann, dass er über kurz oder lang in der Bundesliga landen wird – der Vertrag des österreichischen Mittelfeldspielers endet ebenfalls in diesem Sommer.

Dass Fürth trotz dieser Auflistung nun besonders offensivstark ist, kann nicht behauptet werden. Mit lediglich 29 Treffern hat man die viertschlechteste Bilanz aller Zweitligisten, dazu als einziges Team unter den ersten Sieben in der Tabelle eine negative Tordifferenz. Für drei ehemalige Fürther wird die Partie zur Wiedersehensparty: Marco Stiepermann, Tom Weilandt und Johannes Wurtz trugen vergangene Saison noch das grün-weiße Trikot. Umgekehrt finden sich beim Kleeblatt mit Co-Trainer Mirko Dickhaut und Sportdirektor Martin Meichelbeck zwei Ex-VfLer mit UEFA-Cup-Vergangenheit.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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