02-01-2024, 02:39 PM
Der VfL Bochum beklagt sich in dieser Saison über einige Schiedsrichter-Entscheidungen. Doch wird er wirklich benachteiligt?
Noch am Montag redete sich Manuel Riemann in Rage: Zwei Elfmeter, die der VfL Bochum am vergangenen Wochenende bei der 1:3-Niederlage bei Borussia Dortmund gegen sich ausgesprochen bekam, regten den Torhüter auf. In einem Podcast schilderte er seine Sicht der Dinge. Ob er Donyell Malen nach drei Minuten abräumte? Eher habe der Niederländer ihn gefoult, sagte Riemann. Und auch der zweite Elfmeter kurz vor dem Ende der Partie sei eine Fehlentscheidung gewesen, klagte der 35-Jährige.
Zum wiederholten Mal standen die Spieler und Verantwortlichen des VfL Bochum in dieser Saison etwas ratlos in den Katakomben eines Stadions und sprachen über Schiedsrichterleistungen. „Gefühlt stehe ich jede Woche hier und muss eine Schiedsrichterentscheidung thematisieren, die einen Spielausgang beeinflusst“, sagte VfL-Sportdirektor Marc Lettau. Wenngleich er zugab, dass Benjamin Brand im Spiel beim BVB eine weitgehend überzeugende Leistung abliefert. Bochums Trainer Thomas Letsch befand trotzdem: „Es häuft sich.“ Stimmt es denn, dass der VfL Bochum benachteiligt wird? Eine Spurensuche.
Tatort Dortmund: „Natürlich sind wir der kleine VfL Bochum und spielen beim großen BVB. Ich weiß nicht, ob es andersherum genauso bewertet wird“, sagte Letsch nach der Partie in Dortmund. Nach drei Minuten brachte Riemann Malen zu Fall, nachdem er herausstürmte. Kurz vor dem Ende der Partie gab es erneut Strafstoß für Borussia Dortmund. „Die erste Situation war klar, die dritte Situation war ärgerlich. Da stützt sich Füllkrug auf und die Hand ist auch im Spiel. Das war eine Fehlentscheidung“, klagte Letsch. Die Interessensgemeinschaft Schiedsrichter sah die zweite Situation anders, mahnte an, dass Ivan Ordets den Ball ebenfalls mit der Hand gespielt habe. „Die Entscheidung des Schiedsrichters ging absolut in Ordnung“, teilte die IG Schiedsrichter auf der Homepage mit. Zumdindest eine zweifelhafte Betrachtung.
Tatort Leverkusen: Kurz vor Weihnachten schlug sich der VfL Bochum im schweren Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen achtlich. Bis es in der 28. Minute Elfmeter für den Bundesliga-Spitzenreiter gab. Patrik Schick wurde steil geschickt, umkurvte Riemann, der heranrauschte, dabei aber die Hände wegzog. Er probierte sogar, seinen Körper wegzudrehen. Dennoch entschied Daniel Schlager auf Strafstoß, weil Riemann Schick berührte. Als „vertretbar“ bezeichnete die IG Schiedsrichter die Entscheidung damals. „Der Elfmeter in Leverkusen war eine Fehlentscheidungen“, sagte Letsch in Dortmund noch einmal deutlich. Sportdirektor Marc Lettau war damals schon deutlich: „Für mich gibt‘s da keine zwei Meinungen. Man muss klären, von wem der Kontakt ausgeht. Er läuft in Manu rein und tritt ihm auf die Hand. Für mich ist das definitiv kein Strafstoß.”
Tatort Freiburg: Nach gut einer halben Stunde grätschte Freiburgs Vincenzo Grifo wild Cristian Gamboa an der Außenlinie ab. Statt der Roten Karte sah der italienische Nationalspieler aber nur Gelb. „Das ist relativ harter Tobak“, schimpfte VfL-Sportgeschäftsführer Patrick Fabian damals. „Es muss für Freiburg eine klare Rote Karte geben. Es kann ja nicht sein, dass der Spieler erst einen gebrochenen Fuß haben muss, damit der Täter eine Rote Karte sieht.“ In dem Fall gab es auch im Nachgang keine zwei Meinungen: hier lag der Schiedsrichter falsch. Der VfL verlor das Spiel am Ende unglücklich - weil Grifo später einen Elfmeter verwandelte.
Tatort Leipzig: Im Auswärtsspiel bei RB Leipzig erkämpfte sich der VfL Bochum im Oktober des vergangenen Jahres ein 0:0, Manuel Riemann hielt damals zwei Elfmeter. Im Nachgang wurde durchaus über den Schiedsrichter gesprochen. Selbst habe man keinen Elfmeter bekommen, die Leipziger hingegen schon, beanstandeten die Bochumer damals. Takuma Asano lief damals allein aufs Tor zu, wurde von einem Leipziger abgegrätscht. Entscheidung des Schiedsrichters Timo Gerach hieß allerdings Abseits. Laut der Interessensgemeinschaft Schiedsrichter entschied der Unparteiische allerdings in allen Situationen richtig. Klare Fehlentscheidungen habe es nicht gegeben, weshalb der Videobeweis weder bei einer Elfmeter-Situation gegen, noch bei einer Elfmeter-Situation für den VfL Bochum eingriff. Zumindest das Abseits war aber fraglich.
Wird der VfL Bochum also benachteiligt? Die „Wahre Tabelle“, eine Tabelle, in die auch Fehlentscheidungen mit einberechnet werden, führt den Klub mit ebenfalls 20 Punkten - wie in der aktuellen Bundesliga-Tabelle. „Dass sich alles ausgleicht, ist Quatsch. Es gibt Phasen, da häuft es sich in die eine Richtung und es häuft sich in anderen Phasen in die andere Richtung“, sagte Letsch kürzlich. In dieser Saison laufe es für seine Mannschaft nicht wirklich. In der Vorsaison hingegen hatte der VfL Bochum auch Glück mit Schiedsrichter-Entscheidung. Etwa kurz vor Saisonende beim 1:1 gegen Borussia Dortmund, als es nach einem klaren Foulspiel von Gamboa an Karim Adeyemi keinen Strafstoß für den BVB gab - und der VfL einen wichtigen Punkt für den späteren Klassenerhalt holte. Dennoch sagt Lettau: „Ich möchte nicht, dass sich das wieder und wieder wiederholt. Das darf auch gern mal anders ausgehen.
Quelle: WAZ.de
Noch am Montag redete sich Manuel Riemann in Rage: Zwei Elfmeter, die der VfL Bochum am vergangenen Wochenende bei der 1:3-Niederlage bei Borussia Dortmund gegen sich ausgesprochen bekam, regten den Torhüter auf. In einem Podcast schilderte er seine Sicht der Dinge. Ob er Donyell Malen nach drei Minuten abräumte? Eher habe der Niederländer ihn gefoult, sagte Riemann. Und auch der zweite Elfmeter kurz vor dem Ende der Partie sei eine Fehlentscheidung gewesen, klagte der 35-Jährige.
Zum wiederholten Mal standen die Spieler und Verantwortlichen des VfL Bochum in dieser Saison etwas ratlos in den Katakomben eines Stadions und sprachen über Schiedsrichterleistungen. „Gefühlt stehe ich jede Woche hier und muss eine Schiedsrichterentscheidung thematisieren, die einen Spielausgang beeinflusst“, sagte VfL-Sportdirektor Marc Lettau. Wenngleich er zugab, dass Benjamin Brand im Spiel beim BVB eine weitgehend überzeugende Leistung abliefert. Bochums Trainer Thomas Letsch befand trotzdem: „Es häuft sich.“ Stimmt es denn, dass der VfL Bochum benachteiligt wird? Eine Spurensuche.
Tatort Dortmund: „Natürlich sind wir der kleine VfL Bochum und spielen beim großen BVB. Ich weiß nicht, ob es andersherum genauso bewertet wird“, sagte Letsch nach der Partie in Dortmund. Nach drei Minuten brachte Riemann Malen zu Fall, nachdem er herausstürmte. Kurz vor dem Ende der Partie gab es erneut Strafstoß für Borussia Dortmund. „Die erste Situation war klar, die dritte Situation war ärgerlich. Da stützt sich Füllkrug auf und die Hand ist auch im Spiel. Das war eine Fehlentscheidung“, klagte Letsch. Die Interessensgemeinschaft Schiedsrichter sah die zweite Situation anders, mahnte an, dass Ivan Ordets den Ball ebenfalls mit der Hand gespielt habe. „Die Entscheidung des Schiedsrichters ging absolut in Ordnung“, teilte die IG Schiedsrichter auf der Homepage mit. Zumdindest eine zweifelhafte Betrachtung.
Tatort Leverkusen: Kurz vor Weihnachten schlug sich der VfL Bochum im schweren Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen achtlich. Bis es in der 28. Minute Elfmeter für den Bundesliga-Spitzenreiter gab. Patrik Schick wurde steil geschickt, umkurvte Riemann, der heranrauschte, dabei aber die Hände wegzog. Er probierte sogar, seinen Körper wegzudrehen. Dennoch entschied Daniel Schlager auf Strafstoß, weil Riemann Schick berührte. Als „vertretbar“ bezeichnete die IG Schiedsrichter die Entscheidung damals. „Der Elfmeter in Leverkusen war eine Fehlentscheidungen“, sagte Letsch in Dortmund noch einmal deutlich. Sportdirektor Marc Lettau war damals schon deutlich: „Für mich gibt‘s da keine zwei Meinungen. Man muss klären, von wem der Kontakt ausgeht. Er läuft in Manu rein und tritt ihm auf die Hand. Für mich ist das definitiv kein Strafstoß.”
Tatort Freiburg: Nach gut einer halben Stunde grätschte Freiburgs Vincenzo Grifo wild Cristian Gamboa an der Außenlinie ab. Statt der Roten Karte sah der italienische Nationalspieler aber nur Gelb. „Das ist relativ harter Tobak“, schimpfte VfL-Sportgeschäftsführer Patrick Fabian damals. „Es muss für Freiburg eine klare Rote Karte geben. Es kann ja nicht sein, dass der Spieler erst einen gebrochenen Fuß haben muss, damit der Täter eine Rote Karte sieht.“ In dem Fall gab es auch im Nachgang keine zwei Meinungen: hier lag der Schiedsrichter falsch. Der VfL verlor das Spiel am Ende unglücklich - weil Grifo später einen Elfmeter verwandelte.
Tatort Leipzig: Im Auswärtsspiel bei RB Leipzig erkämpfte sich der VfL Bochum im Oktober des vergangenen Jahres ein 0:0, Manuel Riemann hielt damals zwei Elfmeter. Im Nachgang wurde durchaus über den Schiedsrichter gesprochen. Selbst habe man keinen Elfmeter bekommen, die Leipziger hingegen schon, beanstandeten die Bochumer damals. Takuma Asano lief damals allein aufs Tor zu, wurde von einem Leipziger abgegrätscht. Entscheidung des Schiedsrichters Timo Gerach hieß allerdings Abseits. Laut der Interessensgemeinschaft Schiedsrichter entschied der Unparteiische allerdings in allen Situationen richtig. Klare Fehlentscheidungen habe es nicht gegeben, weshalb der Videobeweis weder bei einer Elfmeter-Situation gegen, noch bei einer Elfmeter-Situation für den VfL Bochum eingriff. Zumindest das Abseits war aber fraglich.
Wird der VfL Bochum also benachteiligt? Die „Wahre Tabelle“, eine Tabelle, in die auch Fehlentscheidungen mit einberechnet werden, führt den Klub mit ebenfalls 20 Punkten - wie in der aktuellen Bundesliga-Tabelle. „Dass sich alles ausgleicht, ist Quatsch. Es gibt Phasen, da häuft es sich in die eine Richtung und es häuft sich in anderen Phasen in die andere Richtung“, sagte Letsch kürzlich. In dieser Saison laufe es für seine Mannschaft nicht wirklich. In der Vorsaison hingegen hatte der VfL Bochum auch Glück mit Schiedsrichter-Entscheidung. Etwa kurz vor Saisonende beim 1:1 gegen Borussia Dortmund, als es nach einem klaren Foulspiel von Gamboa an Karim Adeyemi keinen Strafstoß für den BVB gab - und der VfL einen wichtigen Punkt für den späteren Klassenerhalt holte. Dennoch sagt Lettau: „Ich möchte nicht, dass sich das wieder und wieder wiederholt. Das darf auch gern mal anders ausgehen.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."