02-16-2018, 09:41 PM
Der VfL Bochum 1848 musste in Heidenheim eine äußerst bittere Niederlage hinnehmen. Die Blau-Weißen, bei denen Robin Dutt erstmals auf der Trainerbank Platz nahm, lieferten einen überaus ordentlichen Auswärtsauftritt ab, hatten aber an diesem Tag auch das nötige Glück nicht auf ihrer Seite. Schon nach fünf Minuten wurde dem VfL ein regulärer Treffer aberkannt. Beste Chancen der Bochumer vereitelte Heidenheims starker Keeper Müller. So reichte Verhoeks Tor für schmeichelhafte drei Punkte.
Dutt vertraut Darmstadt-Bezwingern
Am Montag präsentierte der VfL Robin Dutt als neuen Übungsleiter. Der Trainer sah nach dem 2:1-Heimsieg gegen Darmstadt keinen Grund für Veränderungen in seiner Startelf. Neu im 18er-Aufgebot war einzig Selim Gündüz, der den Platz von Philipp Ochs einnahm. Bei den Heidenheimern vollzog Trainer Frank Schmidt nach der 0:2-Pleite in Regensburg gleich drei Wechsel. Für den gesperrten Kraus begann Wittek. Zudem ersetzten Dovedan und Feick das Duo Thomalla/Theuerkauf.
Fehlentscheidung bringt den VfL um die frühe Führung
Die Begegnung begann kurios. Es lief die fünfte Spielminute, da führten die Bochumer eigentlich mit 1:0. Kruse hatte im Strafraum für Stöger durchgelassen und der Österreicher bediente seinen Landsmann Hinterseer, der das Leder aus fünf Metern in den Maschen unterbrachte. Schiedsrichter Robert Kempter erkannte den Treffer zunächst an. Die Heidenheimer wollten jedoch eine Abseitsstellung von Stöger erkannt haben und protestierten. Plötzlich entschied sich dann auch Kempters Linienrichter, die Fahne nachträglich zu heben. Der Referee annullierte den Treffer der Blau-Weißen – eine klare Fehlentscheidung. Der VfL zeigte sich wütend und versuchte es kurz darauf durch Stöger aus 16 Metern, doch Wittek warf sich in den Ball (7.) Es entwickelte sich fortan ein schnelles Fußballspiel. Die Bochumer agierten als Chef im Ring. Heidenheim lauerte jedoch auf Konter und sorgte so für Gefahr. Den ersten nennenswerten Abschluss der Roten verzeichnete der aufgerückte Beermann, der Riemann nach einer Ecke mit seinem Kopfball prüfte (22.). Kurz darauf dann tatsächlich die Führung für den FCH. Bei einer flachen Schnatterer-Hereingabe von der rechten Seite war Verhoek einen Sekundenbruchteil vor Riemann am Ball und stocherte die Kugel über die Linie (24.).
Bochum drängt auf den Ausgleich
Nach einer halben Stunde antwortete die Dutt-Elf beinahe mit dem Ausgleichstreffer durch Kruse. Der Australier drang in den Strafraum ein und schlenzte aus halblinker Position Millimeter am langen Pfosten von Müllers Kasten vorbei. Zwei Zeigerumdrehungen später musste sich Heidenheims Keeper bei einem Distanzschuss von Sam ganz lang machen, um die Kugel noch über den Querbalken zu lenken. Der FC-Schlussmann war es auch, der fünf Minuten vor der Pause einen überragenden Spielzug der Bochumer samt anschließender Großchance zunichte machte. Soares flankte maßgenau auf Hinterseer, der aus vollem Lauf abzog, aber an der Fußabwehr des Keepers scheiterte. Der VfL fuhr in dieser Phase Angriff um Angriff, doch das Heidenheimer Tor war wie zugenagelt. Unglaublich, dass die Blau-Weißen bei zahlreichen guten Offensivaktionen in der Voith-Arena zur Pause in Rückstand lagen.
Heidenheim zu Wiederbeginn stärker
Zu Beginn des zweiten Durchgangs drehte sich das Bild. Der VfL zunächst mit guten Chancen von Soares (48.) und Kruse (52.), doch ohne das nötige Abschlussglück. Auf Seiten der Heidenheimer sorgte FC-Urgestein Schnatterer mit einem sehenswerten Dropkick von der Seitenauslinie für Aufsehen. Riemann musste sein ganzes Können aufbieten, um das Geschoss des FCH-Kapitäns abzuwehren (52.). Im Anschluss brannte es nach zwei Freistößen von Schnatterer im VfL-Strafraum lichterloh (55./57.). Die Bochumer waren nun etwas aus dem Rhythmus. Heidenheim hingegen mit der nächsten Möglichkeit durch Dovedan, der seinen Flugkopfball jedoch einen halben Meter über die Latte setzte (62.).
Schlussoffensive der Gäste bleibt erfolglos
Dutt brachte mit Serra und Gündüz Mitte der zweiten Halbzeit zwei frische Offensivkräfte für Tesche und Kruse. Die Gäste waren nun wieder deutlich besser im Spiel und mit mehr Zug zum Tor. In der Schlussphase läutete das Bochumer Trainerteam mit dem Wechsel Wurtz für Fabian dann die totale Offensive ein. Die Hausherren verteidigten ihren Vorsprung mit Mann und Maus. Auch die letzten Abschlüsse von Sam und Gyamerah landeten in den Armen von Müller. So stand unterm Strich ein schmeichelhaftes 1:0 für die nun seit sechs Heimspielen siegreichen Heidenheimer. Die Bochumer hingegen fuhren mit leeren Händen zurück ins Ruhrgebiet und empfangen am kommenden Spieltag mit dem 1. FC Nürnberg einen Aufstiegsaspiranten in Vonovia Ruhrstadion.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."