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0:2 beim SCP - Pokalaus in Ostwestfalen
#1
   

Der VfL Bochum 1848 ist aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. In der 2. Runde unterlag die Elf von Jens Rasiejewski beim Drittligaspitzenreiter SC Paderborn mit 0:2. Die Ostwestfalen gingen früh durch Sven Michel (7.) in Führung. In einer intensiven zweiten Hälfte verschoss Felix Bastians einen Handelfmeter, wenig später flog Jan Gyamerah mit der Ampelkarte vom Feld. Dennoch hatten die Blau-Weißen die große Chance zum Ausgleich. Quasi im Gegenzug sorgte der eingewechselte Massih Wassey für die Entscheidung (86.).


In Runde zwei des DFB-Pokal gastierte der VfL Bochum 1848 beim Drittliga-Spitzenreiter SC Paderborn 07. Nach dem 0:1 in Braunschweig tauschte VfL-Coach Jens Rasiejewski auf vier Positionen. Felix Bastians, Luke Hemmerich, Johannes Wurtz und Sidney Sam starteten an Stelle von Maxim Leitsch, Thomas Eisfeld, Robbie Kruse und Selim Gündüz. SCP-Trainer Steffen Baumgart tauschte drei Mal. Das Tor hütete wie schon in der ersten Pokalrunde Michael Ratajczak statt Stammkeeper Leopold Zingerle. Zudem kamen Sven Michel und Christopher Antwi-Adjej für Massih Wassey und Jamilu Collins in die Anfangsformation.

Die Paderborner legten selbstbewusst los. Gleich zu Beginn enteilte SC-Torjäger Michel zwei Bochumern, verfehlte das VfL-Tor dann jedoch knapp (2.). Keine Minute später fehlte Stoßstürmer Srbeny nach einer flachen Hereingabe nur eine Fußspitze. Der VfL antwortete mit einem Schuss von Hemmerich, doch Ratajczak packte sicher zu (5.). Kurz darauf ging der Gastgeber dann in Führung. Flügelstürmer Antwi-Adjej brachte die Kugel flach vor das Tor und Goalgetter Michel brauchte nur noch den Fuß reinstellen um auf 1:0 für den SCP zu stellen (7.). Der VfL fand nach dem Rückstand besser ins Spiel. Einen Freistoß von Stöger faustete Ratajczak aus der Gefahrenzone (16.). Kurz darauf bekam Hinterseer nicht genug Druck hinter seinen Kopfball, um das Leder im Kasten unterzubringen (17.). Gegen lauffreudige Paderborner fehlte es dem VfL jedoch weiterhin an klaren Aktionen zum gegnerischen Tor. Trainer Rasiejewski versuchte von außen mit lautstarken Kommandos für mehr Ordnung in den eigenen Reihen zu sorgen.

Nach einer halben Stunde gab es wieder Torgefahr, die von den Blau-Weißen ausging. Hinterseer legte per Brust ab und Gyamerah verfehlte den linken Pfosten mit seinem Drop-Kick aus 18 Metern denkbar knapp. Im Anschluss schloss der allein durchgebrochene Sam zu überhastet ab, sodass SC-Schlussmann Ratajczak keine Mühe hatte zu parieren (32.). Auf Seiten der Domstädter wuchtete Srbeny seinen Kopfball nach Ecke von Ritter einen halben Meter am Winkel vorbei (37.). Eine Minute vor der Pause dann fast der Ausgleich als Sam die Kugel über den herauseilenden Ratajczak köpfte und Schonlau für seinen geschlagenen Keeper auf der Linie klärte. Im direkten Gegenzug köpfte Krauße eine Maßflanke von Antwi-Adjej an den Außenpfosten. Unterm Strich führte der Drittligist zu Pause durch das Chancenplus nicht unverdient mit 1:0.

Beide Trainer tauschten mit Beginn der zweiten Halbzeit. Während beim VfL Youngster Maxim Leitsch für Patrick Fabian kam ersetzte beim SCP Massih Wassey für Srbeny. Der frisch eingewechselte Paderborner hätte beinahe für das 2:0 gesorgt. Die Bochumer agierten defensiv zu passiv, Ritter spielte überlegt in den Rückraum zu Wassey und VfL-Torwart Riemann musste bei dessen Schuss sein ganzes Können an den Tag legen um nicht weiter in Rückstand zu geraten (48.). Die nächste Möglichkeit zum Ausgleich bot sich für den jungen Hemmerich. Nach Ablage von Wurtz rauschte der Schuss des Außenbahnspielers gut einen Meter am SCP-Kasten vorbei (52.). Die Partie weiter völlig offen. So war es kurz darauf Zolinski, der mit seinem Flachschuss am starken Riemann scheiterte (55.).

Der SC blieb mutig und generierte sich weiterhin Chance um Chance. Schonlau per Kopf (56.) und Herzenbruch per Drop-Kick (58.) fanden ihren Meister wieder in Riemann. Rasiejewski reagierte und brachte mit Eisfeld für Sam einen frischen Mann. In Minute 63. Dann der vermeidliche Ausgleichstreffer durch Hinterseer, doch Schiedsrichter Assistent Mike Pickel hob die Fahne und entschied auf Abseits, eine Fehlentscheidung. Zwei Zeigerumdrehungen später dann Elfmeter für den VfL. Paderborns Herzenbruch war bei einer Flanke von Hemmerich mit der Hand am Ball und Referee Stegemann zeigte auf den Punkt. Felix Bastians trat an, rutschte weg und setzte die Kugel rechts am Tor vorbei. Die Stimmung kochte nun in der Benteler-Arena. Zu allem Überfluss kassierte Jan Gyamerah, der wegen einer Rangelei rund um den Elfmeter schon die Gelbe Karte gesehen hatte, nach einem Foul an Antwi-Adjej auch noch die zweite Gelbe und musste folgerichtig mit Gelb-Rot vom Feld (70.).

Lange Zeit passierte wenig, das mit Fußball zu tun hatte, dann läutete der eingewechselte Diamantakos mit seiner Großchance die Schlussphase ein. Frei vor Ratajczak scheiterte der Grieche mit seinem Abschluss jedoch am Paderborner Schlussmann (82.). Fünf Minuten vor dem Ende zeigte sich der SCP dann eiskalt. Der Ball kam im Strafraum zu Wassey. Der Mittelfeldspieler zeigte frei vor Riemann keine Nerven und schoss zum vorentscheidenden 2:0 ein. Damit war die Partie für dezimierte Bochumer gelaufen und das Pokal-Aus der Blau-Weißen besiegelt. Weiter geht es für den VfL am kommenden Montag mit dem nächsten Derby und dem nächsten Spitzenreiter. Am 30. Oktober gastiert Tabellenführer Fortuna Düsseldorf an der Castroper Straße.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
STIMMEN (DIESESMAL BEWUSST MIT DEN STIMMEN DER SPIELER)

Jens Rasiejewski (Trainer VfL Bochum 1848): Zunächst einmal meinen Glückwunsch an den SC Paderborn zum Weiterkommen. Zum Spiel: Mit den ersten 20 Minuten war ich überhaupt nicht einverstanden, mit welcher Haltung wir in die Partie gegangen sind. Darüber war ich enttäuscht, weil wir wussten was kommt. Folgerichtig ist dann auch früh das 1:0 gefallen, als sich der Gegner über die rechte Seite leicht durchkombinieren konnte und wir dann nicht manngedeckt arbeiten, sodass der Stürmer frei einschießen konnten. Anschließend hatten wir schon Chancen und Spielkonstellationen – auch ein Elfmeter und ein Treffer, der wohl kein Abseitstor war – mit denen das Spiel auch noch eine andere Wendung hätte nehmen können. Wenn man das Spiel aber so beginnt, darf man sich auch nicht wundern, wenn am Ende nichts Zählbares dabei herauskommt. Glückwunsch noch einmal an den Gegner, der ein leidenschaftliches und engagiertes Spiel gezeigt hat.

Steffen Baumgart (Trainer SC Paderborn 07): Danke für die Glückwünsche! Ich denke, wir haben ein sehr intensives Spiel gesehen über 90 Minuten, in dem beide Mannschaften klar gezeigt haben, dass sie in die nächste Runde einziehen wollen. Ich glaube, dass beide Mannschaften die Möglichkeit hatten, das ein oder andere Tor zu machen. Ich freue mich, dass mein Team es geschafft hat, über 90 Minuten dieses Tempo, das wir am Anfang angeschlagen haben, gehen zu können. Wir haben immer wieder versucht, uns die nächste Torchance zu erarbeiten, auch Anfang der zweiten Halbzeit. Wir hatten dann vielleicht auch bei der Abseitssituation das nötige Quäntchen Glück, das man braucht. Aber insgesamt geht es nur darum, dass wir heute weitergekommen sind. Wie und warum, danach fragt morgen keiner mehr. Ich denke, dass wir von beiden Mannschaften ein gutes Spiel gesehen haben.

Stefano Celozzi (Kapitän VfL Bochum 1848): Das ist definitiv ein bitterer Abend für uns heute. Das haben wir uns natürlich ganz anders vorgestellt. Wir sind nicht gut ins Spiel reingekommen, laufen wieder einem Rückstand hinterher. Heute kam wieder alles zusammen für uns, momentan ist es eine sehr, sehr schwierige Phase für die Mannschaft und den Verein. Zum Elfmeter: Wir machen Felix keinen Vorwurf. Er übernimmt die Verantwortung – wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen. Wir hatten genügend Chancen, danach noch das 1:1 zu machen. Oben drauf kommt, dass das Tor von Lukas kein Abseits war. Auch die Gelb-Rote Karte kommt noch dazu. Insgesamt war es ein bitterer Abend.

Felix Bastians (VfL Bochum 1848): Wir bekommen den Elfmeter, den muss ich einfach reinmachen. Das nehme ich auf meine Kappe. Dabei rutsche ich noch weg, das passt dann einfach ins Bild. Da habe ich die Verantwortung übernommen, mache ihn aber nicht rein. Das ist bitter für die Mannschaft, sonst geht das Spiel anders aus. Wir waren eigentlich gut eingestellt auf das, was uns erwartet. Wir wollten spielerisch aus dem Pressing herauskommen, das ist uns in der ersten Halbzeit nicht gelungen. Ich nehme es auf meine Kappe, dass ich die Mannschaft nicht noch einmal ins Spiel bringen konnte. Sicherlich kann man den Frust der Fans verstehen, wenn wir – gerade auswärts – derzeit einen solchen Negativlauf haben. Damit müssen wir umgehen können, jetzt gilt´s, es am Montag besser zu machen. Es gibt kein anderes Mittel, als in der Liga Punkte zu holen. Wir müssen jetzt als Mannschaft zusammenbleiben.

Manuel Riemann (VfL Bochum 1848): So kurz nach dem Spiel habe ich noch wenig Worte für das Ausscheiden. Wir müssen jetzt knallhart die Fakten aufarbeiten. Wir können uns nicht alle ein, zwei Wochen hinstellen und irgendwelche Floskeln raushauen. Wir sind es auch den Fans schuldig, dass wir die gesamte Situation jetzt aufarbeiten. Die erste Halbzeit war nicht gut, im zweiten Durchgang haben wir dann natürlich ein Stück weit offen gemacht.

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"Einige Leute denken, Fußball sei eine Sache auf Leben und Tod. Ich mag diese Haltung nicht. Ich kann denen versichern, dass es viel ernster ist als das." - Bill Shankly
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