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Kiel nimmt die Punkte mit
#1
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Eine ganz bittere Phase in Durchgang eins hat den VfL Bochum 1848 im Heimspiel gegen Holstein Kiel auf die Verliererstraße gebracht. Ein Doppelpack binnen zwei Minuten - Mühling (30.) und Serra (32.) trafen - und ein weiterer Einschlag kurz vor der Pause durch Okugawa (41.) waren zu viel. Nach dem Seitenwechsel probierte der VfL nochmal alles, mehr als der Anschluss durch den eingewechselten Simon Zoller (77.) sprang aber nicht mehr heraus.

Am 23. Spieltag der 2. Bundesliga erwartete der VfL Bochum 1848 die Störche von Holstein Kiel. Cheftrainer Robin Dutt hatte bei der gestrigen Pressekonferenz bereits angekündigt, dass er nach der dritten Niederlage am Stück einige Änderungen an der Startelf vornehmen wird. Gleich sechs Änderungen an der Zahl gab es beim heutigen Heimspiel im mit 13.398 Zuschauern besuchten Vonovia Ruhrstadion. Die wohl größte Überraschung: Der erst 17-jährige Moritz Römling erhielt das Vertrauen des VfL-Coach und durfte sein Zweitligadebüt geben.
Zudem kehrten Lukas Hinterseer und Jan Gyamerah zurück in die erste Elf, nachdem sie die Partie in beim FC Ingolstadt am vergangenen Wochenende aufgrund eines Infektes bzw. Problemen am Sprunggelenk verpasst hatten. Vitaly Janelt und Robert Tesche rückten von der Ersatzbank in die Startelf. Zudem durfte Silvère Ganvoula nach abgesessener Rotsperre von Beginn an agieren. Zunächst auf der Bank Platz nehmen mussten Simon Zoller, Sebastian Maier, Sidney Sam und Stefano Celozzi. Robbie Kruse (Reizung im Knie) und Anthony Losilla (Gelbsperre) fehlten den Blau-Weißen. Dutts Gegenüber Tim Walter beließ es nach dem 2:2 in Fürth bei zwei Änderungen in der Anfangsformation – Alexander Mühling kehrte nach Gelbsperre, Masaya Okugawa nach Verletzung zurück ins Aufgebot, Franck Evina und Patrick Kammerbauer mussten weichen.

In den ersten Minuten rissen zunächst die Gäste aus dem hohen Norden die Kontrolle an sich, Dutts neu formierte Elf musste sich zunächst finden. Mühling stellte Manuel Riemann per Fernschuss auf die Probe (2.), wenig später bot sich Ex-VfLer Janni Serra die Chance. Der Sturmtank ließ sich jedoch vom Bochumer Schlussmann zu weit nach außen und schließlich ins Aus drängen (6.). Nachdem Silvère Ganvoula auf der Gegenseite nach einem Eckball die erste ertragslose Strafraumaktion der Blau-Weißen forcierte (7.), war Riemann erneut gefordert. Jannik Dehm kam auf seiner rechten Seite aus spitzem Winkel zum Schuss, der Schlussmann lenkte die Kugel zur Ecke (9.).

Die bis dato beste Gelegenheit bot sich dann nach einem Freistoß von Lee – Hinterseer stand zwar blitzeblank, jedoch auch nicht optimal zum Ball. Der Ball ging demnach per Hinterkopf drüber, da war mehr drin (16.). Zuvor sah der Kieler Lee, Jae Sung, den ersten Gelben Karton des Spiels (14.). Das Geschehen auf dem Rasen und insbesondere im Bochumer Strafraum beruhigte sich etwas, der VfL kam etwas besser in die Partie und erarbeitete sich eine Ecke nach der nächsten. Kiel war jedoch jederzeit aufmerksam, wirkte insgesamt gefestigter und griffiger. Wenn die Störche dann auch noch das Tempo anzogen, wurde es meist gefährlich.

Aus einem Einwurf in der eigenen Hälfte kam der Gast dann zur sich abzeichnenden Führung – die Kopfballverlängerung fiel in den Lauf von Mühling, der sich gegen Dominik Baumgartner durchsetzte und Riemann mit seinem Flachschuss ins lange Ecke keine Abwehrchance ließ (30.). Der Schock war noch nicht verarbeitet, da folgte gleich der nächste Nackenschlag. Lee zog in den Strafraum und wurde unsanft von Tim Hoogland zu Fall gebracht – Elfmeter war die Folge. Diesem nahm sich Serra an und traf trocken in die Mitte (32.). Der VfL wackelte. Dehm zog aus der Distanz ab, den Abpraller setzte Atakan Karazor an die Oberkante des Querbalkens (36.).

Als es gerade so wirkte, dass die Gastgeber sich aufrappeln können, schlugen die Störche ein drittes Mal zu. Serra wurde freigespielt, seinen Abschluss konnte Riemann zwar noch abwehren, die Kugel landete aber vor den Füßen Okugawas, der kurz zuvor Gelb sah (38.) und aus Nahdistanz einschieben konnte (42.). Mit 0:3 ging also eine ernüchternde erste Halbzeit zu Ende.

Dutt wechselte in der Pause doppelt, Patrick Fabian und Tom Weilandt ersetzten Baumgartner und Ganvoula. Die ersten Bemühungen blieben harmlos, stattdessen hatten die Gäste die ersten Gelegenheiten der zweiten 45 Minuten. Okugawa bediente über rechts kommend Serra, der in Bedrängnis über den Kasten zielte (50.). Dann war es Riemann, der den VfL vor Gegentor vier bewahrte. Okugawa tauchte diesmal frei vor ihm auf, doch der frischgebackene Vater machte sich groß und verhinderte den Einschlag (55.). Kiel hatte mit der komfortablen Führung im Rücken keine Probleme mit den ideenarmen Bemühungen der Bochumer, Dutt zog in Simon Zoller seinen letzten Joker – Römling, der sich sein Debüt sicher anders vorgestellt hat, persönlich aber ordentlich spielte, ging runter (61.).

Den ersten VfL-Abschluss des zweiten Abschnitts verzeichnete Gyamerah aus der Ferne, der landete aber im Fangzaun (63.). Kiel-Coach Walter wechselte nun auch erstmals und nahm Lee vom Feld, Bayern-Leihgabe Evina nahm seinen Platz ein (64.). Auch Lászlo Bénes kam wenig später neu in die Partie, der verwarnte Meffert verließ das Feld (70.). Das Spiel plätscherte weiter dahin, die Uhr tickte und der Glaube fehlte. Karazor kassierte für ein taktisches Foul die dritte Kieler Verwarnung (77.).

Zollers Treffer nicht genug

Plötzlich sorgte ein Standard doch noch für den Anschlusstreffer. Hinterseer köpfte am zweiten Pfosten quer, Zoller lauerte und bugsierte das Spielgerät über die Linie (79.). Gute zehn Minuten verblieben, sollte vielleicht doch noch etwas gehen? Der Treffer hauchte dem VfL auf jeden Fall neues Leben ein, die Zeit lief jedoch gnadenlos herunter. Zudem hatte Kiel nun neben größer werdenden Räumen bei jeder Aktion jede Menge Zeit. So auch beim letzten Wechsel, Okugawa wich für die letzten Sequenzen Yann Aurel Bisseck (89.). Einen Augenblick später ließ Zoller noch eine große Gelegenheit zum 2:3 liegen, indem er irgendwie Hinterseer bedienen statt selbst abschließen wollte (90.) – leider bezeichnend für die 90 Minuten zuvor.

So war es letztlich deutlich zu wenig, um gefälligen Gästen aus Kiel beizukommen, am Ende stand eine verdiente 1:3-Niederlage. Am 24. Spieltag geht es am kommenden Sonntag zum Gastspiel bei Dynamo Dresden (13:30 Uhr).
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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