02-04-2020, 11:35 AM
Engagierter Auftritt der Blau-Weißen im Heimspiel gegen Aufstiegsaspirant Hamburger SV, am Ende aber nichts Zählbares für die Reis-Elf. Nach torloser erster Hälfte brachte Simon Zoller den VfL fulminant in Führung (66.). Doch dieses 1:0 hielt nur zwei Minuten, ehe Leibold zum Ausgleich traf (68.). Pohjanpalo (73.) und Kittel (87.) schossen den HSV in der Folge auf die Siegerstraße. Ein bitterer Ausgang, diese Leistung hatte mehr verdient.
Nachdem es zum Auftakt in Bielefeld für Thomas Reis und seine Mannschaft keine Punkte gab, änderte der VfL-Cheftrainer seine Anfangsformation auf vier Positionen: Patrick Drewes kam nach Manuel Riemanns Platzverweis zu seinem blau-weißen Pflichtspieldebüt zwischen den Pfosten, zudem feierte Maxim Leitsch sein Comeback und verteidigte innen neben Saulo Decarli. Danilo Soares und Cristian Gamboa flankierten das Duo wie gewohnt auf den Außenbahnen. Auch im Angriff gab es zwei Wechsel. Danny Blum rotierte auf die Bank, für ihn stand Tom Weilandt erstmals seit Ende Oktober in der Startelf. Zu guter Letzt ersetzte Simon Zoller Chung Yong Lee. Die beiden formierten mit Silvère Ganvoula die vorderste Front, dahinter sollten Anthony Losilla, Robert Tesche und Vitaly Janelt das Zentrum beackern.
HSV-Übungsleiter Dieter Hecking sah nach dem 4:1-Auftakterfolg über den 1. FC Nürnberg keinen Anlass zur Veränderung – in Daniel Heuer Fernandes und Lukas Hinterseer standen also zwei ehemalige VfLer in der ersten Elf, auch die beiden Winterneuzugänge Jordan Beyer und Louis Schaub spielten von Beginn an.
5. Der erste Abschluss nach Abtasten: Im zweiten Anlauf kommt Soares an den Ball und gibt ihn nach innen. Dort steigt der aufgerückte Janelt hoch, kann den Kopfball unter Bedrängnis aber nicht kontrolliert ansetzen. Daneben.
10. Auch der erste Hochkaräter des Spiels gehört den Blau-Weißen und wieder ist es Janelt. Zoller nach Weilandts Antritt mit dem guten Auge für den besser postierten Mittelfeldspieler, der von halblinks per Linksschuss an Heuer Fernandes scheitert. Der Abpraller wird vor dem einschussbereiten Zoller geklärt.
20. Der Gast aus dem Norden hat die Spielkontrolle übernommen, kommt aber noch nicht so recht in Abschlusspositionen. Auch nach Ecken entsteht bisher keine wirkliche Gefahr für Debütant Drewes.
25. Das sieht bisher wirklich gut aus. Hinten lassen Leitsch und Co. nichts zu und nach vorne gibt es immer wieder Nadelstiche.
26. Die nächste große Möglichkeit für den VfL. Zoller kriegt die Kugel nach einer Ecke auf der linken Seite und schlägt die Flanke aus dem Halbfeld Richtung Losilla. Der verlängert geschickt in Richtung langes Eck, das Spielgerät zischt jedoch knapp vorbei.
27. Jetzt auch mal der Gast von der Elbe. Angriff über links und recht viel Raum für Jeremy Dudziak nach der flachen Hereingabe. Der wird aber rechtzeitig gestört. Letztlich flippert der Ball zu Sonny Kittel, dessen wuchtiger Abschluss wird von Janelt zur Ecke geblockt. Dabei kommt dann noch Tim Leibold zum Schuss, drüber.
31. Puh... Decarli verlängert eine Flanke per Kopf unfreiwillig zu Kittel am langen Pfosten. Der quirlige Angreifer hat viel Zeit und haut volley drauf – trifft die Kugel aber glücklicherweise nicht voll. Dadurch bleibt’s ungefährlich für Drewes.
37. Janelt treibt den Ball durchs Mittelfeld und chippt ihn zum startenden Ganvoula. Der Kongolese gerät etwas zu sehr nach außen und kann Heuer Fernandes aus spitzem Winkel per Direktabnahme nicht mehr überwinden.
38. Gelbe Karte für Gamboa nach einem Foulspiel.
39. Klatsch! Pfostentreffer der Gäste, Adrian Fein hämmert die Kugel ans Aluminium. Durchatmen.
43. Da fehlte nicht viel. Einwurf Gamboa fast an der Eckfahne, Ganvoula hält den Schädel rein und verlängert Richtung Losilla. Unserem Captain fehlt ein halber Schritt, Heuer Fernandes ist eher dran.
Halbzeit: Ein Spiel auf Augenhöhe bietet sich den 24.421 Zuschauern im Vonovia Ruhrstadion. Die Rothosen haben mehr Ballbesitz, der couragierte VfL gewinnt das Gros an Zweikämpfen. Die guten Torgelegenheiten waren dagegen fair verteilt. Alles drin im zweiten Abschnitt.
50. Diesmal gehört die erste Annäherung den Hamburgern. Nach einer Ecke kommt Ganvoula nur unzureichend dran, Rick van Drongelen ist dahinter aber zu überrascht, um gezielt abzuschließen und befördert die Kugel neben das Tor.
52. Zauberpass von Weilandt in die Schnittstelle, der Zoller in eine aussichtsreiche Position bringt. Doch im Strafraum kommt van Drongelen gerade noch reingerauscht und wirft sich in den Abschluss. Letztlich kann Heuer Fernandes vor dem heraneilenden Losilla bereinigen.
55. Janelt hat heute Bock auf einen Treffer! Wieder ist er nah dran, sein Abschluss nach technisch feiner Vorarbeit von Losilla rutscht ihm aber etwas zu sehr über den Schlappen und geht einen halben Meter am Winkel vorbei.
57. Der VfL macht richtig Dampf. Leitsch zündet den Turbo und bringt den Ball nach vorn. Über Zoller kommt die Kugel zu Weilandt, der aus 18 Metern die Lücke zwischen zwei Verteidigern nicht findet und geblockt wird – Ecke.
59. Perfekte Freistoßposition für Kittel – und der kann das bekanntermaßen. Doch sein Versuch geht gut einen Meter drüber.
61. Gleiches Spiel nochmal, diesmal scheitert Kittel an der Bochumer Mauer.
62. Taktisches Foul von Hinterseer, das hat eine Verwarnung zur Folge.
66. TOOOOOOR für den VfL – 1:0! YEEEEES, geiles Ding von Zoller. Ausgangspunkt war Soares, der über links marschiert und halbhoch zu Zoller flankt. Ganvoula hält den Schädel rein und verlängert perfekt für Zolli. Der legt sich das Leder zurecht und schweißt es humorlos in die Maschen.
68. Tor für den HSV – 1:1. Ist das bitter. Gerade in Führung gegangen, gleicht der HSV prompt aus. Ganvoula köpft eine Ecke aus der Gefahrenzone – nur leider auf den Schlappen von Tim Leibold, der volles Risiko geht und die Kugel unter die Latte hämmert.
71. Doppelwechsel bei den Gästen. Hinterseer und Dudziak gehen vom Feld, Joel Pohjanpalo und Gideon Jung ersetzen die beiden.
74. Tor für den HSV – 1:2. Auweia, das tut weh. Pohjanpalo ist gerade drei Minuten auf dem Feld und profitiert nach einer gelungenen Kombination der Gäste gleich von einem leichten Wegrutschen Leitschs. Allein vor Drewes lässt sich der Finne auf Vorlage Leibolds dann nicht zweimal bitten.
75. Der nächste Debütant. Winterneuzugang Robert Zulj soll in der Offensive was bewegen, Janelt weicht für ihn.
77. Gleich der nächste Spielertausch hinterher. Blum ersetzt den defensiv orientierten Tesche.
80. Die fette Gelegenheit zur postwendenden Antwort. Joker Blum mit einer scharfen Flanke für Ganvoula, dem nur wenige Zentimeter fehlen. So fliegt der Ball im hohen Bogen ins Aus.
82. Wieder taucht Pohjanpalo in guter Schussposition auf, diesmal taucht Drewes jedoch ab und pariert.
83. Ecke Hamburg und wieder sorgt Pohjanpalo für Unannehmlichkeiten. Mit allem, was er hat hat, wirft er sich rein und drückt die Kugel an den Pfosten.
85. Wintzheimer ist der letzte Joker des VfL, Gamboa weicht.
87. Tor für den HSV – 1:3. Die Entscheidung. Kittel hat’s gemacht. Wie, ist jetzt auch egal. So ein Mist.
Abpfiff: Lange Zeit sah es wirklich gut auf, gerade Zollers nicht unverdienter Führungstreffer nährte die Hoffnung auf einen erfolgreichen Heimspielstart 2020. Doch der rasche Ausgleich und der umgehend folgende Führungstreffer der Hanseaten hat der Reis-Elf den Stecker gezogen. Verlieren musste man das Spiel nicht, leider konnte sich der VfL nicht für eine engagierte Leistung belohnen.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."