02-25-2018, 04:35 PM
Der VfL Bochum 1848 hat dem Spitzenreiter aus Nürnberg an diesem Sonntag alles abverlangt. Die Elf von Cheftrainer Robin Dutt, der gegen den FCN sein Heimdebüt feierte, trat von Beginn an couragiert auf und hatte im gesamten Verlauf die größeren Spielanteile. Die beste Gelegenheit konnte Robert Tesche nach dem Seitenwechsel verzeichnen, als beim Volleyschuss des Mittelfeldspielers Keeper Bredlow und der Pfosten gemeinsam retten mussten. Am Ende stand ein torloses Remis zu Buche.
Dutt tauscht zwei Mal, FCN unverändert
Am 24. Spieltag empfing der VfL Bochum 1848 den 1. FC Nürnberg im Vonovia Ruhrstadion. Vor dem fünfzigsten Aufeinandertreffen der beiden Teams waren die Vorzeichen klar verteilt. Die Nürnberger reisten als Tabellenführer ins Ruhrgebiet und hatten durch die Niederlage von Verfolger Düsseldorf die Möglichkeit, ihren Vorsprung an der Spitze weiter auszubauen. Der VfL hingegen rutschte durch die Siege von Aue und Fürth auf den Abstiegsrelegationsrang ab und benötigte also dringend Punkte, um wieder in sicherere Fahrgewässer vorzudringen. VfL-Trainer Robin Dutt wechselte bei seiner Heimpremiere nach dem 0:1 in Heidenheim auf zwei Positionen. Gyamerah fiel mit grippalem Infekt aus. Für ihn kehrte Kapitän Celozzi zurück ins Team. Zudem stand Wurtz für den grippegeschwächten Hinterseer in der Startformation. Beim seit zehn Spielen ungeschlagenen Club sah Übungsleiter Köllner nach dem 3:1-Erfolg gegen den MSV Duisburg keine Grüne seine Anfangself zu ändern.
VfL bestimmt die Anfangsphase
Die Bochumer begannen spielfreudig. Die Partie war keine Zeigerumdrehung alt, da legte Kruse per Hacke auf Wurtz ab und der Angreifer setzte mit seinem Schuss aus 14 Metern ein erstes Ausrufezeichen. Der VfL war zu Beginn klar spielbestimmend und versuchte immer wieder über die Außenbahnen für Gefahr zu sorgen. Ab der zehnten Minute verflachte die Begegnung etwas. Die Cluberer fanden besser in die Zweikämpfe, dem VfL gelang es seltener ins letzte Drittel vorzudringen. Das änderte sich, als Kruse einen Abpraller per Bogenlampe zurück vor das FC-Tor brachte und Abwehrboss Fabian seinen Kopfball nur knapp über den Querbalken setzte (19.). Eine Möglichkeit, die den Hausherren wieder mehr Rückenwind gab. Nach einem Stöger-Freistoß klärte Nürnbergs Behrens in höchster Not vor dem einköpfbereiten Fabian (27.). Der Spitzenreiter zog sich weit zurück und spielte ausschließlich aus Konter.
Standards sorgen für Gefahr
In der 37. Minute dann der erste Torschuss der Gäste. Werner zog aus halblinker Position per Dropkick ab, verfehlte Riemanns Kasten jedoch um gute zwei Meter. Der VfL antwortete mit einem Freistoß von Stöger. Der Österreicher zog die Kugel zwei Meter von der Eckfahne entfernt mit seinem starken Linken wuchtig auf die lange Ecke. FCN-Keeper Bredlow war jedoch zur Stelle und parierte (40.). So ging es torlos in die Pause. Die Bochumer waren das deutlich aktivere Team in einer bis dato chancenarmen Begegnung.
Bredlow verhindert Tesches Premiere
Der FCN zeigte sich nach Wiederanpfiff bissiger. Die Rot-Schwarzen liefen den VfL nun im Spielaufbau früher an und versuchten zu stören. Die Bochumer zeigten sich davon jedoch wenig beeindruckt und spielten ihrerseits weiter munter nach vorn. Bei einer flachen Ecke und einem Freistoß von Stöger fehlte wieder nicht viel (54./55.). Noch enger war es eine Zeigerumdrehung später. Tesche zog aus dem Gewühl heraus ab, FCN-Schlussmann Bredlow kratze das Leder in Zusammenarbeit mit dem rechten Torpfosten im letzten Moment von der Linie. (57.). Im Gegenzug verzog Werner in aussichtsreicher Position deutlich und schickte die Kugel zwei Meter über das Tor. Die Bochumer hatten danach gleich zwei Mal die Chance zur Führung, doch sowohl Stöger als auch Soares zögerten mit ihren Abschlüssen zu lange (67.).
Club setzt zum Schlussspurt an
Die Bochumer wollten mehr als das Unentschieden und drängten auf den Führungstreffer. Soares bediente Kruse mit einer schönen Flanke. Der Australier nahm das Leder mit der Brust an, zog direkt ab und verfehlte Bredlows-Kiste denkbar knapp (73.). Es spielte ausschließlich der VfL, doch die Nürnberger dann fast mit dem Führungstreffer. Behrens bediente Palacios, der im Eins-gegen-eins an der guten Reaktion von Riemann scheiterte (83.). Beim anschließenden Eckball tauchte Margreitter völlig frei am Fünfmeterraum auf, köpfte allerdings zum Glück für die Blau-Weißen knapp am langen Pfosten vorbei. Der Club setzte nun zum Schlussspurt an. Erras zog im Strafraum ab, Hoogland packte die Mördergrätsche zur Rettung aus (87.).
So blieb das fünfzigste Aufeinandertreffen beider Kontrahenten auch nach zweiminütiger Nachspielzeit torlos. Der VfL verdiente sich den Punkt gegen den Tabellenführer mit einer engagierten Leistung und kletterte damit vom Relegationsrang auf den 15. Rang. Am nächsten Spieltag geht es für die Dutt-Elf dann zum FC Ingolstadt. Anstoß im Audi-Sportpark ist am Montag, den 5. März, um 20:30 Uhr.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."