04-23-2017, 07:58 PM
Der VfL Bochum 1848 musste am Sonntagnachmittag nach sechs unbesiegten Partien in Serie wieder als Verlierer vom Feld gehen. In Braunschweig erzielte die gastgebende Eintracht nach dem Seitenwechsel in Person von Christoffer Nyman die spielentscheidenden Treffer. Zunächst vollstreckte der Angreifer kurz nach Wiederbeginn, in der Schlussphase traf er im Elfmeter-Nachschuss zum 2:0-Endstand.
Am 30. Spieltag ging es für den VfL Bochum 1848 zu Eintracht Braunschweig nach Niedersachsen. Der alten Fußballweisheit „never change a winning team“ konnte VfL-Coach Gertjan Verbeek nach dem 1:0-Sieg gegen Fürth jedoch nicht nachgehen. Marco Stiepermann fiel durch einen Magen-Darm-Infekt kurzfristig aus und wurde von Nico Rieble ersetzt. Die Blau-Weißen traten durch die kurzfristige Erkrankung des Mittelfeldspielers nur mit einem 17er-Kader an der Hansestraße an. Neu im Aufgebot waren zudem die wiedergenesenen Dominik Wydra und Tom Weilandt an Stelle von Görkem Saglam und Evangelos Pavlidis. Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht tauschte nach der 0:1-Derby-Niederlage in Hannover auf drei Positionen. Kumbela, Sauer und Zuck standen für Biada, Hochscheidt und Ofosu-Ayeh in der Anfangsformation.
Die Partie im Eintracht-Stadion begann flott. Beide Teams versuchten schnell nach vorne zu spielen. Die Gastgeber kamen nach einer Hernandez-Ecke durch einen Kopfball von Nyman erstmals vor das Bochumer Tor (3.). Auf Seiten der Blau-Weißen verpasste Felix Bastians den zweiten Ball nach einem Eckball von Thomas Eisfeld nur knapp (7.). Ähnlich eng war es in der 16. Spielminute als ein Fernschuss von Braunschweigs Reichel aus 22 Metern an Riemanns Kasten vorbeirauschte. Die Eintracht drängte weiter auf den Führungstreffer. Nyman spitzelte das Leder vor Riemann in den Rückraum zurück und Zuck jagte das Spielgerät aus sieben Metern über das Tor (23.).
Die bis dahin beste VfL-Chance hatte knapp zehn Zeigerumdrehungen vor der Pause Johannes Wurtz. Nachdem Jan Gyamerah sich per doppeltem Doppelpass über den halben Platz kombiniert hatte zog Wurtz aus 18 Metern ab, wurde jedoch von Decarli geblockt. In Minute 39 hatte der BTSV es dann einer starken Parade von Keeper Fejzic zu verdanken, dass es nicht 1:0 für die Gäste stand. Der lange Bosnier fischte einen Schlenzer von Eisfeld mit den Fingerspitzen aus dem Knick. Kurz vor der Pause stockte den Blau-Weißen dann kurz der Atem. Zuck legte im Strafraum auf Nyman quer und der Schwede versiebte trotz aussichtsreicher Position zentral vor dem Tor (44.). Danach ging es in die Kabinen. Die Bochumer in Durchgang eins mit deutlich mehr Ballbesitzt, die Braunschweiger mit einer Vielzahl an Eckbällen jedoch besonders nach Standards stets gefährlich.
Die zweite Halbzeit begann aus VfL-Sicht denkbar schlecht. Exakt eine Minute war gespielt, da führte die Eintracht. Riemann klärte einen hohen Ball per Faust, Janelt kam beim zweiten Ball gegen Reichel einen Schritt zu spät, der Eintracht Kapitän steckte durch auf Nyman und der ließ Riemann aus fünf Metern keine Abwehrchance – ein Gegentreffer aus der Kategorie „unnötig“.VfL-Coach Verbeek reagierte früh und brachte mit Tom Weilandt für Selim Gündüz einen frischen Außenbahnspieler (53.). Nach einer Stunde schüttelte Hernandez RIeble ab und bediente Nyman. Der Angreifer traf die Kugel sechs Meter vor dem Kasten jedoch nicht richtig und Riemann hatte keine Schwierigkeiten zu parieren. Im Anschluss kam beim VfL Peniel Mlapa für Nils Quaschner ins Spiel.
Die Bochumer nahmen nun das Heft des Handelns in die Hand und drängten auf den Ausgleich. Die erste gute Möglichkeit dazu hatte der eingewechselte Mlapa. Nach einer Flanke von Eisfeld zog der Angreifer aus der Drehung ab, der Schuss jedoch zu zentral, sodass Fejzic zur Stelle war (69.). Braunschweig igelte sich in der Schlussviertelstunde hinten ein und lauerte nur noch auf Konter. Der VfL warf alles nach vorne. Canouse kam für Eisfeld ins Spiel, dafür rückte Losilla als Kopfballspieler mit in den Angriff. Zudem schalteten sich Hoogland und auch Bastians immer mehr mit in die Offensive ein. Bei einer Kopfballchance von Janelt (84.) und einem Drehschuss von Wurtz (85.) war der VfL nah dran am 1:1. Auf der Gegenseite fiel dann jedoch das 2:0 für die Eintracht. Zunächst traf Khelifi die Latte, dann zeigte Schiedsrichter Badstübner plötzlich nach einem Zweikampf zwischen Riemann und Boland auf den Punkt. Nyman trat an, Riemann wehrte den schwachen Strafstoß auf die Mitte zunächst mit den Füßen ab, Nyman setzte jedoch nach und war als erster beim Abpraller. Es war der Schlusspunkt unter einer ausgeglichenen Partie, in der die Bochumer ebenbürtig mit dem Aufstiegskandidaten waren, es jedoch verpassten sich für den Einsatz zu belohnen.
Weiter geht es für die Verbeek-Truppe am kommenden Freitag. Dann gastiert die SG Dynamo Dresden an der Castroper Straße.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."