08-27-2017, 02:59 PM
88. Spielminute, Lukas Hinterseer kommt an den Ball und hämmert das Spielgerät unter die Latte! Der Kracher des Neuzugangs hat dem VfL im Heimspiel gegen Dynamo Dresden den ersehnten ersten Saisonsieg beschert. Im ersten Durchgang zeigte zunächst Kapitän Felix Bastians Vollstreckerqualitäten, als er den frühen Rückstand binnen zehn Minuten (17., 27.) in eine blau-weiße Führung drehte. Nach dem Ausgleich durch Aosman war es schließlich Hinterseer überlassen, für den grenzenlosen Jubel im Vonovia Ruhrstadion zu sorgen!
Am vierten Spieltag empfing der VfL Bochum 1848 die SG Dynamo Dresden im Vonovia Ruhrstadion. Bei strahlendem Sonnenschein fanden 14.808 Zuschauer den Weg an die Castroper Straße und wollten den ersten Saisonsieg der Blau-Weißen sehen. Bochums Trainer Ismail Atalan tauschte nach der 0:2-Niederlage in Bielefeld auf drei Positionen das Personal. Für Youngster Maxim Leitsch kehrte Stefano Celozzi nach seiner Verletzungspause zurück. Zudem starteten Thomas Eisfeld und Selim Gündüz für Görkem Saglam und Johannes Wurtz. Auch Dynamo-Coach Uwe Neuhaus wechselte nach der 0:4-Heimpleite gegen Sandhausen drei Mal. Innenverteidiger Sören Gonther fehlte verletzt, Manuel Konrad und Niklas Kreuzer mussten zunächst auf der Bank Platz nehmen. Anstelle dieses Trios starteten Aias Aosmann sowie Fabian und Jannik Müller.
Die Blau-Weißen gingen direkt schwungvoll zur Sache und versuchten die Gäste durch frühes Pressing zu Fehlern zu zwingen. Dresden lauerte hingegen auf schnelle Tempogegenstöße nach Ballgewinn und kam durch den ehemaligen Bochumer Benatelli zur ersten Möglichkeit (5.). Der VfL antwortete mit einer Großchance von Losilla. Nach einer Stöger-Ecke kam der Franzose mit dem Außenrist aus neun Metern zum Schuss, verfehlte das Gehäuse jedoch knapp (9.). In der elften Spielminute spielten die Sachsen dann schnell und erfolgreich über den Flügel. Der flinke Berko war von der Bochumer Hintermannschaft auf der Außenbahn nicht zu stoppen und brachte die Kugel von der Grundlinie in den Rückraum, dort lauerte der aufgerückte Heise und vollendete trocken zum 1:0 für die Gäste – Eisfeld war zwar auf der Linie noch dran, konnte allerdings nicht entscheidend klären. Die Atalan-Elf lag damit im vierten Ligaspiel zum vierten Mal in Folge in Rückstand. Dieser sollte jedoch nicht lange währen. Sechs Zeigerumdrehungen nach dem 0:1 der Ausgleich für die Blau-Weißen. Einen Diagonalball von Soares verlängerte Dresdens Innenverteidiger Ballas im Kopfballduell mit Lukas Hinterseer auf den durchgestarteten Felix Bastians. Der VfL-Kapitän ließ Dynamo-Schlussmann Schwäbe aus halblinker Position keine Chance und jagte die Kugel ins lange Eck zum 1:1. Im Anschluss fast noch das 2:1 für die Bochumer, doch ein Schuss von Eisfeld segelte knapp am rechten Torpfosten vorbei (19.) und Hinterseer scheiterte an Schwäbe (21.).
Schon früh musste VfL-Coach Ismail Atalan verletzungsbedingt Wechseln. Für Eisfeld ging es nicht mehr weiter. Es kam Vitaly Janelt. Nach fast viermonatiger Verletzungspause feierte der Mittelfeldmann damit sein Comeback (22.). Das mittlerweile verdiente 2:1 dann in Minute 27. Nach einem Pass in die Tiefe war Sommerneuzugang Robbie Kruse von Dresdens Jannik Müller nur per Foul zu stoppen und Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus zeigte ohne zu zögern auf den Punkt. Kapitän Bastians nahm sich die Kugel und verwandelte sicher ins rechts unten – die erste VfL-Führung in der Saison 2017/18. Die Partie verflachte in der Folgezeit auf Grund mehrerer Verletzungsunterbrechungen und diverser kleinerer Fouls. So blieben weitere Torchancen bis zur Halbzeit Mangelware. Der VfL hatte sich nach dem frühen Rückstand schnell zurück in die Partie gespielt und drehte das Ergebnis durch einen Doppelpack von Spielführer Felix Bastians.
Beide Trainer wechselten in der Pause. Den stark aufspielenden Danilo Soares hatten die Dresdner im ersten Durchgang mehrfach gefoult, sodass der brasilianische Außenverteidiger in der Kabine bleiben musste. Für ihn kam Youngster Maxim Leitsch. Bei Dynamo lief Kreuzer an Stelle von Fabian Müller auf. Die erste gute Konterchance der Bochumer verpuffte durch das zu ungenaue Zuspiel von Kruse auf Hinterseer (48.). Die Gäste aus der Elbmetropole blieben bei ihrer harten Gangart. Es reihte sich Foulspiel an Foulspiel. Die Gelb-Schwarzen hatten es der großzügigen Linie von Schiri Steinhaus zu verdanken, dass vorerst nur Kreuzer (56.) und Berko (62.) den gelben Karton sahen. Fußball gespielt wurde dann auch noch. Selim Gündüz mit schöner Flanke auf Bastians, der seinen Kopfball aus fünf Metern jedoch zu hoch ansetzte und somit seinen dritten Treffer verpasste (64.). Richtig brenzlig wurde es in Minute 72. Heise zog einen Freistoß von der Strafraumkante aus halbrechter Position scharf auf das Tor. VfL-Keeper Manuel Riemann fischte die Kugel jedoch glänzend aus dem Winkel. Dynamo drängte nun vehement auf den Ausgleich. Dieser fiel dann wenig später. Nach einer Ecke klärte Bochumer Hintermannschaft nicht entscheidend genug und Dresdens Aias Aosman setzte das Leder aus 18 Metern flach in die Maschen (77.).
Während die Gäste mit Manuel Konrad für Marco Hartmann einen Defensiven Mittelfeldspieler brachten (79.) tauschte VfL-Trainer Atalan mit Johannes Wurtz für Kruse eine Offensivkraft (80.). Und das machte sich bezahlt. Leitsch bediente Hoogland, dieser blieb zwar im ersten Schussversuch hängen, spitzelte den Abpraller dann jedoch zu Hinterseer. Der österreichische Nationalspieler ließ sich aus zehn Metern Torentfernung nicht zwei Mal bitten und schickte die Kugel wuchtig in den Winkel des Dynamo-Tores (88.). Den Dresdnern gelang es in der dreiminütigen Nachspielzeit nicht mehr den Bochumer Kasten ernsthaft in Gefahr zu bringen. So stand am Ende ein hart erkämpfter, aber dennoch verdienter Bochumer Sieg. Weiter geht es für die Jungs von der Castroper Straße nach der Länderspielpause mit der Auswärtsfahrt zum SV Darmstadt. Dort will die Atalan-Elf am Sonntag, 10. September, beim Bundesligaabsteiger die nächsten Punkte einfahren.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."