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Hinterseer-Tor reicht nicht
#1
   

Ein ganz frühes Gegentor und ein ganz spätes brachten den VfL im Heimspiel gegen den SC Paderborn im ersten Durchgang auf die Verliererstraße. Zolinski (1.) und Michel (45.) profitierten von den Bochumer Unachtsamkeiten. Nach der Pause steigerten sich die Hausherren zusehends und rannten gegen den Rückstand an. Lukas Hinterseer erzielte folgerichtig den Anschlusstreffer (79.). Doch zu mehr reichte es vor 16.033 Zuschauern nicht mehr, der SCP nahm die Punkte mit nach Ostwestfalen.

Sandhausen abgehakt und den vollen Fokus auf die nächste Partie vor heimischem Publikum gelegt. Anne Castroper stand der 21. Spieltag der 2. Bundesliga an und der VfL Bochum 1848 hatte den torhungrigen und formstarken SC Paderborn 07 vor der Brust. Nachdem zuletzt in der Liga die SpVgg Greuther Fürth vom SCP mit 6:0 zurück ins Frankenland geschickt wurde, waren die Ostwestfalen unter der Woche bereits im Ruhrgebiet unterwegs und dabei auch überaus erfolgreich. Beim MSV Duisburg zog die Mannschaft von Steffen Baumgart durch ein 3:1 ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein und dürfte mit reichlich Rückenwind im mit 16.033 Zuschauern gefüllten Vonovia Ruhrstadion auflaufen.
Beim VfL war dagegen nach der wenig erbaulichen zweiten Hälfte am Hardtwald Wiedergutmachung angesagt. Chefcoach Robin Dutt wechselte dafür seine Anfangsformation auf drei Positionen – für die verletzten Patrick Fabian und Tom Weilandt sowie Simon Zoller rückten neben Dominik Baumgartner die beiden Asien-Cup-Teilnehmer Chung Yong Lee und Robbie Kruse ins Aufgebot. Den durch Silvère Ganvoulas Rotsperre freigewordenen Platz auf der Bank nahm mal wieder U19-Akteur Moritz Römling ein. Paderborns Coach Baumgart rotierte nach dem Pokal auf drei Positionen zurück und schickte die gleiche Elf auf den Rasen, die Fürth deutlich besiegte.

Die Partie zweier Teams, die Offensivfußball spielen wollen, versprach viele Torraumszenen und Treffer. Und es waren keine 30 Sekunden gespielt, da hielt sie dieses Versprechen bereits – leider auf der falschen Seite. Kai Pröger tankte sich über rechts kommend mit etwas Glück durch und diente nach seinem Ausrutschen unfreiwillig als Bande für Ben Zolinski. Der wollte eigentlich auf der linken Seite Sven Michel mitnehmen, von Pröger prallte die Kugel zu ihm zurück und Zolinski schlenzte sie sehenswert und unhaltbar für Manuel Riemann in die lange Ecke (1.). Die Blau-Weißen schüttelten sich den frühen Schock aus den Gliedern und hatten beinahe die passende Antwort parat, doch Robert Tesches Kopfball nach Ecke Lees klatschte an den Querbalken (4.). Es ging mit offenem Visier weiter, Paderborns Top-Torschütze Philipp Klement und Bernard Tekpetey verzogen (8., 11.), auf der anderen Seite passierte Kruse auf Vorlage von Lee selbiges (13.). Der VfL hatte derweil mit starkem Gegenwind zu kämpfen, der Vorteil lag in diesem Aspekt in Durchgang eins bei den Gästen.

Die Teams stressten sich mit aggressivem Pressing permanent, es war ein offener Schlagabtausch. Die nächste Chance bot sich wieder den Ostwestfalen. Nach Balleroberung im letzten Drittel war es Sebastian Vasiliadis, der den aufmerksamen Riemann per Flachschuss zu einer starken Parade zwang (21.). Der VfL hielt erneut in Person von Kruse dagegen, der wieder von Lee eingesetzt frei, aber aus zu spitzem Winkel, an Leopold Zingerle scheiterte (24.). Zingerle stand auch in der folgenden Aktion im Mittelpunkt. Sidney Sam spielte von links einen feinen Ball in die Spitze zu Lukas Hinterseer, der beim Versuch an den Ball zu kommen mit dem Paderborner Keeper kollidierte und, obwohl er noch zurückzog, dafür den ersten gelben Karton der Partie verpasst bekam (25.). Wenig später verpasste Tim Hoogland einen scharfen Sam-Freistoß in der Mitte nur um Haaresbreite, Zingerle war im Nachfassen zur Stelle (29.).

Der SCP blieb derweil immer brandgefährlich. Sven Michel hämmerte das Spielgerät an die Latte, Riemann war wohl gerade noch so mit den Fingerspitzen dran (33.). Auch kurz darauf war Michel wieder im Blickpunkt und zog im Anschluss an eine Ecke aus der Drehung ab – knapp vorbei (35.). Auf der Gegenseite bot sich Lee viel Platz, doch Mohamed Dräger unterband den Konter per taktischem Foul, was die erste Paderborner Verwarnung zur Folge hatte (37.). Ein Paderborner Umschaltmoment konnte dann im letzten Moment von Hoogland per Foul gestoppt werden, Klement setzte den fälligen Freistoß aus aussichtsreicher Position nicht weit am linken Pfosten vorbei (42.). Nach einem unnötigen Ballverlust von Danilo Soares kam Paderborn zur nächsten Gelegenheit durch Tekpetey, der knallte links vorbei (45.). Das war es leider noch nicht, denn auch Baumgartner erlaubte sich einen Fauxpas – und der war folgenschwer. Sein Rückpass zu Riemann geriet zu kurz, Michel schnappte zu und netzte allein vor dem Keeper mit etwas Fortune ein (45.). So ging es nach einem sehr frühen und einem sehr späten Gegentor mit 0:2 in die Katakomben.

Hüben wie drüben gab es in der Unterbrechung keine personellen Wechsel. Der erste Aufreger gehörte den Gastgebern. Lee brachte einen Freistoß aus dem Halbfeld herein, keiner kam heran und Zingerle musste sich strecken, um den Einschlag zu verhindern (47.). Der VfL blieb dran, Paderborn eroberte einmal das Leder und schaltete um. Anthony Losilla stoppte den Gegenzug per Foul an Tekpetey – gelbe Karte (48.). Der Dutt-Elf war anzumerken, dass sie sich noch nicht aufgegeben hat und den schnellen Anschluss herstellen wollte. Die Mentalität stimmte. Ein hoher Ball nach dem anderen segelte in den Paderborner Strafraum und es wurde immer wieder brenzlig, doch der SCP bekam immer noch ein Bein dazwischen. Klare Chancen gab es so nicht, doch Paderborn war seit Wiederbeginn offensiv abgemeldet. Das sah auch Baumgart so und zog seinen ersten Joker. Babacar Guèye kam für Zolinski in die Partie (59.). Nun die erste dicke Chance für den VfL. Wieder war es Kruse, diesmal auf Zuspiel Sams. Doch er legte sich die Kugel auf dem Weg zum Tor etwas zu weit vor, Zingerle stürmte raus und verkürzte den Winkel (61.).

Nun reagierte auch Dutt und stärkte mit Sebastian Maier die Offensive – Tesche musste weichen (62.). Paderborn schaffte es allmählich wieder, sich vom Anfangsdruck zu befreien. Wenig später legte der VfL-Coach auch noch Simon Zoller nach und setzte voll auf Attacke. Für den Angreifer ging Sam vorzeitig vom Feld (68.). Dennoch ebbte der Druck weiter ab, was auch an der ein oder anderen Behandlungspause lag. Zollers erste Szene kam auf Zuspiel Kruses, doch der Joker traf die Kugel nicht richtig, Zingerle hatte keine Probleme (73.). Paderborn wechselte ebenfalls ein zweites Mal, Christopher Antwi-Ajei ersetzte Pröger (78.).

Als es so vor ich hinplätscherte brachte Hinterseer mit dem Anschlusstreffer wieder Leben in die Bude. Lee brachte die Flanke, Zoller verlängerte per Kopf und der Österreicher brauchte am langen Pfosten nur noch einzuschieben (79.). Schlussoffensive eingeläutet, zehn Minuten blieben für einen Punktgewinn. Baumgart verstärkte die Defensive und schickte den defensiveren Klaus Gjasula für Klement ins Rennen (82.), kurz darauf sah Zingerle Gelb für Zeitspiel (83.). Auch Tekpetey ereilte dieses Schicksal (89.). Der VfL rannte vom Publikum angepeitscht an, der SCP verteidigte mit Mann und Maus, die Durchschlagskraft fehlte. Die Nachspielzeit betrug vier Minuten, es sollte jedoch nicht mehr klappen. So muss der VfL die zweite Niederlage in Folge quittieren, verweilt aber auf Position acht. Am kommenden Samstag geht es am 22. Spieltag zum FC Ingolstadt 04 (13 Uhr).
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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