Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Uwe Wegmann wird 60!
#1
Eine VfL-Legende feiert am 14. Januar runden Geburtstag: Uwe Wegmann wird 60 Jahre alt. Der „Alpenbomber“ ist bis heute der erfolgreichste Bochumer Bundesligatorschütze, in Summe 74 Treffer glückten dem Angreifer im VfL-Dress in Liga Eins und 2. Bundesliga. Der VfL Bochum gratuliert dem Jubilar aufs Herzlichste! 

Dabei hätte alles anders kommen können, die erfolgreiche Bundesligakarriere war dem gebürtigen Allgäuer nicht vorgezeichnet. Denn Uwe Wegmann hätte auch als Skiläufer beachtliche Erfolge feiern können, der bayerische Skiverband hatte das Talent schon unter seine Fittiche genommen. Es kam bekanntlich anders, das runde Leder war faszinierender als die zwei Bretter. Über den Club seines Geburtsortes, den TSV Fischen, gelangte er zum 1.FC Sonthofen. Den Schritt von einem Bezirksligisten in die Bundesliga hätten nicht viele gewagt und noch weniger geschafft. Uwe Wegmann tat es, 1985 verließ er die Alpenregion in Richtung Ruhrgebiet.

Dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind, bekam der offensiv variabel Einsetzbare schon bald zu spüren. Im Sturm waren Stefan Kuntz und Klaus Fischer gesetzt, dahinter rangelten die Jungspunde Uwe Wegmann und Uwe Leifeld um Einsatzzeit. Kuntz spielte 1985/86 seine beste Saison im VfL-Trikot und wurde mit 22 Treffern Bundesligatorschützenkönig. Auch Klaus Fischer, der Alt-Internationale, lieferte. Uwe Wegmann durfte sich dennoch am Ende seiner Premierensaison über 32 Einsätze und vier Tore freuen. Sein Debüt war beeindruckend, gleich im ersten Spiel, einem 5:3-Sieg über Fortuna Düsseldorf am zweiten Spieltag, gelang ihm das Tor zum zwischenzeitlichen 4:0.

Doch die Liaison mit dem VfL sollte zunächst nur ein weiteres Jahr halten.  In seiner zweiten Spielzeit „anne Castroper“ – Stefan Kuntz war für eine Millionensumme an den DFB-Pokalsieger Bayer 05 Uerdingen verkauft worden – gelangen ihm in 24 Spielen fünf Treffer. Zu wenig für die eigenen Ansprüche, in Summe auch zu wenig für den VfL. Wegmann verließ zwar den VfL, nicht aber das Ruhrgebiet und wechselte zum Zweitligisten Rot-Weiss Essen. Unter dem damaligen Trainer Horst Hrubesch gab er sein Debüt an der Hafenstraße. 61 Spiele und zehn Tore später dann die Rolle rückwärts, 1989 kehrte Wegmann ins Ruhrstadion zurück – und damit begann seine erfolgreichste Zeit in Blau-Weiß.

Zwar stehen in der Ära zwischen 1989 und 1995 zwei Abstiege und eine (erfolgreiche) Relegation in den Büchern, doch Wegmann vermochte dem VfL-Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Zwischen 1991/92 und 1994/95 traf er immer zweistellig, in seinem einzigen Zweitligajahr mit dem VfL wurde er mit 22 Treffern sogar Torschützenkönig der 2. Bundesliga und somit nach Hans Walitza (zweifacher Torschützenkönig der Regionalliga West, der Vorgängerin der Zweiten Liga) und Stefan Kuntz das dritte Bochumer gekrönte Haupt. Standesgemäß erzielte Wegmann den ersten Bochumer Zweitligatreffer, zum 1:0-Sieg im legendären ersten Spiel in Meppen. Im Gastspiel beim Ex-Club RW Essen durfte er die Mannschaft sogar als Kapitän anführen.

Nach dem Abstieg 1995 verließ Wegmann den VfL endgültig – seine letzten beiden Treffer steuerte er zum 5:1-Sieg über den FC Schalke 04 bei – und heuerte (Fun Fact: als Nachfolger für Stefan Kuntz) beim 1.FC Kaiserslautern an. Mit den Roten Teufeln spielte er international im UEFA-Cup und im Europapokal der Pokalsieger, weil der FCK mit Wegmann 1996 den DFB-Pokal gewann. Großer Wermutstropfen: Die Lauterer stiegen just in jenem Jahr zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte aus der Bundesliga ab. Mit dem sofortigen Wiederaufstieg endete für ihn 1997 das Kapitel in der Pfalz.

Es folgten noch eine Saison in der höchsten Schweizer Liga (FC Lugano) sowie zwei Pokalsiege mit dem FC Vaduz in Liechtenstein. Ab 1999 agierte Wegmann als Spieletrainer, zunächst beim in Bochum mittlerweile bestens bekannten FV Rot-Weiß Weiler, von 2004 bis 2007 dann in der Oberliga Bayern beim FC Kempten. In seiner Spielerkarriere hat Uwe Wegmann 240 Bundesligaspiele (54 Tore) und 116 Spiele in der 2. Bundesliga (38 Tore) vorzuweisen. Für den VfL lief er in 269 Pflichtspielen auf und traf 82 Mal ins Schwarze.

Nach der aktiven Laufbahn gründete Wegmann eine Fußballschule und arbeitete als Trainer in Liechtenstein (dreimaliger Pokalsieger!) und der Schweiz. Seit dem vergangenen Oktober hat er erneut das Traineramt beim FV Weiler übernommen und soll die Mannschaft zum Klassenerhalt in der Verbandsliga Württemberg führen.

Die fußballerischen Gene hat er an seinen Sohn Jordi vererbt, der aktuell beim Drittligisten Hallescher FC unter Vertrag steht. Wir wünschen dem stets fitten und drahtigen Uwe Wegmann (unglaublich, dass er schon 60 wird) eine tolle Feier und alles, alles Gute im neuen Lebensjahr(zehnt)!
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers

" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
Ottokar Wüst 1974. Ehrenpräsident des VfL. t 18.Juni 2011
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste