09-17-2017, 03:25 PM
Der VfL Bochum 1848 musste sich am Sonntagnachmittag dem 1. FC Heidenheim geschlagen geben. Robbie Kruse brachte die Blau-Weißen zunächst in Führung (13.), Robert Glatzel konnte postwendend ausgleich (16.). Trotz spielerischer Überlegenheit der Atalan-Elf machten die Gäste im zweiten Durchgang den Auswärtssieg perfekt. Mathias Wittek traf per Kopf zur Entscheidung (73.).
Zum Start in die Englische Woche ging es für den VfL Bochum 1848 gegen den FC Heidenheim 1846. Die Elf von der Ostalb war mit nur drei Zählern aus den ersten fünf Partien mäßig in die neue Saison gestartet, befand sich spielerisch in den letzten Wochen jedoch im Aufwärtstrend. Wohl auch deshalb änderte FC-Trainer Frank Schmidt, der bei der Partie im Vonovia Ruhrstadion auf den Tag genau zehn Jahre im Amt bei den Heidenheimern war, seine Startformation nur auf zwei Positionen. Für den verletzten Tim Skarke rückte Ben Halloran ins Team. Zudem begann Kevin Kraus für Marcel Titsch-Rivero. Beim VfL vollzog Trainer Ismail Atalan nach dem 2:1-Auswärtssieg in Darmstadt eine Änderung. Johannes Wurtz stand an Stelle von Alexander Merkel in der Startelf.
Das Spiel begann durchwachsen. Beide Mannschaften agierten noch zu ungenau und so waren Chancen vorerst Mangelware. Die erste richtige Tormöglichkeit sorgte dann auch direkt für die Führung. Kevin Stöger schickte Robbie Kruse mit einem 40-Meter-Pass auf die Reise. Heidenheims Hintermannschaft spekulierte vergeblich auf Abseits und der schnelle Australier war auf und davon. Allein vor FCH-Keeper Müller behielt Kruse die Nerven und vollstreckte eiskalt zum 1:0 (13.). Die Bochumer Freude währte jedoch keine drei Minuten. Nach einem Freistoß legte der völlig alleingelassene Dovedan per Kopf auf Glatzel ab und der lange Angreifer hatte aus kurzer Distanz keine Probleme das Leder an VfL-Keeper Felix Dornebusch vorbei ins Netz zu befördern (16.).
Die Blau-Weißen steckten jedoch nicht auf und wollten schnell wieder in Front gehen. Der spielfreudige Kruse bediente Lukas Hinterseer im Strafraum, der Österreicher verfehlte das Tor aus aussichtsreicher Position mit seinem schwächeren linken Fuß jedoch deutlich (20.). Im Gegenzug brannte es vor dem Bochumer Tor lichterloh. Dovedan zog aus 25 Metern ab. Den tückischen Flatterball kratzte Dornbusch mit einem blitzreflex im letzten Moment von der Linie. Bei der folgenden Ecke bekamen die Hausherren den Ball mehrfach nicht entscheidend geklärt, die Heidenheimer schlugen daraus jedoch kein Kapital. Glück hatte der VfL in Minute 34 als Glatzel völlig frei auf dem Flügel auftauchte und den mitgelaufenen Schnatterer bediente. Der Schuss des Heidenheimer Kapitäns rauschte vorbei an Hoogland, glitt Bastians durch die Beine und wurde erst auf der Linie von Dornebusch per FUßabwehr am Einschlag gehindert. Die Bochumer rissen das Spielgeschehen fortan wieder an sich. Klare Chancen blieben jedoch aus. Einzig Hinterseer prüfte mit seinem Drehschuss FCH-Schlussmann Müller (40.).
Heidenheim tauschte in der Pause. Für Flügelspieler Halloran kam der der zentrale Mittelfeldmann Titsch-Rivero. Die Bochumer begannen unverändert und spielten munter nach vorn. Beinahe wäre diese Marschroute auch belohnt worden. Nach Pass von Johannes Wurtz zog Kevin Stöger aus gut 20 Metern ab, FCH-Keeper Müller flog vergebens doch das Geschoss des Österreichers klatschte vom Pfosten zurück ins Spielfeld (58.). Die Gäste tauschten im Anschluss ein zweites Mal. Sommerneuzugang Thiel ersetzte Außenverteidiger Busch. VfL-Coach Atalan zog nach und brachte mit Dimitrios Diamantakos für Wurtz eine frische Offensivkraft (64.). Der VfL drängte die Schmidt-Elf jetzt komplett in die eigene Hälfte, vergab jedoch die guten sich bietenden Möglichkeit. Hinterseer spielte Losilla frei, der allerdings mit seinem schwächeren linken Fuß nicht genug Druck hinter die Kugel bekam (71.).
Das rächte sich zwei Zeigerumdrehungen später. Nach einer Ecke kam Dovedan am zweiten Pfosten komplett frei zum Kopfball. Der kleine Österreicher legte per Aufsetzer in die Mitte quer und dort nickte Wittek für 2:1 für den FCH ein. Mit Gyamerah für Sam und Saglam für Losilla schickte Atalan neues Personal in den Schlussspurt. Es entwickelte sich ein Bochumer Powerplay. Hoogland verpasste das Tor mit seinem Schuss von der Strafraumkante noch knapp (87.). Diamantakos hatte Pech, dass Müller seinen Abschluss mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenken konnte (88.). Saglam blieb mit seinem Schussversuch zwei Mal an einem Heidenheimer Abwehrbein hängen. So blieb es auch trotz fünfminütiger Nachspielzeit beim 2:1 für die Süddeutschen. Weiter geht es für die Bochumer bereits am Donnerstag. Dann gastieren die Blau-Weißen während der Englischen Woche ab 20:30 Uhr beim 1. FC Nürnberg im Max-Morlock-Stadion.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."