01-21-2024, 06:23 PM
Eine lange Unterbrechung aufgrund einer Zaunfahne beschäftigt die Verantwortlichen des VfL Bochum. Der Sieg gegen Stuttgart gerät in den Hintergrund.
Am Sonntag begann der Kampf um die Deutungshoheit. Was war wirklich passiert im Spiel zwischen dem VfL Bochum gegen den VfB Stuttgart? Warum hatte eine Zaunfahne für eine gut 45-minütige Unterbrechung sorgen können? Wer sagt nun die Wahrheit? Dass der VfL am Samstagnachmittag nach einem turbulenten Spiel den Tabellendritten mit 1:0 durch ein Tor von Matus Bero geschlagen und somit einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht hatte, geriet zur Nebensache.
Die zweite Halbzeit des Bundesliga-Spiels wurde von Schiedsrichter Bastian Dankert erst angepfiffen, als in den meisten anderen Bundesliga-Arenen der Schlusspfiff bereits näher rückte. Mindestens eine Zaunfahne der Ultras des VfB Stuttgart hing über einem Fluchttor, durch das in einem Notfall die Fans von den Tribünen des Ruhrstadions auf das Spielfeld gelangen könnten. Die Gästefans hätten „vor Beginn der ersten Halbzeit die Dauer einer Lagebesprechung genutzt, um Banner regelwidrig aufzuhängen und diese mit einem Protestbanner zu kaschieren“, teilte der VfL mit. Dieses Banner hätte dafür sorgen können, dass ein Fluchttor im Notfall nicht aufgehen könnte. Es habe ein Sicherheitsrisiko bestanden, weshalb der Veranstalter, also die Bochumer, eine gefahrlose Fortsetzung des Spiels nicht gewährleisten wollte. Es drohte sogar ein Spielabbruch. Doch der besonnene Umgang des Schiedsrichters in Absprache mit den Verantwortlichen verhinderte das. Erst nach einer Prüfung, ob das Tor auch wirklich aufgeht, wurde die zweite Halbzeit angepfiffen. Warum dies mehr als 40 Minuten dauerte, wird Teil der Aufarbeitung sein.
Zaunfahnen-Chaos: VfB-Vorstand Wehrle sieht Schuld beim VfL
Für die Stuttgarter Verantwortlichen ist die Schuldfrage offenbar einfach zu klären. „Die Fans, die Ultras haben angeboten, das Banner abzuhängen und dann das Stadion zu verlassen. Die Verantwortlichen wollten es dann nicht. Denn am Ende hat sich herausgestellt, dass sich die Fluchttore haben öffnen lassen trotz der Banner“, sagte VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle und kritisierte die Bochumer Verantwortlichen. „Es wurde alles freigegeben“, sagte er über das Vorgehen vor dem Anpfiff. „In dem Fall war es ein Thema der Ordnungsbehörde in Bochum“.
Nach Informationen dieser Redaktion soll es ein solches Angebot der Stuttgarter Ultras nicht gegeben haben. Im Stadion diskutierten Fans, Verantwortliche und gar Spieler am Samstag lange miteinander, geschehen war allerdings wenig. Es soll sich um wenige Zentimeter gehandelt haben, die die entsprechenden Banner später höher am Zaun angeknüpft wurde.
Der VfL Bochum stellte zudem klar, dass die in dieser Saison durch das Bauordnungsamt der Stadt Bochum veränderten Anweisungen an den Gastverein übermittelt worden waren. Schon zu Saisonbeginn hatte es beim Gastspiel von Borussia Mönchengladbach ähnliche Probleme gegeben. Damals wurde das Spiel verspätet angepfiffen, die Ultras der Borussia verließen das Stadion. Im Nachgang dieser Partien seien die „Fan-Infos noch einmal nachgeschärft worden, worauf jeder Gastverein im Vorfeld der Partie explizit hingewiesen wird. Dort wird ausdrücklich das Szenario erörtert, dass das Spiel nicht angepfiffen wird, wenn eine Entfluchtung in Richtung Innenraum nicht gewährleistet werden kann“, so der VfL.
VfL gewinnt - und hat viel Glück gegen Stuttgart
Fakt ist, dass der kuriose Vorgang am Samstagnachmittag nicht nur von den Vereinen nachbereitet wird, sondern auch der Deutsche Fußball-Bund ermittelt. Eine solch lange Unterbrechung könnte nun mindestens eine hohe Geldstrafe für die Vereine nach sich ziehen, weil sich der Spielbetrieb erheblich verzögerte. Die Aufarbeitung jedenfalls wird wichtig sein, auch um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Wenngleich aus Kreisen des VfL Bochum zu vernehmen war, dass die Anweisungen in der Regel auch von großen Fanszenen ohne Probleme umsetzt würden.
Fußball gespielt wurde allerdings dann doch noch - mit dem besseren Ende für die Hausherren. Diese kamen deutlich besser aus der langen Pause und hatten am Ende anders als in der Vorwoche gegen Bremen den Dusel, dass der Gegner das Tor eben nicht traf. In der Nachbetrachtung allerdings auch nur eine Randnotiz.
Quelle: WAZ.de
Am Sonntag begann der Kampf um die Deutungshoheit. Was war wirklich passiert im Spiel zwischen dem VfL Bochum gegen den VfB Stuttgart? Warum hatte eine Zaunfahne für eine gut 45-minütige Unterbrechung sorgen können? Wer sagt nun die Wahrheit? Dass der VfL am Samstagnachmittag nach einem turbulenten Spiel den Tabellendritten mit 1:0 durch ein Tor von Matus Bero geschlagen und somit einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht hatte, geriet zur Nebensache.
Die zweite Halbzeit des Bundesliga-Spiels wurde von Schiedsrichter Bastian Dankert erst angepfiffen, als in den meisten anderen Bundesliga-Arenen der Schlusspfiff bereits näher rückte. Mindestens eine Zaunfahne der Ultras des VfB Stuttgart hing über einem Fluchttor, durch das in einem Notfall die Fans von den Tribünen des Ruhrstadions auf das Spielfeld gelangen könnten. Die Gästefans hätten „vor Beginn der ersten Halbzeit die Dauer einer Lagebesprechung genutzt, um Banner regelwidrig aufzuhängen und diese mit einem Protestbanner zu kaschieren“, teilte der VfL mit. Dieses Banner hätte dafür sorgen können, dass ein Fluchttor im Notfall nicht aufgehen könnte. Es habe ein Sicherheitsrisiko bestanden, weshalb der Veranstalter, also die Bochumer, eine gefahrlose Fortsetzung des Spiels nicht gewährleisten wollte. Es drohte sogar ein Spielabbruch. Doch der besonnene Umgang des Schiedsrichters in Absprache mit den Verantwortlichen verhinderte das. Erst nach einer Prüfung, ob das Tor auch wirklich aufgeht, wurde die zweite Halbzeit angepfiffen. Warum dies mehr als 40 Minuten dauerte, wird Teil der Aufarbeitung sein.
Zaunfahnen-Chaos: VfB-Vorstand Wehrle sieht Schuld beim VfL
Für die Stuttgarter Verantwortlichen ist die Schuldfrage offenbar einfach zu klären. „Die Fans, die Ultras haben angeboten, das Banner abzuhängen und dann das Stadion zu verlassen. Die Verantwortlichen wollten es dann nicht. Denn am Ende hat sich herausgestellt, dass sich die Fluchttore haben öffnen lassen trotz der Banner“, sagte VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle und kritisierte die Bochumer Verantwortlichen. „Es wurde alles freigegeben“, sagte er über das Vorgehen vor dem Anpfiff. „In dem Fall war es ein Thema der Ordnungsbehörde in Bochum“.
Nach Informationen dieser Redaktion soll es ein solches Angebot der Stuttgarter Ultras nicht gegeben haben. Im Stadion diskutierten Fans, Verantwortliche und gar Spieler am Samstag lange miteinander, geschehen war allerdings wenig. Es soll sich um wenige Zentimeter gehandelt haben, die die entsprechenden Banner später höher am Zaun angeknüpft wurde.
Der VfL Bochum stellte zudem klar, dass die in dieser Saison durch das Bauordnungsamt der Stadt Bochum veränderten Anweisungen an den Gastverein übermittelt worden waren. Schon zu Saisonbeginn hatte es beim Gastspiel von Borussia Mönchengladbach ähnliche Probleme gegeben. Damals wurde das Spiel verspätet angepfiffen, die Ultras der Borussia verließen das Stadion. Im Nachgang dieser Partien seien die „Fan-Infos noch einmal nachgeschärft worden, worauf jeder Gastverein im Vorfeld der Partie explizit hingewiesen wird. Dort wird ausdrücklich das Szenario erörtert, dass das Spiel nicht angepfiffen wird, wenn eine Entfluchtung in Richtung Innenraum nicht gewährleistet werden kann“, so der VfL.
VfL gewinnt - und hat viel Glück gegen Stuttgart
Fakt ist, dass der kuriose Vorgang am Samstagnachmittag nicht nur von den Vereinen nachbereitet wird, sondern auch der Deutsche Fußball-Bund ermittelt. Eine solch lange Unterbrechung könnte nun mindestens eine hohe Geldstrafe für die Vereine nach sich ziehen, weil sich der Spielbetrieb erheblich verzögerte. Die Aufarbeitung jedenfalls wird wichtig sein, auch um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Wenngleich aus Kreisen des VfL Bochum zu vernehmen war, dass die Anweisungen in der Regel auch von großen Fanszenen ohne Probleme umsetzt würden.
Fußball gespielt wurde allerdings dann doch noch - mit dem besseren Ende für die Hausherren. Diese kamen deutlich besser aus der langen Pause und hatten am Ende anders als in der Vorwoche gegen Bremen den Dusel, dass der Gegner das Tor eben nicht traf. In der Nachbetrachtung allerdings auch nur eine Randnotiz.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."