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Nur kurz geführt: Jahn dreht das Spiel!
#1
   

Kurz geführt, und doch mit leeren Händen die Heimreise angetreten. Der VfL Bochum 1848 musste sich beim SSV Jahn Regensburg mit 1:2 geschlagen geben. Nach intensiver, aber torloser erster Hälfte brachte Lukas Hinterseer die Blau-Weißen vom Elfmeterpunkt aus in Führung (52.). Doch nur zwei Minuten später egalisierte George das Bochumer 1:0 (54.). Regensburgs Kapitän Grüttner stellte schließlich auf 2:1 für die Hausherren (63.). Gleichzeitig der Endstand.

Vom verregneten Ruhrpott ging es für den VfL am Freitagabend ins sonnige Bayern, denn in der Regensburger Continental Arena stand das Duell mit dem SSV Jahn an. VfL-Cheftrainer Robin Dutt musste auch hier auf zehn Akteure verzichten, die Verletztenliste wollte einfach nicht kürzer werden. Im Vergleich zum 0:0-Remis im Heimspiel gegen den HSV in der Vorwoche gab es deshalb auch nur eine Änderung im Kader – und gleichzeitig auch in der Startelf: Chung Yong Lee kehrte zurück und fing gleich von Beginn an, Tom Weilandt musste mit Fußproblemen passen. Achim Beierlorzer, Chefcoach der Gastgeber, änderte sein Team im Vergleich zum 1:1 am vergangenen Wochenende beim SV Darmstadt 98 ebenfalls auf nur einer Position: Hamadi Al Ghaddioui nahm zunächst auf der Bank Platz, stattdessen fing Sebastian Stolze im Mittelfeld der Jahn-Elf an.

Vor 12.363 Zuschauern gehörte die erste Möglichkeit gleich den ganz in Blau gekleideten Bochumern: Lee hatte auf die linke Seite abgelegt, die maßgeschneiderte Flanke von Kokovas landete wieder bei Lee, doch dessen Kopfball ging knapp drüber. Glück dann im direkten Gegenzug, denn nach einer starken Flanke von rechts war George in der Mitte da, knallte den Ball aber per Direktabnahme nur an den Innenpfosten (3.) – da war direkt Dampf auf dem Kessel! Auch, weil der VfL einfach weitermachte: Nach fünf Minuten schlug Riemann einen langen Ball auf Hinterseer, der durchstartete, kurz vor dem Strafraum aber von Föhrenbach gelegt wurde – Gelber Karton für den Regensburger, Freistoß aus guter Position für die Dutt-Elf. Saglam nahm Maß, doch SSV-Keeper Pentke war zur Stelle und klärte den gefährlichen Versuch des Youngsters zur Ecke (6.). Aufregung auf Seiten der Gastgeber dann nach zehn Minuten: Lee hatte den Ball im Vorwärtsgang verloren, ein guter Konter des SSV fand sein Ende in Grüttner, der dann beim Schussversuch von Celozzi gestört wurde. Der Jahn forderte geschlossen einen Strafstoß, doch Schiedsrichter Christof Günsch entschied auf weiterspielen, was durchaus vertretbar schien.

Es entwickelte sich gleich zu Beginn ein Fußballspiel, in dem sich beide Teams aktiv und aggressiv präsentierten. Die nächste Möglichkeit ging erneut an die Beierlorzer-Elf, in Minute 14 war es Stolze, der einen Kopfball vollkommen freistehend weit über die Querlatte drückte. Keine fünf Minuten später die nächste Riesenchance, dieses Mal war Stolze der Vorbereiter, doch Thalhammers Schuss nach toller Vorarbeit ging wieder weit drüber. Die Gastgeber übernahmen jetzt das Heft des Handelns, auch wenn der VfL bei Ballbesitz ebenfalls den schnellen Weg nach vorne suchte. So auch in der 25. Minute: Nach toller Seitenverlagerung auf rechts waren Celozzi und Pantovic durch, letzterer legte klug auf Saglam ab, dessen Schuss Richtung oberen rechten Winkel aber von Pentke entschärft wurde. Auch nach der anschließenden Ecke wurde es gefährlich: Über Umwege gelangte die Kugel zu Pantovic, der in der Mitte den noch vorne lauernden Fabian bediente, doch der Flugkopfball des VfL-Urgesteins rauschte knapp am Pfosten vorbei – schade!

Fast zehn Minuten vergingen, bis es wieder eine echte Torchance gab. Nach einem Foul an Hinterseer brachte Saglam den Ball aus rund 30 Metern in den Strafraum, wo Hoogland am höchsten stieg und die Kugel gefährlich verlängerte. Allerdings hatte Pentke den Braten gerochen und konnte die Kugel so ohne Probleme fangen (35.). Auf der anderen Seite war es wieder Hoogland per Kopf, dieses Mal legte der Bochumer Routinier allerdings unfreiwillig für Adamyan ab, dessen Direktabnahme aus 20 Metern aber vollkommen misslang, sodass der Ball Richtung Eckfahne hoppelte (37.). Ein zweiter Pfostenschuss des Jahn folgte unmittelbar vor der Pause. Grüttner legte nach einer Bogenlampe mit einem Kontakt auf Adamyan ab, der Kokovas umkurvte und abschloss, doch der U19-Spieler der Blau-Weißen fälschte die Kugel noch an den Außenpfosten ab. So gingen die Teams nach einer unterhaltsamen ersten Hälfte torlos in die Kabinen.

Ohne personelle Veränderungen ging es in die zweiten 45 Minuten. Kurze Zeit benötigten der Jahn und der VfL, um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen, doch nach 49 Minuten war es Saglam, der den ersten Schuss abgab. Nach einer tollen Kombination inklusive Hackentrick über Lee, Losilla und Hinterseer war es die Bochumer Nummer 26, doch der Versuch ging am Ende doch klar drüber. Dann wurde es turbulent: In der 51. Minute gab es einen Handelfmeter für den VfL, nachdem Geipl den Ball verbotenerweise im Strafraum berührt hatte. Hinterseer schnappte sich die Kugel und verlud Pentke, sodass er sicher unten rechts einschieben konnte (52.). Doch die Antwort der Gastgeber ließ nur zwei Minuten auf sich warten. Einen langen Ball in den Bochumer Strafraum kratzte Grüttner artistisch von der Grundlinie und bediente so den heranrauschenden George, der direkt abzog und Riemann aus kurzer Distanz nicht den Hauch einer Chance ließ (54.). Doch die Dutt-Elf ließ sich von dem Nackenschlag nicht beirren und machte weiter: Zunächst verpuffte ein Eckball (56.), eine Minute später bediente Saglam den startenden Lee, doch dessen Abschluss geriet zu zentral, sodass Pentke im Nachfassen entschärfte.

Kurz darauf konnte der Jahn das Ergebnis dann drehen. Erst kam George völlig frei vor Riemann zum Schuss, diesen konnte Riemann noch abwehren. Der zweite Ball landete dann bei Adamyan, der es per Fallrückzieher probierte – und dieser wurde zur Vorlage für Grüttner, der schnell schaltete und aus kurzer Distanz zum 2:1 traf. Da hatte die VfL-Abwehr gepennt, zuletzt Hoogland, der das Abseits zugunsten des Torschützen aufgehoben hatte (62.). Danach passierte auf beiden Seiten wenig, die Rot-Weißen konnten die Bochumer meist vom eigenen Tor weghalten. Dutt reagierte in der 73. Minute und brachte für die Schlussoffensive Ganvoula und Ekincier, Tesche und Pantovic verließen den Platz. Besonders die Einwechslung von Ekincier erfreulich, da er nach überstandener Erkrankung nicht nur sein Comeback, sondern gleichzeitig sein Zweitliga-Debüt feierte.

Kurz darauf aber erstmal wieder der SSV: Grüttner setzte sich an der rechten Außenbahn gegen Hoogland durch und brachte die Kugel in die Mitte, wo der VfL Glück hatte, dass George freistehend am Ball vorbeitrat und so eine Riesenchance ungenutzt ließ (77.). In der 83. Minute dann der letzte VfL-Wechsel, der umtriebige Lee machte Platz für Thomas Eisfeld. Doch wieder der Jahn im Vorwärtsgang, George konnte über die linke Angriffsseite in den Strafraum vordringen, blieb bei der Hereingabe aber an einem Bochumer Abwehrbein hängen. Bis zum Ende der dreiminütigen Nachspielzeit konnten beide Mannschaften keinen entscheidenden Nadelstich mehr setzen, sodass es bei der knappen 1:2-Niederlage für die Gäste aus dem Ruhrgebiet blieb.

Weiter geht es für den VfL am kommenden Sonntag (14.04., 13:30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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