11-22-2019, 08:56 PM
Der VfL empfing am Freitagabend den VfL. Im Vonovia Ruhrstadion war der Zweitligarückkehrer aus Osnabrück zu Gast. Vor über 20.000 Zuschauern erwischten die Blau-Weißen einen optimalen Start, Danny Blum traf bereits nach zwei Minuten. Allerdings kamen die Gäste in der Folge immer besser ins Spiel. Schmidt erzielte in der Nachspielzeit den verdienten Ausgleich. Nach der Pause hätte der VfL gleich mehrfach durch Ganvoula und Blum in Führung gehen können, musste sich letztlich aber mit dem einen Zähler begnügen.
Feuer frei für die Heimspielwochen beim VfL Bochum 1848. Vier der fünf bis zum Jahreswechsel verbleibenden Spiele der 2. Bundesliga nach der letzten Länderspielunterbrechung finden im Vonovia Ruhrstadion statt. Eine gute Gelegenheit, sich vor der Winterpause ein wenig (oder gerne auch etwas mehr) Polster anzufressen. Den Anfang der Festspielwochen anne Castroper machte die Begegnung des 14. Spieltags gegen den Aufsteiger VfL Osnabrück. 20.768 Zuschauern verwandelten das Vonovia Ruhrstadion bei Flutlicht in einen Hexenkessel, der Support ist also wie immer ein dickes Faustpfand für den VfL. So sollte der Nimbus der Unbesiegbarkeit im eigenen Stadion beibehalten werden.
Nachdem im vorangegangenen Heimspiel der Knoten gelöst wurde und gegen Nürnberg auch endlich der erste Sieg vor heimischem Publikum eingefahren werden konnte, sollte im Duell mit den Niedersachsen gleich der nächste folgen. Zu zwei Startelf-Änderungen war VfL-Cheftrainer Thomas Reis dabei im Vergleich zur Partie beim FC St. Pauli gezwungen. Danilo Soares fehlte gelbgesperrt, Simon Lorenz musste kurzfristig wegen Krankheit passen. Stefano Celozzi und Saulo Decarli ersetzten die beiden positionsgetreu. Da auch Thomas Eisfeld und Tom Weilandt ausfielen, rückten Görkem Saglam und der genesene Cristian Gamboa in den Kader. Reis‘ Gegenüber Daniel Thioune musste drei Mal wechseln, unter anderem weil ein Grippevirus sein Unwesen an der Bremer Brücke trieb. Lukas Gugganig fehlte verletzt, Joost van Aken und David Blacha blieben ebenfalls draußen. Dafür rückten Adam Susac, Sven Köhler und Nico Granatowski in die erste Elf.
Unabhängig davon lautete der klare Auftrag des Trainerteams und von Sportvorstand Sebastian Schindzielorz: „Alles dafür tun, um die drei Punkte in Bochum zu behalten.“
2. TOOOR für den VfL – 1:0! Was für ein Start! Bei Chung Yong Lee und seinem Stören nah am Osnabrücker Strafraum fängt es an, wodurch XXX zum Fehlpass gezwungen wird. Danny Blum spritzt dazwischen, seine wuchtige Hereingabe flippert über Umwege zurück zu Lee, der die Kugel aber nicht voll trifft. Irgendwie findet die Kirsche über den zweiten Bildungsweg den Weg zurück zu Blum, der sie dann humorlos aus spitzem Winkel reinhämmert!
10. Urplötzlich gibt’s Elfmeter für den Gast, nachdem Marcos Alvarez s bei Decarli eingefädelt hat. Muss man nicht wirklich geben, dennoch zeigt Schiri Benedikt Kempkes auf den Punkt und Köln meldet sich auch nicht. Letzten Endes ist es aber auch wurscht, da Elfmeterkiller Manuel Riemann den Versuch von Alvarez locker festhält.
21. Kratzen, beißen, rackern. Das wird hier ein harter Kampf bis zum Schluss. Also muss ein Standard für die nächste dicke Chance der Bochumer herhalten. Blums scharfer Versuch landet bei Armel Bella Kotchap, der von halbrechts die linke, obere Ecke anvisiert, jedoch knapp verzieht. Viel fehlte jedenfalls nicht.
27. Wenn was kommt, dann von Blau-Weiß. Anthony Losilla und Silvère Ganvoula spielen sich über links durch, nach dem sehenswerten Haken Losillas findet er aber keine Anspielstation im Zentrum. Die Kugel rutscht zu Osei-Tutu durch, doch auch sein Querpass findet keinen Abnehmer.
29. Jetzt mal Osnabrück, doch erst Celozzi und kurz darauf Bella-Kotchap werfen sich heldenhaft in die Schüsse der Gäste. So geht das!
31. Durchatmen! Während Osei-Tutu behandelt wird, packt Niklas Schmidt aus rund 30 Metern den Hammer aus und prügelt das Ding an die Unterkante der Latte – da wäre auch Riemann machtlos gewesen. Im Nachgang klären Celozzi und Bella Kotchap im Verbund. Die letzten Minuten gehören den Gästen.
37. Wieder Osnabrück, wieder Schmidt, wieder brandgefährlich. Bashkim Ajdini flankt von rechts rein, Schmidt verlängert die Kugel artistisch. Glücklicherweise passiert sie den Pfosten auf der aus Bochumer Sicht richtigen Seite – haarscharf.
41. Die Hausherren melden sich zu Wort. Blums Distanzschuss fliegt aber einige Meter über den Kasten.
45. TOR für Osnabrück – 1:1. Erneut Elfmeter für Osnabrück, diesmal gibt es keine zwei Meinungen. Osei-Tutu stellt sich gegen Felix Agu, der zuvor als erster Spieler für ein Foul an Simon Zoller die Gelbe Karte sah, überaus ungeschickt an. Diesmal tritt Schmidt an und verlädt Riemann. Dann ist kurz darauf Pause.
Pause: Nicht unverdient der Ausgleich, dennoch unnötig wie ein Kropf. Und irgendwie hätte man sogar zurückliegen können. Nach guter Anfangsphase der Reis-Elf übernahmen die Gäste mehr und mehr das Kommando und belohnten sich dank Osei-Tutus Präsent auch dafür. Das wird hier bis zum Abpfiff ein heißer Tanz.
46. Ohne Wechsel, aber mit ein wenig Verzögerung geht es weiter. Die Gästefans haben gezündelt.
49. Dickes Ding für Ganvoula, der einen Fehlpass von Schmidt aufnimmt, den Turbo zündet und plötzlich frei vor Philipp Kühn im Osnabrücker Kasten auftaucht. Der vereitelt gekonnt, da agierte der Kongolese etwas zu zögerlich.
51. Auch Osnabrück gibt seinen ersten Versuch der zweiten 45 Minuten ab Sen Köhler verzieht aber deutlich.
53. Nächste Gelbe Karte, wieder trifft es einen Osnabrücker. Köhler ist Losilla auf den Fuß gestiegen, das war schmerzhaft.
55. Strahl von Blum, den sich Kühn im Nachfassen vor dem heranstürmenden Zoller schnappt.
56. Es geht hin und her, jetzt wieder Osnabrück. Ajdini wird auf rechts von Schmidt freigespielt, Riemann lenkt seinen Schuss aufs lange Eck zur Ecke ab.
60. Der Spielfluss wird gerade vom Videoassistenten genommen, er zum zweiten Mal für gefühlte Ewigkeiten einen möglichen Strafstoß für die Bochumer überprüft.
63. Und beim zweiten Mal gibt es den Strafstoß für die Blau-Weißen. Ajdini war die Kugel im Zweikampf mit Blum auf den Arm gesprungen, auch hier eine strittige Situation. Ganvoula schnappt sich das Leder, scheitert jedoch an Kühn.
67. Kühn unbedrängt in die Füße von Lee, der zeitnah abschließt. Doch Kühn ist schnell genug zurückgeeilt und hat das Spielgerät. Kurz darauf schießt Losilla drüber. Die Gastgeber schalten wieder einen Gang hoch.
69. Blum! Zoller nimmt ihn über links mit, unser Flügelflitzer fackelt nicht lang und hält drauf. Kühn lässt klatschen, die Gäste bereinigen zur Ecke.
73. Freistoß Osnabrück. Alvarez‘ Versuch ist zwar nett anzuschauen, stellt aber keine Gefahr für Riemann dar. Die Schlussphase bricht an.
74. Konter im eigenen Wohnzimmer. Robert Tesche erobert den Ball stark und nimmt Blum mit, der seinen Gegenspieler in den Kreisel nimmt und dann wuchtig und flach abzieht. Die Kugel zischt knapp vorbei.
75. Erster Wechsel des Spiels: Manuel Wintzheimer betritt den Rasen, Lee muss raus.
76. Gelbe Karte für Losilla wegen wiederholten Foulspiels. Naja, muss man nicht zwingend so sehen.
80. Auch Osnabrück wechselt. Benjamin Girth wird von Thioune für Alvarez ins Rennen geschickt.
82. Reis wechselt noch einmal Beide Seiten tauschen. Zoller geht runter, Gamboa kommt.
82. Wieder Blum, fast eine Kopie von der Szene eben. Wieder rauscht sein Geschoss nur hauchzart am langen Pfosten vorbei. Aller guten Dinge sind drei?
84. Die fette Gelegenheit für den Gast. Schmidt steht nach einer Flanke plötzlich mutterseelenallein am Elfmeterpunkt, sein Volley ist aber leichte Beute für Riemann. Puh!
87. Osnabrück mit einem weiteren Spielertausch. Torschütze Schmidt verlässt das Spielfeld, Anas Ouahim ersetzt ihn.
89. Die Gäste drehen gewaltig an der Uhr, Thioune zieht Joker Nummer drei und ausgewechselte Köhler hat alle Zeit der Welt. Marc Heider nimmt seinen Platz ein.
90.+2. Die letzte Chance! Ganvoula kommt nochmal zum Abschluss, sein Schuss ist zwar wuchtig, aber zu zentral. Dennoch bekommt Kühn ein paar Probleme lässt klatschen, ist dann aber rechtzeitig wieder da.
Ende! Im VfL-Duell trennen sich Bochum und Osnabrück im Endeffekt gerechterweise mit 1:1. Die Gäste hatten mehr vom ersten Durchgang, nach der Pause waren die Bochumer näher dran. Doch Ganvoula konnte die beiden besten Chancen nicht nutzen, auch Blum mühte sich, scheiterte aber mehrfach knapp. Am nächsten Samstag geht es mit dem nächsten Heimspiel weiter – der FC Erzgebirge Aue ist dann anne Castroper zu Gast.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."