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Happy Birthday: Jürgen Bradler wird 75!
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Der Aufstiegskeeper wird 75 Jahre alt: Jürgen Bradler feiert am 12. August sein persönliches Jubiläum und der VfL Bochum gratuliert aufs Herzlichste! 1970 stieß der baumlange Schlussmann zum VfL und schaffte mit den Blau-Weißen ein Jahr später den Aufstieg in die Bundesliga. Im ersten Bundesligajahr der Vereinsgeschichte war Bradler Stammkeeper, im zweiten verletzte er sich schwer und musste fortan mit Werner Scholz um den Platz im Bochumer Kasten konkurrieren. Am Ende stehen bei ihm 66 Ligaspiele für den VfL in der Vita, eher Bradler zu Westfalia Herne in die 2. Bundesliga wechselte.

Dass der gebürtige Bochumer erst mit 22 Jahren zum VfL kam, ist schon eine Geschichte für sich. Aber die Karriere von Jürgen Bradler hat noch ganz andere Schleifen und Wendungen parat. Beim BC Hordel nahm sie ihren Anfang, beim TB Eickel wurde er auf die Laufbahn in der Bundesliga vorbereitet. Neun Jahre kickte Bradler im Eickeler Trikot, wurde beim Verbandsligisten zum Fußballnationalspieler der DFB-Amateurauswahl. Diese Nationalmannschaftskarriere setzte er auch in Bochum fort und stand 1972, bei den Olympischen Spielen in München, gegen den späteren Turniersieger DDR zwischen den Pfosten.

Beim VfL löste Bradler im Laufe der Saison 1970/71 den bisherigen Stammtorwart Theo Diegelmann ab. Nach erfolgreicher Titelverteidigung in der Regionalliga West nahm der VfL 1971 dann zum zweiten Mal in Folge an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga teil, diesmal mit dem besseren Ergebnis als im Frühjahr zuvor. Bradler stand in allen acht Aufstiegsrundenspielen im Kasten, sieben Siege und nur eine Niederlage später war der VfL Bundesligist.

Auch in der Premierensaison in Deutschlands Fußball-Beletage gehörte Bradler zum Stammpersonal und bestritt alle 34 Ligaspiele. Das war umso bemerkenswerter, da er quasi „nebenbei“ seinen Bundeswehrdienst bei einem Luftwaffenausbildungsregiment in den Niederlanden, rund 50 km von der deutschen Grenze entfernt, absolvierte und dem VfL drei Monate lang nicht im Trainingsbetrieb zur Verfügung stand. Nach dem Grundwehrdienst wurde er in die Sportfördergruppe der Bundesluftwaffe nach Essen-Kupferdreh versetzt. Seine Zeit als Soldat bescherte ihm Länderspieleinsätze bei der Militärweltmeisterschaft, dreimal lief Bradler dort auf.

Nicht die einzige Anekdote seiner VfL-Bundesligazeit. Aufgrund seiner Kurzsichtigkeit, so die Legende, forderten seine Mitspieler für ihn eine Klingel im Ball. Neben seinen großartigen Reflexen halfen dann aber Kontaktlinsen, das Problem zu beheben. Allerdings konnte auch klare Sicht nicht verhindern, dass sich Bradler bereits im zweiten Spiel der Saison 1972/73 böse an der Schulter verletzte und zunächst (und später dauerhaft) durch Werner Scholz ersetzt wurde. Bis zum Ende seiner VfL-Zeit kam er noch auf zehn Einsätze, 1975 wechselte er zum aufstrebenden Zweitligisten SC Westfalia Herne.

Bradler startete seine Karriere am Schloss Strünkede als Stammtorhüter, insgesamt lief er 77 Mal in Zweiter Liga und DFB-Pokal für die Westfalia. Nach dem Konkurs des Hauptgeldgebers Goldin wurde der SCW nach Lizenzrückgabe in die Amateurliga eingereiht, Bradler aber blieb dem Club treu. 1982 beendete er seine aktive Laufbahn.

Parallel zur fußballerischen Laufbahn hatte Bradler bereits ein Maschinenbaustudium als Diplom-Ingenieur abgeschlossen. Später war er zehn Jahre lang Inhaber einer Lottoannahmestelle in Witten, bis 2013 erfolgreicher Gastronom eines Imbisses in der Nähe des legendären Stimbergstadions in Oer-Erkenschwick.

Heute gratuliert der VfL seinem ehemaligen Spieler aufs Allerherzlichste zum 75. Geburtstag, wünscht beste Gesundheit und eine schöne Feier zum Jubiläum.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers

" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
Ottokar Wüst 1974. Ehrenpräsident des VfL. t 18.Juni 2011
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