03-12-2021, 09:56 PM
Ein bitterer Abend für den VfL. Die Reis-Elf begann im Topspiel gegen den Hamburger SV gewohnt dominant. Die Gäste aus der Hansestadt nutzten aber ihre erste sich bietende Chance durch Onana (29.). Kurz darauf flog Danny Blum mit glatt Rot vom Platz. Auch in Unterzahl war der VfL bis zum Ende das bessere Team, hätte den Ausgleich verdient gehabt. Erst in der Schlussminute traf Narey zur Entscheidung.
Kaum hat der VfL Bochum 1848 das eine Spitzenspiel in Fürth erfolgreich gestaltet und die Tabellenspitze verteidigt, da geht’s im Vonovia Ruhrstadion gleich mit dem nächsten Knaller weiter. Der Hamburger SV ist in den Topspielwochen anne Castroper zu Gast. Am 25. Spieltag wollen die Rothosen nach fünf Spielen ohne Sieg mal wieder drei Punkte holen, der VfL würde den Vorsprung auf den HSV liebend gern auf acht Zähler aufstocken. Dafür schickt VfL-Coach Thomas Reis eine auf zwei Positionen veränderte Startelf auf den Rasen. Herbert Bockhorn nimmt den Platz des gesperrten Cristian Gamboa ein, Silvère Ganvoula rückt für Thomas Eisfeld rein und übernimmt das Sturmzentrum. Zudem ist Baris Ekincier heut erstmals im Spieltagskader zu finden.
So lief das Spiel:
5‘: Fünf Minuten sind um, der gegenseitige Respekt spürbar. Doch der VfL ist angriffslustig im Pressing, sucht den Weg nach vorn und hat bereits drei Ecken gesammelt.
10‘: Ein erster Abschluss. Starker Ballgewinn von Bockhorn, Gerrit Holtmann treibt die Kugel nach vorn und bringt ihn über Robert Zulj zu Danny Blum. Der fackelt nicht lang, verfehlt aber um wenige Meter.
13‘: Der VfL ist sowas von heiß und enorm zweikampfstark. Was die Jungs in der Anfangsphase schon an Bällen gewonnen haben… immer weiter!
20‘: Jetzt erstmals der HSV halbwegs gefährlich – und natürlich über Simon Terodde. Der wird von Josha Vagnoman gesucht, in Rücklage trifft der beste Schütze der Liga die Kugel aber nicht sauber.
24‘: Fast die erste Großchance der Partie, doch Ganvoula kann Holtmanns Steckpass nicht kontrollieren. Ein Abwehrbein bereinigt zur Ecke.
28‘: TOR für den HSV – 0:1. Aus dem Nichts gehen die Hanseaten in Front. Aaron Hunt bringt den Freistoß aus dem Halbfeld, Vagnoman scheint per Hinterkopf zu verlängern und Amadou Onana drückt die Kugel über die Linie. Der Torschütze stand dabei im Abseits, wenn Vagnoman dran war. Nach VAR-Check zählt der Treffer… scheint also nicht der Fall gewesen zu sein. Knappe Kiste.
34‘: Fast die schnelle Antwort. Holtmann wurschtelt sich über rechts durch und bringt die punktgenaue Hereingabe an den Fünfer… nur steht da kein Bochumer.
35‘: Rote Karte! Blum pflügt Onana an der Mittellinie von hinten in die Beine und wird von Dr. Brych vom Platz gestellt. Da kann man sich leider nicht beklagen, übermotivierter Einsatz des Flügelflitzers. Macht die Aufgabe auch nicht leichter… 10 gegen 11 für 55 Minuten.
41‘: Vagnoman holzt an der Seitenlinie ähnlich überflüssig in Armel Bella-Kotchap und sieht die erste Verwarnung des Spiels.
42‘: Erster Wechsel, Reis reagiert auf die Unterzahl und stellt personell um. Ganvoulas Arbeitstag ist vorzeitig zu Ende, Milos Pantovic kommt für den Flügel und Zulj rutscht weiter nach vorn.
45‘: Der VfL hat die beiden Tiefschläge gut weggesteckt. Pantovics Flanke findet Zuljs Kopf, der war aber unheimlich schwer zu verarbeiten. Keine Gefahr.
Pause: Bitterer Verlauf der ersten Hälfte aus Sicht des VfL. Beide Seiten geben keinen einzigen Ball verloren und beharken sich ununterbrochen, das Pendel der Spielanteile und Abschlüsse schlug aber leicht Richtung VfL aus. Nach dem HSV-Treffer nach einem Standard und dem Platzverweis muss sich der VfL in der Kabine aber neu sammeln.
46‘: Ohne weitere personelle Wechsel geht es rein in die zweiten 45 Minuten. Weiter dran glauben, Männer.
46‘: Zehn Sekunden gespielt, da knüppelt Onana Maxim Leitsch um und holt sich, wie schon Vagnoman, völlig zurecht den Gelben Karton.
48‘: Bakery Jatta fasst sich nach einem guten Antritt von Onana ein Herz und zieht ab, Danilo haut sich dazwischen. Ecke HSV.
55‘: Und das nächste üble Einsteigen der Gäste, diesmal flext Jatta Bockhorn weg. Der HSV bewegt sich aber im Gegensatz zu Blum meist im dunkelgelben Bereich.
58‘: Es gibt Ecke Nummer 8 für die Bochumer Jungen. Bei der geht Bella-Kotchap zu Boden, kriegt aber das Offensivfoul gepfiffen. Puh, war eher andersrum. Die Unterzahl merkt man hier auf jeden Fall nicht. Der HSV scheint sich jetzt schon den Verwaltungsmodus zu begeben.
59‘: Vagnoman schießt aus der Distanz, leichte Beute für Manuel Riemann.
66‘: Doppelwechsel bei den Gästen. Onana und Jeremy Dudziak gehen raus, Manuel Wintzheimer und Gideon Jung ersetzen sie.
71‘: Eine gute Konterchance über Holtmann, die Hereingabe von Zulj gerät dann aber leider zu weit.
74‘: Gelb für Tesche nach einem Allerweltsfoul. Also glücklich laufen einige Entscheidungen nicht für den VfL.
75‘: Thioune wechselt erneut und nimmt den vorbelasteten Jatta raus, für ihn kommt Khaled Narey.
77‘: Da fehlte nicht viel zum Ausgleich. Tesche pflückt die Kugel klasse runter und sieht den startenden Pantovic. Kurz vpor dem Abschluss in exzellenter Position kommt ein Abwehrmann angerauscht und klärt.
80‘: Mal wieder etwas Befreiung für den Gast, Wintzheimers Schuss geht aber drüber.
83‘: Der VfL ist weiter die spielbestimmende Mannschaft, jetzt bietet sich Pantovic eine schöne Chance. Zulj verlängert per Kopf, Pantovic eilt hintrher und greift aus spitzem Winkel zum Lupfer. Leider ohne Erfolg.
87‘: Offensiv-Nachschub. Soma Novothny ersetzt Bockhorn. Komm Junge, drück dat Dingen rein!
87‘: Puh… dicker Fehler von Riemann, der Kittel den Ball serviert. Der verzieht aber völlig beim Abschluss.
89‘: Wieder ein fragwürdiger Pfiff von Brych. Losilla ist erzürnt und sieht Gelb.
90‘: TOR für Hamburg. Wie ist auch egal, so ein Dreck… Narey war’s.
90‘: Noch ein Doppelwechsel beim HSV. Hunt und Kittel raus, Klaus Gjasula und Robin Meißner rein. Es gibt fünf Minuten Nachspielzeit.
90´+2: Zulj zimmert nochmal drauf, Ulreich faustet weg. D
Ende: Ein maximal unglücklicher Spielverlauf bringt dem VfL eine ärgerliche 0:2-Niederlage gegen die Hamburger, die hier trotz 55-minütiger Überzahl nicht gerade geglänzt haben – aber mit drei Punkten gen Norden abreisen. Den VfL wird das aber nicht umwerfen, wir machen weiter und bleiben auch vor dem Gastspiel bei Fortuna Düsseldorf am übernächsten Montag Tabellenführer.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."