12-09-2017, 03:08 PM
Der VfL Bochum 1848 konnte sein Auswärtsspiel am Samstagmittag beim SSV Jahn Regensburg knapp mit 1:0 gewinnen. Ein früher Treffer durch Flügelflitzer Robbie Kruse reichte dabei zum wichtigen Dreier zum Hinrundenabschluss. Die Bochumer hätten das Ergebnis durch einige Konter noch in die Höhe schrauben können, am Ende zählten aber nur die drei Punkte.
Im letzten Spiel der Hinrunde 2017/18 musste der VfL Bochum 1848 beim Team der Stunde ran. Aufsteiger Jahn Regensburg hatte aus den vergangenen fünf Begegnungen starke 13 Zähler geholt. Wahrscheinlich sah SSV-Coach Beierlorzer auch deshalb keinen Grund seine Startelf nach dem 1:0-Auswärtssieg in Darmstadt zu verändern. Bei den ebenfalls seit fünf Begegnungen ungeschlagen Bochumern vollzog Cheftrainer Rasiejewski nach dem 2:1-Erfolg gegen Union Berlin lediglich einen Wechsel. Der wiedergenesene Kruse rückte für Sam in die Anfangsformation.
Bei winterlichen Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt begannen die Bochumer munter und hatten Pech, dass Hinterseer auf dem schwierigen Geläuf in der dritten Minute den Ball im SSV-Strafraum nicht richtig unter Kontrolle bekam. Drei Zeigerumdrehungen später waren die Blau-Weißen dann im Glück. Nach einer Kopfballverlängerung setzte Adamyan sechs Meter vor dem Kasten vor Dornebusch zum Fallrückzieher an und verfehlte das Gehäuse nur um Zentimeter.
Besser machte es der VfL im direkten Gegenzug. Stöger bewies mal wieder sein hervorragendes Auge und schickte Kruse auf die Reise. Der schnelle Australier enteilte seinem Bewacher, blieb allein vor Keeper Penkte eiskalt und schob zum 1:0 ein. Regensburg zeigte sich jedoch unbeeindruckt und drängte auf den Ausgleich. Jahn-Goalgetter Grüttner spitzelte die Kugel nach einem Abpraller gen Kasten, doch Dornebusch tauchte ab und klärte zur Ecke (9.).
Die Rot-Weißen drängten den VfL nun tief in die eigene Hälfte. Die Blau-Weißen antworteten mit einem klasse Spielzug über Celozzi und Wurtz, der von der Grundlinie auf Stöger zurücklegte. Der Österreicher zog direkt ab, Penkte parierte und beim zweiten Ball kam Hinterseer einen Schritt zu spät (15.). Auch der nächste Bochumer Angriff lief wie an der Schnur gezogen. Nach guter Ballbehauptung schickte Hinterseer Kruse auf den Flügel, bekam die Kugel vom Australier zurück und zielte dann aus vollem Lauf aber zu zentral. Jahn-Schlussmann Penkte reagierte stark, wäre aber beim Nachschuss von Celozzi, der knapp über die Latte striff machtlos gewesen (26.). Auf der anderen Seite entschärfte Donerbusch einen Kopfball aus kurzer Distanz sicher (28.). Die Partie fand fortan fast ausschließlich im Mittelfeld statt. Torgefahr gab es erst wieder als ein Freistoß von Knoll an Freund und Feind vorbeirauschte und VfL-Keeper Dornebusch mit einem überragenden Reflex den Ausgleich verhinderte (37.). So gelang es dem VfL die Führung mit in die Kabine zu nehmen. Regensburg zwar mit etwas mehr Spielanteilen und mehreren Möglichkeiten, doch die gefährlicheren Einschusschancen besaß das Rasiejewski-Team.
Während der VfL unverändert aus der Pause kam ersetzte bei den Süddeutschen George den angeschlagenen Lais. Das Spielbild blieb zunächst ähnlich. Regensburg mit mehr Ballbesitz, die Bochumer mit schnellen Gegenstößen. Die SSV-Akteure bestachen wie schon im ersten Durchgang durch ihre aufälligen Schauspielkünste. So „erarbeitete“ Außenverteidiger Nandzik VfL-Offensivmann Wurtz mit seinem theatralischen Fallen die erste gelbe Karte des Spiels (57.). Für Torgefahr sorgte dann der eingewechselte George, der aus 22 Metern abzog, doch erneut packte Dornebusch sicher zu (58.). Allerdings war dem jungen VfL-Keeper nach dieser Aktion deutlich anzumerken, dass er sich bei seiner Rettungstat in der neunten Minute doch mehr verletzt hatte als zunächst angenommen. Doch der humpelnde Schlussmann biss auf die Zähne und kämpfte sich unter Schmerzen weiter durch.
In der 67. Spielminute dann auch der erste Wechsel bei den Blau-Weißen. Celozzi ging vom Feld, es kam Hoogland. Zudem kam mit Sam für Wurtz eine frische Angriffskraft (74.). Richtig brenzlig wurde es neun Zeigerumdrehungne vor Schluss. Adamyan lupfte die Kugel aus spitzem Winkel an Dornebusch vorbei und alles deutete auf den Ausgleich hin, doch dann bewahrte Abwehrchef Bastians seine Truppe mit einer bärenstarken Rettungsaktion auf der Linie vor dem 1:1 (83.). Vier Minuten vor dem Ende verbaselte der VfL dann die Vorentscheidung. Einen Konter spielte Gyamerah mustergültig auf Sam, dem versprang frei vor Penkte der Ball, sodass er den Torhüter nur anschoss. Den Abpraller hätte Hinterseer dann im Kasten unterbringen müssen, doch der Österreicher schoss einen Abwehrspieler des SSV an. VfL Coach Rasiejewski nahm Zeit von der Uhr und brachte mit Tesche für Kruse einen Defensivmann (90.). Zwar drängten die Gastgeber auf den Ausgleich, doch die VfL-Defensive schaffte es auch in der vierminütigen Nachspielzeit den Kasten sauber zu halten. So stehen unterm Strich drei nicht unverdiente Punkte für den VfL, der besonders kämpferisch zu überzeugen wusste. Im letzten Spiel des Jahres treffen die Bochumer in neun Tagen auf den FC St. Pauli. Anstoß im Millerntor-Stadion ist am Montag, den 18. Dezember, um 20:30 Uhr.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."