10-21-2018, 02:54 PM
Am 10. Spieltag der laufenden Zweitliga-Saison gastierte der VfL Bochum 1848 beim Bundesliga-Absteiger Hamburger SV. Am Ende trennten sich das Team von VfL-Trainer Robin Dutt und die Hanseaten mit einem torlosen Remis. Bei dem 0:0-Unentschieden ließ der VfL in der Defensive extrem wenig zu, lediglich durch Distanzschüsse wurde es hier und da gefährlich für Bochum-Keeper Manuel Riemann. In der Offensive konnten die gesetzten Nadelstiche nicht in Tore umgemünzt werden.
Bundesliga-Feeling im Hamburger Volksparkstadion. Nach fast exakt neun Jahren war der VfL mal wieder im Volksparkstadion zu einer Pflichtspielbegegnung zu Gast. Über 3.000 Blau-Weiße unterstützten ihre Farben vor Ort – erstligareif! Chefcoach Robin Dutt nahm nach der Länderspielpause zwei Wechsel im Vergleich zum wichtigen Heimsieg gegen Bielefeld vor. Der zuletzt gesperrt fehlende Toto Losilla kehrte in die Stammformation zurück, dort fand sich auch der wiedergenesene Danilo Soares wieder. Sebastian Maier und Timo Perthel mussten dafür weichen.
Beide Fanlager gaben von Beginn an Vollgas. Und auch auf dem Feld suchten die Teams gleich den Weg nach vorne. Die erste gute Gelegenheit bot sich den Gästen. Robbie Kruse brach nach Doppelpass mit Tom Weilandt auf der rechten Bahn durch, die flache Hereingabe verpassten Losilla und Lukas Hinterseer nur knapp, im Anschluss rollte der Versuch von Ex-HSVer Robert Tesche am linken Torpfosten vorbei (3.). Die erste Annäherung auf Seiten der Gastgeber konnte wenig später Khaled Narey verbuchen. Nach Balleroberung von Lewis Holtby schloss der ehemalige Fürther ab, Manuel Riemann allerdings hatte mit dem Ball keinerlei Probleme (5.). So war es auch beim satten Abschluss von Holtby fünf Minuten darauf, allerdings resultierend daraus, dass Soares den Fuß rechtzeitig reinhielt (10.).
Der HSV übernahm in den Folgeminuten etwas das Kommando. Allerdings verteidigte die VfL-Defensive geschickt alle Angriffsbemühungen der Hanseaten weg, im Gegenzug lauerten die schnellen Kruse und Lee auf Kontermöglichkeiten. Bei der dicksten Chance der Anfangsphase musste dann aber doch Riemann retten. Hwang bekam die Kugel zentral vor dem Sechzehner und feuerte drauf, der Schlussmann hielt stark (22.). Mitte des ersten Durchgangs wurde dann auch der VfL wieder offensiv aktiver. Gefährlich wurde es u.a. bei einer Freistoßflanke von Weilandt, die Tesche im Luftduell an die Fünfmeterlinie brachte – der HSV konnte klären (25.). Deutlich mehr war zwei Minuten später drin, als sich die Dutt-Elf gefällig durch die Hamburger Hintermannschaft kombinierte. Flanke Weilandt, Kopfball Hinterseer – die VfL-Fans hatten schon den Torschrei auf den Lippen (27.). So wie auch weitere zwei Minuten später. Die immer nervöser werdenden Hausherren verloren das Spielgerät im Aufbau, Hinterseer probierte den Heber aus großer Entfernung. Der Ball aber flog zwei Meter am verwaisten Kasten vorbei – die größte Chance bis dato (29.)!
Doch auch der HSV kämpfte sich zurück in diesen ersten Durchgang, ein offener Schlagabtausch zweier hochengagierter Teams entwickelte sich. Der dribbelstarke Ito flankte von der linken Hamburger Offensivbahn, die Kugel wurde länger und länger und rauschte am langen Pfosten vorbei (36.). Eine Eckenvariante brachte kurz darauf HSV-Kapitän Hunt in Schussposition – drei Meter am Kasten vorbei (40.). Wenig später startete erneut Ito durch, setzte zum Solo und final zum Torschuss an. Doch Riemann war auf seinem Posten (42.). Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit musste Riemann dann erneut dien Riesentat auspacken. Ein Schuss von Hunt wurde brandgefährlich abgefälscht, der Keeper rettete spektakulär (45.). Kurz darauf pfiff Referee Christof Günsch die unterhaltsame erste Hälfte ab.
Ohne personelle Wechsel ging es in die zweiten 45 Minuten. Für den ersten Versuch brauchte Narey gerade mal 50 Sekunden, das Leder flog allerdings deutlich drüber (46.). Richtig knapp wurde es wenig später auf der anderen Seite. Tesche steckte für Kruse durch, der schob den Ball nur Zentimeter am langen Pfosten vorbei (48.). Ein Kopfball von Losilla landete im Anschluss in den Armen von Pollersbeck (50.). Es ging also direkt munter weiter im Volksparkstadion. Und zwar vor beiden Toren. Ito zog mit einer blitzschnellen Bewegung ins Zentrum, der satte Abschluss segelte am langen Eck vorbei (53.). Nach etwas mehr als einer Stunde kündigten sich die ersten Wechsel an. HSV-Coach Titz brachte mit Lasogga und Janjicic frische Kräfte, Hunt und Ito machten Platz (63.).
Die neuen HSVer sahen gleich mal eine richtig gute Chance der Gäste. Hinterseer auf Kruse, der legte für Weilandt ab. Nach starker Finte hatte der Schuss mit links aber etwas zu wenig Power (66.). Wenig später war Schluss an alter Wirkungsstätte für Tesche, Sebastian Maier sollte neue kreative Impulse setzen (69.). Jatta für Hwang, das Wechselkontingent der Gastgeber war kurz darauf bereits erschöpft (70.). Die Schlussphase begann, das machte sich sowohl auf als auch neben dem Feld bemerkbar.
Sakai eröffnete mit einem Sololauf die Schlussviertelstunde, zielte mit links zu hoch (76.). Kurz darauf brachte Dutt mit Sidney Sam den nächsten Ex-Hamburger, Weilandt ging vom Platz (79.). Lange dauerte es bis zum nächsten nennenswerten Abschluss. Jatta probierte es mit links, zielte aber zu ungenau (84.). Auch Narey setzte die Kugel zu hoch an (87.). Der HSV warf noch einmal alles nach vorne. Wieder Narey, diesmal entscheidend geblockt (89.). Zwei Minuten Nachspielzeit hatte der VfL noch zu überstehen. Und es sollte für den Punktgewinn reichen. Ein Zähler in Hamburg, den kann man mal mitnehmen!
Für den VfL geht es nun am übernächsten Montag gegen den SSV Jahn Regensburg weiter. Anstoß ist um 20:30 Uhr im Vonovia Ruhrstadion.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."