Robin Dutt (Cheftrainer VfL Bochum 1848): Den Ablauf des Spiels kann ich so nur bestätigen [s. u.]. Wir wollten heute einen Schritt nach vorne machen, das Gegenteil ist passiert. Wir haben einen weiteren Schritt nach hinten gemacht. Es hat wirklich nichts funktioniert: Meine Umstellungen in der Grundordnung haben nicht funktioniert, meine Umstellungen in der Aufstellung haben nicht funktioniert. Und die Aktionen auf dem Platz haben auch nicht funktioniert. Die Beine haben sehr schwer gewirkt, der Kopf auch. Wir haben noch mehr Fehler gemacht als in den letzten Spielen, deshalb sind wir jetzt sicherlich in einer noch schwierigeren Situation, die wir wirklich nicht unterschätzen sollten. Wir müssen den Blick durchaus auch nach unten richten und noch ein paar Punkte machen. Ich kann nur bestätigen, was jeder gesehen hat: Es war wirklich eine sehr schlechte Leistung. Ich bin so lange im Geschäft dabei: Das allerletzte, was jetzt irgendwer brauchen kann, ist eine öffentliche Schelte vom Trainer, die auf Basis irgendwelcher Spekulationen ist. Ich denke, wir müssen versuchen es gemeinsam zu lösen. Der Trainer muss da voran gehen. Ich weiß, dass viele zuhören und es würde sicher vielen guttun, wenn der Trainer öffentlich Ross und Reiter nennen würde. Aber das macht man einfach nicht und das werde ich auch jetzt nicht tun. Ich muss es hinkriegen, der Schlüssel liegt in meiner Hand. Aber momentan kriege ich ihn nicht annähernd ins Schloss. Ich werde weiter hart daran arbeiten. Ich stelle mich vor die Spieler und gehe mit ihnen auch diesen Weg. Wir haben uns im letzten Jahr lange genug abfeiern lassen, als es gut lief, dann müssen wir jetzt die Prügel auch einstecken. Da gehe ich voran und werde keinen Spieler an den Pranger stellen.
Tim Walter (Cheftrainer Holstein Kiel): Ich glaube, dass wir hier heute hochverdient gewonnen haben. Wir haben von der ersten Minute versucht nach vorne zu spielen und Tore zu erzielen. Von daher haben wir auch folgerichtig die Tore bis zur Halbzeit gemacht. Aus Kontersituationen hätten wir noch ein, zwei Dinger mehr machen können. Trotzdem haben wir bis zur 60. oder 65. Minute gut gespielt und haben den Ball laufen lassen. Wir waren sehr abgezockt, sehr ruhig. Insgesamt haben wir es dann etwas ruhiger angehen lassen, was von mir so nicht beabsichtigt war. Aber die Jungs haben es so entschieden, das ist dann auch okay. Hintenraus haben die Bochumer noch ein Tor erzielt, aber ich glaube, der Sieg war nie gefährdet. Von daher denke ich, dass wir auch in der Höhe verdient gewonnen haben.
Sebastian Schindzielorz (Geschäftsführer Sport VfL Bochum 1848): Wir haben mit den drei Niederlagen im Rücken ganz deutlich gesehen, dass wir heute von der ersten Minute an verunsichert waren. Wir haben taktisch etwas umgestellt, doch das hat überhaupt nicht gefruchtet. Wir haben wieder viele Fehler gemacht und waren nicht präsent. Man muss klar sagen, dass wir einen desolaten Auftritt hingelegt haben und Kiel uns überlegen war. Wir müssen jetzt zusammenstehen und versuchen, dass wir schleunigst punkten.
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