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Nagelsmann muss alles hinterfragen - vor allem seine Maßnahmen
#1
Nach nur vier Spielen unter Julian Nagelsmann steht die Nationalmannschaft wieder dort, wo sie am Ende der Ära Hansi Flick angekommen war. Ein Kommentar von kicker-Chefreporter Oliver Hartmann. 

Julian Nagelsmann wusste, wie viel nach der Türkei-Pleite von diesem letzten Vortrag vor der viermonatigen Länderspiel-Pause abhängen würde, er wies am Vortag explizit darauf hin. Es gehe darum, in den eigenen Reihen den Glauben und die Überzeugung zu festigen "von dem Weg, den wir gehen". 

Nach dem in jeder Hinsicht armseligen und unwürdigen Auftritt zum Jahresabschluss gegen Österreich kann man eigentlich nur noch vom Glauben an eine erfolgreiche Heim-EM abfallen. Die 2:3-Niederlage gegen die Türkei war nach dem hoffnungsvollen Nagelsmann-Auftakt bei der USA-Tour schon ein empfindlicher Dämpfer. Der blutleere und zusammenhanglose Vortrag bei der hoch verdienten 0:2-Niederlage gegen Österreich erinnerte in vielerlei Hinsicht an das 1:4-Debakel gegen Japan am Endpunkt der Ära Hansi Flick. Mit dieser Darbietung hat sich Deutschland bei der EM-Auslosung am 2. Dezember in Hamburg zum Wunschgegner aus Lostopf 1 gemacht. 

Bei der Ursachenforschung dieser beiden völlig missratenen November-Länderspiele muss Nagelsmann alles hinterfragen - vor allem die eigenen Maßnahmen. Gegen die Türkei und Österreich hat er seine Mannschaft mit waghalsigen Aufstellungen, vielen Personalrochaden und einer äußerst riskanten Grundausrichtung ganz offensichtlich überfrachtet und verunsichert. Gegen die Türkei boten die Nationalspieler immerhin 20 Minuten überzeugenden Fußball und danach wenigstens noch einen wilden und leidenschaftlichen Schlagabtausch. Der erschreckende Auftritt in Wien aber geriet von der ersten Minute an zu einem Sammelsurium der Unzulänglichkeiten, es passte in der deutschen Mannschaft vorn wie hinten nichts zusammen. Von defensiver Stabilität war wieder nichts zu sehen. 22 Gegentore in elf Länderspielen 2023 - einen schlechteren Gegentorschnitt in einem Kalenderjahr wies eine deutsche Mannschaft zuletzt 1956 auf.

Es fehlten mit Ball Ideen, Präzision, Überzeugung und jegliche Torgefahr
Diesmal aber fehlten aber auch mit Ball Ideen, Präzision, Überzeugung und jegliche Torgefahr - zudem war nicht erkennbar, welchen Plan ihnen ihr Trainer mit auf den Weg gegeben hatte. Bezeichnenderweise schossen die Deutschen im ganzen Spiel nur einmal durch Leroy Sané (32.) auf des Gegners Tor. Eben jener Sané leistete sich dann eine fatale Disziplinlosigkeit, die seine Kollegen endgültig auf die Verliererstraße brachte und für ihn noch Konsequenzen für die März-Länderspiele haben dürfte.

Sieben Monate vor der EM hat Nagelsmann mehr offene Baustellen als bei der Amtsübernahme vor zwei Monaten. Noch immer ist keine Achse erkennbar, noch immer kein Gerüst. Dass Nagelsmann Pascal Groß nach zwei guten Spielen gegen die USA und Mexiko nun zweimal keine einzige Minute brachte, ist nicht nachvollziehbar. Und die Verbannung von Joshua Kimmich, der gegen die Türkei nach drei aus gesundheitlichen Gründen verpassten Länderspielen zurückgekehrt war, aus der Startelf wirkte wie eine Demontage. Bis dato hatte der Mittelfeldspieler mit Führungsanspruch 79 seiner 81 Einsätze für die DFB-Auswahl in der Startelf bestritten - und mit Leon Goretzka statt Kimmich auf der Doppelsechs wurde es keinen Deut besser.

Mit Trotz und Sturheit wird Nagelsmann keine Überzeugung in seinen Weg auslösen
Nagelsmann hatte nach der Niederlage gegen die Türkei bemerkenswert dünnhäutig auf die seiner Ansicht nach unangebrachte öffentliche Kritik reagiert. Und er machte mit der erneuten Berufung von Kai Havertz deutlich, dass er von seiner Grundidee mit dem Arsenal-Profi als "Joker" auf der linken Seite nicht abrücken will. Mit Trotz und Sturheit aber wird er das Ruder, das ihm nun augenscheinlich entglitten ist, nicht wieder in den Griff bekommen. Und schon gar nicht in den eigenen Reihen Überzeugung in seinen Weg auslösen.

Quelle: Kicker.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
Hat Julian Nagelsmann seinen Keeper Kevin Trapp aufgefordert, eine Verletzung zu simulieren? Genau das werfen österreichische TV-Experten dem Bundestrainer vor. 

Es läuft die 51. Minute im Spiel zwischen Österreich und Deutschland im Wiener Ernst-Happel-Stadion. Die Gastgeber führen mit 1:0 und spielen seit dem Platzverweis für DFB-Kicker Leroy Sané (49.) in Überzahl. Der Ball liegt im deutschen Strafraum zum Abstoß bereit, doch plötzlich signalisiert Kevin Trapp, er habe Probleme und müsse behandelt werden. 

Schiedsrichter Slavko Vincic (Serbien) unterbricht die Partie, Betreuer kommen aufs Feld, Bundestrainer Julian Nagelsmann nutzt die kurze Pause, um seinen verbliebenen neun Feldspieler neue taktische Anweisungen zu geben. So weit, so normal. Oder doch nicht?

Die Empörung in Österreich über besagte Szene ist groß, auch am Tag des verdienten 2:0-Sieges über den Nachbarn. Der Grund: TV-Bilder sollen belegen, dass Nagelsmann Trapp in jener 50. Minute dazu aufgefordert habe, eine Verletzung vorzutäuschen, damit er taktische Anweisungen geben kann. "Diese Aktion ist erbärmlich", schimpfte Herbert Prohaska im ORF. "Sowas macht man einfach nicht." 

Wimmer nach Griff an den Oberschenkel für ein Spiel gesperrt
Offiziell geäußert hat sich im deutschen Lager bislang niemand zu der Szene. Doch die Indizienlage scheint eindeutig, sind die Rufe und Gestik des Bundestrainers von den TV-Kameras eingefangen worden.

Der frühere VfB-Stuttgart-Trainer Patrick Wimmer wurde in Österreich für eine ähnliche Gestik vor kurzem zu einer Ein-Spiel-Sperre (auf Bewährung) verurteilt: Im Wiener Derby hatte der jetzige Austria-Trainer seinen Torwart Christian Früchtl mit einem Griff an den hinteren Oberschenkel signalisiert, zu Boden zu gehen.

Früchtl folgte der Anweisung. Der Strafsenat der österreichischen Bundesliga wertete die Aktion als "Verletzung des Fairplay-Gedanken".

Ähnliche Konsequenzen drohen Nagelsmann nach aktuellem Stand allerdings nicht.

Quelle: Kicker.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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