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Luthes Comeback: Glanzparade - und vier Minuten Chaos
#1
Über weite Strecken zog sich der VfL Bochum gegen Champions-League-Starter RB Leipzig sehr achtbar aus der Affäre. Eine kurze Tiefschlafphase der Gastgeber aber entschied das Spiel. 

Für Andreas Luthe war es eine bemerkenswerte Rückkehr ins Bochumer Tor. Vor 14 Jahren und 136 Tagen hatte der Routinier letztmals für seinen Stammverein in der Bundesliga im Kasten gestanden, diesmal rückte er anstelle des gelb-gesperrten Manuel Riemann ins Tor. 

Luthe verhindert sehenswert das frühe 0:1
Schon beim Warmmachen freute sich der in Velbert, unweit von Bochum, geborene Torhüter an aufmunternden Rufen aus der Kurve. Im Herbst einer langen Karriere noch mal ein ganz besonderer Einsatz für den 36-Jährigen, der im Januar vom 1. FC Kaiserslautern zurück zum VfL gewechselt war, als Backup für Manuel Riemann.

"Im Januar war noch nicht abzusehen, dass es tatsächlich mal passieren würde. Umso schöner war es, jetzt für den VfL noch mal ein Bundesligaspiel zu absolvieren", erzählte Luthe hinterher.

Dementsprechend begann für den erfahrenen Torhüter die Partie gegen den Champions-League-Starter auch sehr verheißungsvoll, als er einen schnellen Vorstoß von Xavi mit einer Glanzparade bremste, sich breit machte, das linke Bein ausfuhr und das sichere 0:1 in den Anfangsminuten verhinderte.

Leipzigs Dreifachschlag entscheidet die Partie
Ziemlich kurios: Die Niederlage hört sich insgesamt glatt an, doch so deutlich unterlegen waren die Gastgeber nun mal nicht, und Luthe hatte an diesem besonderen Nachmittag deutlich weniger zu tun als erwartet.
Als das Unheil über den VfL hereinbracht, machte aber auch der Torhüter keine gute Figur. Beim Schuss von Lois Openda war Luthe zwar noch dran, doch der Ball trudelte hinter ihm zum 1:2 ins Tor, ein Treffer, den er hätte verhindern müssen. Damit nicht genug: Innerhalb von vier Minuten zog RB den Bochumern den Zahn, stellte schnell auf 1:4, die Messe war gelesen.

Dennoch: "Jeder, der mich kennt, weiß, wie viel mir dieses Spiel bedeutet hat", erzählte Luthe hinterher, "zu schade, dass es nicht wenigstens für einen Punkt gereicht hat. Wir hatten Leipzig eigentlich da, wo wir sie haben wollten." Es gab allerdings diese Tiefschlafphase, diese Chaosm-Minuten, und Bochum verlor erstmals nach acht Spielen ohne Niederlage wieder eine Partie an der Castroper Straße.

Lob gab es von Trainer Thomas Letsch dennoch für die gesamte Truppe, "wir haben es schließlich 85 Minuten sehr gut gemacht. Aber gegen so einen Top-Gegner brauchst du eben 90 starke Minuten, wenn du etwas holen willst."

Und im Anschluss lobte Letsch auch den Rückkehrer im Kasten: "Er ist ein guter Typ, Andi hat ein gutes Spiel gemacht." Aber wie auch immer: Nach seinem 91. Einsatz in der Bundesliga ist Luthe natürlich auch klar, dass er am nächsten Sonntag nicht wieder mit der Startelf auflaufen wird. In Freiburg wird Manuel Riemann wieder seinen gewohnten Platz einnehmen.

Mit der Erinnerung an ein denkwürdiges Comeback ist Luthe aber auch damit natürlich völlig im Reinen.

Quelle: Kicker.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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