02-22-2024, 08:20 AM
Erhan Masovic spielt eine gute Saison, gegen Bayern war er ein Matchwinner. Ein großer Traum rückt für den Serben des VfL Bochum wieder näher.
Erhan Masovic kann seinen Trainer doch noch überraschen. Dass der Verteidiger im defensiven Mittelfeld überzeugen kann mit seiner kompromisslosen, coolen Arbeit gegen den Ball, dass er defensiv „seinen Job gut macht, das war uns klar“, sagte Thomas Letsch drei Tage nach dem 3:2-Triumph gegen den FC Bayern. „Aber er hat auch offensiv eine gute Leistung gezeigt, hat viele Bälle nach vorne gespielt, einfach und sicher gespielt“, erkannte Letsch einen weiteren Leistungssprung bei seinem Defensiv-Allrounder.
Acht Tage zuvor war Masovic noch nicht so gut zu sprechen auf Letsch, auf dessen Entscheidung, und zwar „zu Recht“, räumte der Trainer ein. „Er war sehr enttäuscht, auch sauer.“ Denn nach wochenlang starker Leistungen in der Innenverteidigung saß er beim 1:1 in Frankfurt nur auf der Bank. Letsch setzte in der Innenverteidigung auf Rückkehrer Keven Schlotterbeck an der Seite von Ivan Ordets. Ein Duo, das vorerst hinten gesetzt bleiben dürfte.
Masovic hilft Oermann und zügelt die starke linke Bayern-Seite
Gegen den FC Bayern fiel dann Patrick Osterhage aus, und Masovic übernahm die Sechser-Position, wie in dieser Saison bereits in Augsburg(2:2), wie schon häufiger in den Vorjahren. Masovic war einer der Matchwinner, der im Trubel um Takuma Asano, Kevin Stöger und Keven Schlotterbeck vielleicht nicht so auffiel, aber umso wirkungsvoller auftrat.
Nach Problemen mit Jamal Musiala und Raphael Guerreiro bis zur ersten Tennisballwurf-Pause rückte Masovic weiter nach rechts, half Tim Oermann. „Der Plan ging auf. Ich denke, wir haben unsere Sache gut gemacht“, sagte Masovic gewohnt trocken. „Es war ein großes Match, auch für unsere fantastischen Fans.“
In Frankfurt auf der Bank - gegen Bayern stark: „Das ist das Entscheidende“
Seine Kernqualität sieht Masovic zwar weiterhin in der hinteren Reihe, aber „für mich ist nicht wichtig, wo ich spiele, sondern dass ich spiele und der Mannschaft helfen kann.“ Und Masovic spielte fast immer in dieser Saison. 17 Mal stand er in der Startelf, 15 Mal davon als Verteidiger in der Dreier- oder Viererkette. In diesem Jahr absolvierte er fünf der sechs Partien über die komplette Distanz – nur eben in Frankfurt nicht. „Jetzt war er wieder drin im Spiel, und er hat seine Leistung abgeliefert. Das ist für mich das Entscheidende“, lobte Letsch auch den Charakter des 25-Jährigen.
EM mit Serbien in Deutschland ist ein großes Ziel für Masovic
Und wer Musiala bremst, gegen die Bayern auftrumpft, dürfte sich noch einmal nachdrücklich für die Nationalmannschaft empfohlen haben. „Es wäre ein Traum für mich, für mein Land bei der Europameisterschaft zu spielen, gerade hier in Deutschland“, sagt der Serbe. Noch habe ihn niemand kontaktiert für die nächsten Länderspiele Ende März gegen Russland (21.) und Zypern (25.), „dafür ist es auch noch zu früh“, sagt er entspannt. Masovic hofft, diesmal wieder zum Aufgebot zu zählen - es wäre ein wichtiger Schritt zur EM.
Im Juni 2023 absolvierte der 25-Jährige sein drittes und bisher letztes Länderspiel für Serbien. Im Oktober wäre er dabei gewesen, musste aber wegen Problemen im Nasen-/Atemwegsbereich absagen. Im November blieb die Einladung aus. „Ich denke, sie schauen genau hin, wie ich hier spiele. Um für die Nationalmannschaft zu spielen, muss ich topfit sein und meine Leistung bringen“, sagt Masovic – und umschrieb damit ja auch seine aktuelle Form. Ein Plus: Serbiens Trainer Dragan Stojkovic setzt auf eine Dreierkette. Ein Platz mehr für einen wie Masovic also. Bei der EM trifft Serbien auf England, Slowenien und Dänemark.
Beim VfL ist Masovic zum Nationalspieler gereift - und könnte eine hohe Ablöse bescheren
Es wäre ein weiterer Höhepunkt seiner Karriere, die beim VfL richtig Fahrt aufnahm. Seit Oktober 2020 spielt Masovic für Bochum, ablösefrei geholt aus Brügge. Er ist zum erfahrenen Bundesliga- und zum Nationalspieler aufgestiegen. Er ist einer der wenigen verbliebenen Aufstiegshelden, verlängerte seinen Vertrag im vergangenen September bis 2026. Ohne Ausstiegsklausel.
Masovic zählt zu den Spielern, für die der VfL eine nennenswerte Ablösesumme kassieren könnte, seinen Marktwert schätzt transfermarkt.de auf acht Millionen Euro – teurer ist demnach keiner im VfL-Kader. „Man weiß nie, was im Fußball passiert“, sagt Masovic dazu. „Aber ich bin sehr glücklich hier, fühle mich hier in Bochum wie zuhause. Ich mag die Stadt, die Fans, es ist jedes Mal ein tolles Gefühl, hier im Stadion zu spielen.“
Ohne Osterhage und Losilla in Mönchengladbach: Masovic erneut als Sechser gefragt
Zunächst geht es ihm nur um den Klassenerhalt, der Bayern-Sieg ist längst ein (schönes) Stück Geschichte. Es geht ihm um Mönchengladbach. Masovic wird erneut als Sechser auflaufen, denn neben Osterhage (verletzt) fehlt ja auch noch Kapitän Anthony Losilla (gesperrt nach fünfter Gelber Karte).
Auch bei der Borussia gelte es am Samstag (15.30 Uhr/Sky), gemeinsam zu attackieren, „alles zu geben“, sagt er. Denn das zeichne den VfL derzeit aus - im Spiel, aber vor allem auch in der Woche. „Unsere Stärke ist es, dass wir einen großen Teamspirit haben. Wir haben viele Spieler, die aktuell nicht spielen. Aber trotzdem stehen alle zusammen, gibt jeder Gas, arbeitet hart im Training. Das Training ist deshalb sehr intensiv. Und so wie du trainierst, spielst du auch.“
Quelle: WAZ.de
Erhan Masovic kann seinen Trainer doch noch überraschen. Dass der Verteidiger im defensiven Mittelfeld überzeugen kann mit seiner kompromisslosen, coolen Arbeit gegen den Ball, dass er defensiv „seinen Job gut macht, das war uns klar“, sagte Thomas Letsch drei Tage nach dem 3:2-Triumph gegen den FC Bayern. „Aber er hat auch offensiv eine gute Leistung gezeigt, hat viele Bälle nach vorne gespielt, einfach und sicher gespielt“, erkannte Letsch einen weiteren Leistungssprung bei seinem Defensiv-Allrounder.
Acht Tage zuvor war Masovic noch nicht so gut zu sprechen auf Letsch, auf dessen Entscheidung, und zwar „zu Recht“, räumte der Trainer ein. „Er war sehr enttäuscht, auch sauer.“ Denn nach wochenlang starker Leistungen in der Innenverteidigung saß er beim 1:1 in Frankfurt nur auf der Bank. Letsch setzte in der Innenverteidigung auf Rückkehrer Keven Schlotterbeck an der Seite von Ivan Ordets. Ein Duo, das vorerst hinten gesetzt bleiben dürfte.
Masovic hilft Oermann und zügelt die starke linke Bayern-Seite
Gegen den FC Bayern fiel dann Patrick Osterhage aus, und Masovic übernahm die Sechser-Position, wie in dieser Saison bereits in Augsburg(2:2), wie schon häufiger in den Vorjahren. Masovic war einer der Matchwinner, der im Trubel um Takuma Asano, Kevin Stöger und Keven Schlotterbeck vielleicht nicht so auffiel, aber umso wirkungsvoller auftrat.
Nach Problemen mit Jamal Musiala und Raphael Guerreiro bis zur ersten Tennisballwurf-Pause rückte Masovic weiter nach rechts, half Tim Oermann. „Der Plan ging auf. Ich denke, wir haben unsere Sache gut gemacht“, sagte Masovic gewohnt trocken. „Es war ein großes Match, auch für unsere fantastischen Fans.“
In Frankfurt auf der Bank - gegen Bayern stark: „Das ist das Entscheidende“
Seine Kernqualität sieht Masovic zwar weiterhin in der hinteren Reihe, aber „für mich ist nicht wichtig, wo ich spiele, sondern dass ich spiele und der Mannschaft helfen kann.“ Und Masovic spielte fast immer in dieser Saison. 17 Mal stand er in der Startelf, 15 Mal davon als Verteidiger in der Dreier- oder Viererkette. In diesem Jahr absolvierte er fünf der sechs Partien über die komplette Distanz – nur eben in Frankfurt nicht. „Jetzt war er wieder drin im Spiel, und er hat seine Leistung abgeliefert. Das ist für mich das Entscheidende“, lobte Letsch auch den Charakter des 25-Jährigen.
EM mit Serbien in Deutschland ist ein großes Ziel für Masovic
Und wer Musiala bremst, gegen die Bayern auftrumpft, dürfte sich noch einmal nachdrücklich für die Nationalmannschaft empfohlen haben. „Es wäre ein Traum für mich, für mein Land bei der Europameisterschaft zu spielen, gerade hier in Deutschland“, sagt der Serbe. Noch habe ihn niemand kontaktiert für die nächsten Länderspiele Ende März gegen Russland (21.) und Zypern (25.), „dafür ist es auch noch zu früh“, sagt er entspannt. Masovic hofft, diesmal wieder zum Aufgebot zu zählen - es wäre ein wichtiger Schritt zur EM.
Im Juni 2023 absolvierte der 25-Jährige sein drittes und bisher letztes Länderspiel für Serbien. Im Oktober wäre er dabei gewesen, musste aber wegen Problemen im Nasen-/Atemwegsbereich absagen. Im November blieb die Einladung aus. „Ich denke, sie schauen genau hin, wie ich hier spiele. Um für die Nationalmannschaft zu spielen, muss ich topfit sein und meine Leistung bringen“, sagt Masovic – und umschrieb damit ja auch seine aktuelle Form. Ein Plus: Serbiens Trainer Dragan Stojkovic setzt auf eine Dreierkette. Ein Platz mehr für einen wie Masovic also. Bei der EM trifft Serbien auf England, Slowenien und Dänemark.
Beim VfL ist Masovic zum Nationalspieler gereift - und könnte eine hohe Ablöse bescheren
Es wäre ein weiterer Höhepunkt seiner Karriere, die beim VfL richtig Fahrt aufnahm. Seit Oktober 2020 spielt Masovic für Bochum, ablösefrei geholt aus Brügge. Er ist zum erfahrenen Bundesliga- und zum Nationalspieler aufgestiegen. Er ist einer der wenigen verbliebenen Aufstiegshelden, verlängerte seinen Vertrag im vergangenen September bis 2026. Ohne Ausstiegsklausel.
Masovic zählt zu den Spielern, für die der VfL eine nennenswerte Ablösesumme kassieren könnte, seinen Marktwert schätzt transfermarkt.de auf acht Millionen Euro – teurer ist demnach keiner im VfL-Kader. „Man weiß nie, was im Fußball passiert“, sagt Masovic dazu. „Aber ich bin sehr glücklich hier, fühle mich hier in Bochum wie zuhause. Ich mag die Stadt, die Fans, es ist jedes Mal ein tolles Gefühl, hier im Stadion zu spielen.“
Ohne Osterhage und Losilla in Mönchengladbach: Masovic erneut als Sechser gefragt
Zunächst geht es ihm nur um den Klassenerhalt, der Bayern-Sieg ist längst ein (schönes) Stück Geschichte. Es geht ihm um Mönchengladbach. Masovic wird erneut als Sechser auflaufen, denn neben Osterhage (verletzt) fehlt ja auch noch Kapitän Anthony Losilla (gesperrt nach fünfter Gelber Karte).
Auch bei der Borussia gelte es am Samstag (15.30 Uhr/Sky), gemeinsam zu attackieren, „alles zu geben“, sagt er. Denn das zeichne den VfL derzeit aus - im Spiel, aber vor allem auch in der Woche. „Unsere Stärke ist es, dass wir einen großen Teamspirit haben. Wir haben viele Spieler, die aktuell nicht spielen. Aber trotzdem stehen alle zusammen, gibt jeder Gas, arbeitet hart im Training. Das Training ist deshalb sehr intensiv. Und so wie du trainierst, spielst du auch.“
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."