02-27-2021, 04:02 PM
Der VfL Bochum 1848 hat die Niederlage in Aue gut verpackt und völlig verdient sein Heimspiel gegen die Kickers aus Würzburg gewonnen. Von Beginn an war die Reis-Elf gewohnt dominant. Robert Zulj brachte die Blau-Weißen in Führung. Nach dem Seitenwechsel erhöhten Rückkehrer Danny Blum und Gerrit Holtmann mit seinem ersten Ligatreffer für den VfL. Weitere aussichtsreiche Chancen hätten das Ergebnis sogar noch weiter in die Höhe schrauben können.
Nächster Akt im Thriller 2. Bundesliga. Am 23. Spieltag erwartete der VfL Bochum 1848 die Würzburger Kickers und will im Fernkampf mit Kiel, Fürth und dem Hamburger SV keine Federn lassen. Doch Vorsicht: Der Neuling ist unter Bernhard Trares erstarkt und machte in der Vorwoche mit einem Erfolg über den HSV von sich reden. Zwei Wechsel nahm VfL-Chefcoach Thomas Reis vor dem Duell mit dem Tabellenletzten vor, anstelle des gesperrten Maxim Leitschs rückte Saulo Decarli erstmals in der Liga in die Anfangsformation, ebenso ersetzte der vollends genesene Danny Blum den nur eingeschränkt trainierenden Herbert Bockhorn. Der Gast belässt alles beim Alten.
So lief das Spiel:
1‘: Bestes Fußballwetter im Vonovia Ruhrstadion, 10 Grad und strahlender Sonnenschein. Kann losgehen.
1‘: Beinahe die erste Chance. Nach einem Einwurf von Danilo Soares leiten erst Robert Tesche und dann Robert Zulj mit einem Kontakt weiter. Simon Zoller kommt nicht ganz ran, Würzburgs Keeper Hendrik Bonmann ist schneller da.
6‘: Erster Abschluss der Gäste. Marvin Pieringer setzt zum Kopfball an, der gerät jedoch zu hoch.
13‘: Nach einem Eckball hält Christian Strohdiek die Rübe rein und verlängert Richtung lange Ecke, Riemann ist zur Stelle.
15‘: Viertelstunde rum, das Spiel läuft wie zu erwarten. Wir haben mehr vom Spiel, doch noch ergeben sich gegen aufmerksame Franken kaum Räume. Doch der VfL nähert sich immer mal an, es fehlt noch die letzte Präzision.
18‘: Feiner Chip von Soares gen Zulj, leider einen Tick zu weit in die Arme Bonmanns. Eine gute Idee war’s trotzdem.
21‘: TOOOR für den VfL – 1:0. Die Führung. Toto Losilla steckt rechts für Gerrit Holtmann durch, der den Ball gerade noch vor der Grundlinie erläuft und flach nach innen bringt. Dort trifft Daniel Hägele den Ball nicht richtig und legt so perfekt für Zulj auf. Der lässt sich nicht zweimal bitten und versenkt die Kugel aus der Drehung eiskalt. Saisontor Nummer elf für den Spielmacher.
28‘: Ziemlich konzentrierter Auftritt des VfL bis hierhin, die Gäste haben Manuel Riemanns Strafraum bisher noch nicht oft von innen gesehen. Vor dem Würzburger Tor ist mehr Action, immer wieder gute Ansätze und auch der verdiente Treffer.
32‘: Starke Aktion über die linke Seite, wieder mal ist Soares der Initiator. Zulj legt dann fein für Losilla auf, der knapp hinter der Strafraumgrenze die rechte Ecke anvisiert. Bonmann taucht ab und pariert. Bei der folgenden Ecke steigt Losilla hoch, bringt aber nicht genügend Druck auf das Spielgerät.
37‘: Diesmal lässt Zoller für Losilla tropfen, diesmal misslingt der schwer zu nehmende Versuch aber.
38‘: Kurz darauf stört Blum erfolgreich im Aufbau und holt sich das Leder. Dann schließt er allerdings überhastet ab, da war mehr drin.
43‘: Patrick Sontheimer versucht sein Glück aus der Distanz. Gar nicht ungefährlich, Riemann muss da noch dran, um den tückischen Abschluss über die Linie zu wischen.
45‘: Haarscharf verdoppelt Zulj hier. Starker Ballgewinn, dann nimmt er links Blum mit. Der serviert punktgenau auf den Fuß, Zuljs überlegter Abschluss zischt am linken Pfosten vorbei.
Pause: Sehr konzentrierte und erwachsene Vorstellung des VfL, der hier zurecht mit 1:0 in Führung liegt. Beinahe hätte Torschütze Zulj auch noch den zweiten Treffer nachgelegt, der natürlich etwas mehr Komfort gebracht hätte. Bleiben die Blau-Weißen hier so fokussiert, stehen die Chancen auf den achten Heimsieg gut.
46‘: Weiter geht’s anne Castroper. Reis lässt das Personal unverändert, sein Pendant Trares tauscht doppelt. Pieringer und Mitja Lotric bleiben in der Kabine, Rajiv van la Parra und David Kopacz sind neu im Spiel.
46‘: Geht doch gut weiter hier. Blum ist wieder auf seiner linken Seite unterwegs, seine halbhohe Hereingabe erreicht Zulj, der den Ball mit Risiko direkt nimmt. Nicht leicht zu nehmen, der Ball segelt vorbei.
47‘: Schwungvoller Start in Durchgang zwei, jetzt auch mit der besten Aktion der Gäste. Armel Bella Kotchap klärt per Kopfball genau auf Kopacz, der nicht lang fackelt und Riemann per Distanzschuss zur Flugparade zwingt.
52‘: Starker Doppelpass zwischen Blum und Zulj. Ersterer bringt dann den Ball scharf Richtung Zoller, Bonmann taucht ab und packt zu.
53‘: Beinahe die kuriose Vorlage von Holtmann. Der zieht erst nach innen und dann mit links ab. Zoller steht in der Schussbahn des Balles, der neben den Kasten geflogen wäre, doch kann die Kugel nicht kontrollieren. Douglas kann dann bereinigen.
57‘: Ein paar unnötige Fouls gewähren den Kickers in dieser Phase etwas zu viele Standardmöglichkeiten. Bisher ist nichts passiert, provozieren muss man es aber auch nicht.
61‘: Wieder ein Standard der Gäste, diesmal ein Eckball. An der Strafraumkante lauert Rolf Feltscher, der sich den Ball zurechtlegt und abzieht – daneben.
62‘: TOOOR für den VfL – 2:0. Im direkten Gegenzug erhöht der VfL. Feines Pässchen von Zoller auf Startelf-Rückkehrer Blum, der auf und davon ist und wuchtig in die lange Ecke trifft. Bonmann ist dran, kann den Einschlag aber nicht verhindern. Wichtiger Zeitpunkt, die Gäste wurden langsam forscher.
65‘: Die linke Seite bleibt heute die Schokoladenseite des VfL. Wieder wird Blum eingesetzt, Zoller hält den Fuß in den knackigen Flankenball. Bonmann macht sich groß und kommt dran.
67‘: Wieder über links, diesmal feuert Holtmann den Flankenball flach zu Zoller. Der kommt wieder mit der Fußspitze dran, trifft aber aus spitzem Winkel und kurzer Distanz wieder den glänzend reagierenden Bonmann. Fehlt noch ein Quäntchen Glück heut bei Zolli.
72‘: Blum, Zoller und Zulj machen weiter ordentlich Betrieb. Nach einer schönen Kombination geht Blum Richtung Tor, kommt aber nicht mehr optimal zum Abschluss und kann Bonmann unter Bedrängnis nicht überwinden.
73‘: Gute Freistoßposition in der Zentrale für den Gast, nachdem Losilla einen Würzburger zu Fall kriegt. Van la Parra versucht sich, der Ball geht jedoch ein gutes Stück über die Latte.
73.‘ Die erste Gelbe Karte einer fairen Partie sieht Tesche, obwohl Losilla das Foul begangen hat.
74‘: Erster Wechsel bei den Bochumern. Blum, der ein starkes Comeback zeigte, geht vom Feld, Milos Pantovic nimmt seinen Platz ein.
79‘: Das muss die endgültige Entscheidung sein. Pantovic erobert die Kugel und geht die Flanke entlang. Sein Querpass ist optimal getimt, Zulj kann sich die Ecke quasi aussuchen. Doch sein Abschluss aus rund elf Metern kommt zu zentral. Bonmann kann kaum noch ausweichen.
82‘: TOOOR für den VfL – 3:0. Jetzt ist es aber passiert. Zulj steckt für den startenden Holtmann durch, der sich gegen Strohdiek durchtankt und das Spielgerät auch noch irgendwie an Bonmann vorbeimurmelt. Kurios, aber drin und zeitgleich das erste Ligator des Flügelflitzers. Gönnen wir dir besonders.
83‘ Decarli grätscht und wird dabei von Sontheimer weggeflext. Der gerechtfertigte Pfiff kommt zwar, nur kriegen die Kickers den Freistoß und Decarli obendrein den Gelben Karton. Exklusive Ansicht des Schiedsrichters. Den Freistoß führt erneut van la Parra aus, keine Gefahr für Riemann.
84‘: Doppelwechsel für die letzten Minuten. Thomas Eisfeld und Silvère Ganvoula nehmen Zuljs und Zollers Positionen ein.
87`: Der Ball liegt im Netz, Joker Eisfeld trifft auf Vorlage von Pantovic. Doch der Ball hatte vor der Hereingabe wohl die Grundlinie überschritten. Folglich zählt das Tor nicht.
88‘: Weiterer Doppelwechsel von Reis: Tesche und Cristian Gamboa haben Feierabend, Ramasn Chibsah und Tarsis Bonga können noch etwas Praxis sammeln.
90‘: Bonga will sich gleich mal eindrucksvoll zurückmelden, scheitert aber aus spitzen Winkel an Bonmann.
Ende: Ein in allen Belangen überlegener VfL fährt hier einen 3:0-Heimerfolg gegen die Kickers ein. Dank der Tore zum richtigen Zeitpunkt wurde auch das kurzeitige Aufbäumen der Gäste prompt unterbunden, der Sieg geriet nicht wirklich in Gefahr. Dank der Punkteteilung von Fürth springt das Team von Thomas Reis bis mindestens Montagabend auf den Platz an der Sonne. Schmeckt.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."