12-03-2017, 03:56 PM
Der VfL Bochum 1848 konnte nach zuletzt vier Remis in Folge am Sonntag im Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin einen Befreiungsschlag landen. Nach einem erneuten frühen Rückstand drehte der VfL das Spiel und besiegte die Köpenicker am Ende mit 2:1. Sebastian Polter traf nach vier Minuten für die Berliner, Kevin Stöger (40.) und Lukas Hinterseer für den VfL.
Hinter dem dritten Türchen des Adventskalenders befand sich nicht nur der erste Advent sondern zeitgleich auch die Partie des VfL Bochum 1848 gegen den 1. FC Union Berlin. Nach vier Unentschieden in Serie wollten die Blau-Weißen gegen das Spitzenteam aus der Hauptstadt endlich wieder dreifach punkten. VfL-Coach Rasiejewski nahm nach dem 1:1 in Aue zwei Änderungen in seiner Startelf vor. Für den angeschlagen Kruse startete Wurtz und Hoogland wurde von Janelt ersetzt. Bei Union sah Trainer Keller nach dem 3:3 gegen Darmstadt wenig Grund für Veränderungen und brachte lediglich Kapitän Kroos, der zuletzt eine schöpferische Pause vom ehemaligen Schalker Übungsleiter bekam, für Daube.
Die Partie war keine Minute alt da brannte es erstmals im Strafraum der Köpenicker. Hinterseer hatte Sam in den Lauf geschickt, doch dem flinken Offensivmann versprang die Kugel zehn Meter vor dem Tor, sodass Union-Keeper Busk leichtes Spiel hatte. Das frühe Tor machten dann jedoch die Berliner. Bei einem langen Ball von Leistner aus der eigenen Hälfte eilte Polter Bastians davon, zeigte allein vor Dornebusch keine Nerven und vollstreckte eiskalt zum 1:0 (4.). Der zehnte Saisontreffer des bulligen Angreifers warf die Bochumer Pläne bereits früh über den Haufen. Dennoch spielte die Rasiejewski-Truppe wie schon in den Anfangsminuten weiter munter nach vorne. In Minute zwölf machte der von Hinterseer stark in Szene gesetzte Wurtz in guter Position vor des Gegners Tor einen Haken zu viel und wurde so noch geblockt. Auf der Gegenseite scheiterte Gogia nach einem Konter mit seinem Schuss aus 16 Metern an der Grätsche von Losilla (17.).
Die Bochumer jedoch weiter das bessere Team, doch es fehlte weiterhin die Belohnung für den hohen Aufwand. So versuchte Sam in aussichtsreicher Schussposition den mitgelaufenen Hinterseer anstatt selbst draufzuhalten und scheiterte mit seinem Querpass (22.) ebenso wie Wurtz mit seinem Kopfball (24.). In Minute 28 verwehrte Schiedsrichter Jöllenbeck den Bochumern dann einen glasklaren Elfmeter. Nachdem Gyamerah Sam in die Gasse geschickt hatte rempelte Pedersen den schnellen Offensivmann im Strafraum plump von der Seite um, ohne dabei auch nur die geringste Ballberührung zu haben. Es spielte weiterhin nur der VfL. Von den Köpenickern kam nach vorne überhaupt nichts. Und so kam der VfL dann fünf Minuten vor dem Pausenpfiff auch zum hochverdienten Ausgleich – auch wenn das Glück dabei endlich mal auf Seiten der Blau-Weißen war. Hinterseer ließ erneut gut auf seinen Landsmann Stöger prallen, der Mittelfeldmann zog von der Strafraumgrenze ab und Leistner fälschte unhaltbar für seinen Torhüter ab. Mit dem Halbzeitpfiff dann auch fast noch das 2:1 für die Bochumer. Zunächst hielt Busk aus kurzer Distanz klasse gegen Wurtz, dann blockte Trimmel einen Drehschuss von Sam im letzten Moment. Der VfL in Halbzeit eins klar das bessere Team mit wesentlich mehr Spielanteilen. Union schoss ein Mal auf den Kasten von Dornebusch – nämlich beim 1:0.
Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine. Die Bochumer wieder das aktivere Team, doch die Unioner mit der ersten dicken Chance. Nach flacher Hereingabe von Gogia spitzelte Soares dem einschussbereiten Polter am Fünfmeterraum die Kugel vom Schlappen (50.). Und auch der nächste Hochkaräter gehörte den Gästen. Eine Freistoßflanke von Trimmel köpfte der völlig blankstehende Leister aus fünf Metern neben den Bochumer Kasten – da hätte der Berliner Abwehrchef die Kugel auch in aller Ruhe annehmen können (55.). Auf der anderen Seite war stand Union-Schlussmann Busk gleich zweifach im Mittelpunkt als er zunächst einen abgefälschten Schuss von Bastians parierte und dann auch beim nächsten Versuch des Bochumer Abwehrchefs sicher zupackte (59./60.).
Der VfL jetzt im Vollgasmodus. Flanke um Flanke segelte in den Strafraum der Köpenicker, allerdings hielt die Defensive der Eisernen noch stand. Union wirkte dem entgegen und brachte mit Fürstner für Kross (63.) und Skrzybski für Hedlund (68.) frisches Personal. Dennoch drückten die Blau-Weißen weiter. Celozzi schoss vom Strafraumeck, Busk tauchte jedoch in die kurze Ecke ab und parierte sicher (72.).
Doch auch die Berliner spielten noch mit. Trimmel fand mit seiner Flanke aus dem Halbfeld Polter, der die Kugel per Flugkopfball knapp über den Querbalken schickte (78.). Richtig eng war es dann in Minute 84. Eine Flanke von Bastians legte Hinterseer mustergültig auf Janelt ab und der junge Mittelfeldmann traf die Kugel aus 16 Metern nahezu perfekt, doch ein Unioner schmiss sich in das Geschoss und konnte so blocken. Zwei Zeigerumdrehungen später schoss Janelt die nächste Rakete ab, verfehlte den Winkel des Berliner Tores diese Mal um wenige Zentimeter. Kurz darauf war es dann endlich so weit. Über den rechten Flügel drangen Celozzi und WUrtz per doppeltem Doppelpass in den Strafraum ein, Wurtz legte quer auf Hinterseer und der Österreicher versenkte aus zehn Metern zum 2:1 für die Blau-Weißen. Nun begann das große Zittern an der Castroper Straße. Nach einem Freistoß köpfte Leistner gen Tor und Soares klärte sowohl artistisch als auch effektiv per Hacke kurz vor der Linie (90.). So brachte der VfL auch die dreiminütige Nachspielzeit über die Runden und sammelte sehr wichtige und hochverdiente drei Punkte ein. Weiter geht es für die Blau-Weißen am kommenden Samstag. Dann gastieren die Bochumer im letzten Spiel der Hinrunde bei Aufsteiger SSV Jahn Regensburg in der Continental-Arena.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."