12-11-2020, 09:48 PM
Der nächste ganz starke VfL-Auftritt! Am Freitagabend krallte sich der VfL Bochum 1848 einen souveränen 3:0-Heimsieg gegen den SC Paderborn. In Durchgang eins boten beide Teams schon ein temporeiches Spiel, mit Vorteilen für die Reis-Elf. Nach dem Seitenwechsel stellten Robert Zulj (54., 59.) und Simon Zoller (60.) dann binnen sechs Minuten auf Heimsieg. 20 Zähler nach elf Partien - das lässt sich sehen!
Zum vierten Mal in Serie hat sich Cheftrainer Thomas Reis für die identische Startformation entschieden, auch gegen den Bundesliga-Absteiger SC Paderborn 07 startete also Simon Zoller an vorderster Front. Hinter ihm wirbelten Danny Blum, Robert Zulj sowie Gerrit Holtmann, während Anthony Losilla und Robert Tesche das Mittelfeld komplettierten. Maxim Leitsch und Armel Bella Kotchap bildeten den Talentwerk-Riegel im defensiven Zentrum, flankiert von Cristian Gamboa und Danilo Soares. Den Kasten hütete selbstredend Manuel Riemann.
2‘: Der VfL kommt gut in die Partie und verbucht den ersten Abschluss. Eine gute Flanke von Blum rutscht durch zu Holtmann, der volles Risiko geht und die Kugel drüber haut. Aber so kann es klappen.
7‘: Nach einer Balleroberung am gegnerischen Sechzehner bieten sich Losilla Optionen. Er entscheidet sich für die falsche und steckt für den im Abseits stehenden Zoller durch. Schade, da war was drin.
8‘: Und im Gegenzug bietet sich den Gästen die bisher beste Gelegenheit. Pröger wird auf die Rerise geschickt und kommt aus spitzem Winkel und kurzer Distanz zum Abschluss, Leitsch kriegt noch ein Bein dazwischen. Ob Riemann den gehabt hätte?
10‘: Blum zieht einen Freistoß nahe der Grundlinie direkt aufs Tor. Zu zentral, aber wuchtig genug, dass SCP-Keeper Zingerle nur fausten kann. Die folgende Ecke verpufft.
17‘: Dicke Chance für Blum. Nach langem Ball auf Zoller wird Hünemeiers Abwehr zur Vorlage für den Flügelflitzer. Seinen Versuch aus rechter Lage Richtung lange Ecke schnappt sich jedoch der abtauchende Zingerle.
18‘: Und wieder Blum, dem wieder der Zufall etwas hilft. Zulj steckt fein für ihn durch, sein direkter Versuch wäre einige Meter vorbeigetrudelt – doch ein Abwehrbein fälscht ab und zwingt Zingerle zur einer kleinen Tat.
20‘: Die Gelegenheiten häufen sich. Zulj und Zoller kombinieren sich fein durchs Mittelfeld, dann übernimmt Holtmann auf Außen. Am Sechzehner angekommen nimmt der ehemalige Paderborner wieder Zulj mit, dessen Schuss wird aber geblockt. Es fehlt bisher nur das berühmte Quäntchen.
29‘: Flanke von Holtmann, Zulj setzt zum Fallrückzieher an. Doch er verpasst und die Kugel rutscht durch zu Blum, der für Tesche zurücklegt. Sein Distanzschuss unter Bedrängnis trifft jedoch nicht mal den Fangzaun.
30‘: Gelbe Karte für Losilla für ein Allerweltsfoul. Dummerweise die fünfte, unser Kapitän fehlt also in Hannover.
34‘: Kopfballchance für Holtmann, doch die Spezialität des Wirbelwinds ist das nicht. Dafür setzt er sich aber stark gegen Dörfler durch, kann dem Ball aber nicht genug Druck verpassen, um Zingerle vor Probleme zu stellen.
40‘: Puuh, gefährliches Ding von Führich, dem da viel zu viel Platz im Zentrum gewährt wird. Aus rund 20 Metern hält der Leihspieler des BVB drauf, Riemann muss sich ganz lang machen, um die Kugel noch aus dem Eck zu fischen.
41‘: Auch die folgende Ecke wird zur Zitterpartie. Riemann kriegt die Kugel nicht zu packen, den Abschluss von Vasiliadis kann Geburtstagskind Bella Kotchap mit vereinten Kräften wegputzen. Aufpassen vor der Pause.
45‘: Jetzt auch Kuddelmuddel im Paderborner Strafraum. Nach einer Ecke wird es unübersichtlich, Leitsch bringt den zweiten Versuch. Der Ball flutscht am Fünfer entlang, aber keiner kann die Gunst der Stunde nutzen und ihn über die Linie drücken.
Pause: Auch wenn der VfL etwas mehr vom Spiel hat, zeigen sich auch die Ostwestfalen immer mal wieder brandgefährlich vor dem Bochumer Gehäuse. Hier liegen Tore in der Luft.
46‘: Keine Wechsel auf beiden Seiten, weiter geht’s.
48‘: Das muss es sein. Tesche setzt den startenden Holtmannein, der überlegt zurück in Richtung Zollerlegt. AEin Paderborner kommt dazwischen, legt dabei aber perfekt für Zulj auf, der aus elf Metern draufhält und Zingerle zu einer Glanztat zwingt.
55‘: TOOOR für den VfL 1:0. Da ist der erste Treffer des Tages und er fällt auf der richtigen Seite vor der Ostkurve. Zulj schickt zunächst Holtmann auf die Reise, dem der erste Kontakt und auch der Abschluss zunächst misslingt. Er kommt jedoch erneut an den Ball und sieht den mitgelaufenen Zulj, der das Spielgerät direkt und platziert an Zingerle vorbeibringt. Richtig starker Abschluss und das sechste Saisontor für den besten Schützen in Blau und Weiß.
58‘: Elfmeter für den VfL. Gamboa mit dem feinen Chip zu Zoller, der ihn traumhaft mitnimmt und von Hünemeier und Schonlau verfolgt wird. Hünemeier setzt letztlich zur Grätsche an, trifft aber zuerst Zoller. Folgerichtig zeigt Stieler auf den Punkt und verwarnt den Verteidiger, da seine Attacke schon den Ball galt.
59‘: TOOOR für den VfL – 2:0. Zulj lässt sich den Strafstoß nicht nehmen und verlädt Zingerle mit seinem Schuss in die rechte Ecke.
60‘: TOOOR für den VfL – 3:0. Man kommt hier kaum noch hinterher. Direkt nach dem Anstoß der Gäste erobert Tesche den Ball, dann geht es flott. Letztlich hat Zoller freie Bahn und nimmt die gute alte Pike, um Zingerle zu überwinden.
62‘: Doppelwechsel bei den Gästen, Baumgart muss was tun. Ex-VfLer Terrazzino und Antwi-Adjei ersetzen Führich und Ingelsson.
66‘: Auch mal was von Paderborn. Dörfler vernascht mehrere Gegenspieler mit einer Täuschung, sein Schuss wird jedoch zur leichten Beute für Riemann.
67‘: Reis wechselt auch erstmals. Für Blum kommt Milos Pantovic.
70‘: Der VfL wird etwas leichtsinnig, was Reis überhaupt nicht gefällt. Ein Rückpass Bella Kotchaps gerät zu kurz, doch Srbeny kann trotz Umkurven von Riemann aus spitzen Winkel nicht vollstecken. Der Ball geht ans Außennetz.
70‘: Nächster Doppelwechsel bei den Gästen. Owusu und Michel nun für Srbeny sowie Pröger.
73‘: Reis zieht nach und tauscht auch zweimal Personal: Herbert Bockhorn und Silvère Ganvoula nehmen die Plätze von Gamboa und Holtmann ein.
77‘: Da sticht der erste Joker beinahe direkt, doch Ganvoulas Lupferversuch landet in den Armen des zurückeilenden Zingerles.
79‘: Letzter Wechsel von Baumgart. Correia rein, Schonlau raus.
81‘: Und auch Reis vollzieht die letzten Wechsel. Raman Chibsah und Thomas Eisfeld dürfen in den Schlussminuten für Losilla und Zulj ran.
83‘: Die fette Gelegenheit zum Anschluss. Nach einer Hereingabe von Antwi-Adjei steht Michel mutterseelenallein im Zentrum, scheitert aber an Riemann. Hätte dem VAR-Check wegen Abseits aber nicht standgehalten, wäre es ein Treffer geworden.
84‘: Auf der Gegenseite probieren sich Pantovic und Eisfeld aus der Distanz. Erst geblockt, dann weit drüber.
86‘: Das Spiel plätschert dem Ende entgegen, der SCP darf auch wieder mitspielen. Doch zweimal zeichnet sich Danilo als Retter in höchster Not aus und bereinigt zwei Flanken stark.
89‘: Unnötige Gelbe Karte für Danilo, der Dörfler an der Mittellinie in die Parade fährt. Die vierte Verwarnung für den Brasilianer.
Abpfiff: Ein rundum gelungener Freitagabend für den VfL, der auch in der Höhe absolut verdient ist. Bärenstarke sechs Minuten regeln das hier. Zulj und Zoller bleiben treffsicher. So kann es gerne am kommenden Dienstag weiter gehen, wenn wir bei Hannover 96 antreten.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."