03-17-2024, 08:30 AM
Der VfL Bochum hat nach dem 0:2 in Mainz viel Vertrauen verspielt, steckt in der Krise. Gegen Darmstadt ist der Druck immens. Ein Kommentar.
Nicht alles war gut bei den gefeierten Siegen gegen Stuttgart und den FC Bayern. Ziemlich exakt acht und vier Wochen ist das erst her. Auch Matchglück führte zu den nicht einplanbaren Erfolgen, die dem VfL Bochum immer noch einen Sechs-Punkte-Vorsprung vor Mainz, vor dem Relegationsplatz bescheren.
Doch eines war in diesen himmelhochjauchzend gefeierten Partien zu spüren: der unbedingte Wille des Teams, von der ersten bis zur letzten Sekunde, etwas Großes gemeinsam zu erreichen.
Bochumer Pleitenserie: Kein Matchglück - aber auch kein unbedingter Wille
Nach dem 3:2 gegen den FC Bayern gab es vier Niederlagen am Stück. Nicht alles war schlecht in diesen Partien. Das Matchglück - Stichwort: Fehlentscheidungen bei Schlüsselszenen - ist verloren gegangen. Doch eines war in diesen vier Partien nicht zu spüren: der unbedingte Wille, von der ersten bis zur letzten Sekunde, die Big Points zu holen, den Klassenerhalt frühzeitig klarzumachen.
In Mönchengladbach war das am deutlichsten zu sehen, gegen Leipzig darf man die extrem höhere individuelle Qualität des Siegerteams als ein Argument heranführen. Aber auch in Mainz fehlten wie schon gegen keinesfalls übermächtige, von der Europa League etwas ermüdete Freiburger der letzte Biss, die Überzeugung.
Schlecht verteidigt: Wie gegen Freiburg, so in Mainz
Wieder gab es in Mainz zwei Gegentore. Und auch wenn der Elfmeterpfiff nicht gerechtfertigt war: In der Entstehung hat Bochum schlecht verteidigt, war zu spät dran.
0:2. Dabei war Mainz alles andere als ein starker, selbstbewusst auftretender Gegner.
Trainer Thomas Letsch und Sportdirektor Marc Lettau wiederholten ihre Kritik an fehlender Intensität oder Schärfe. In dieser Woche nutzten die mahnenden Worte nichts (wie übrigens auch die VAR-/Schiri-Kritik offenbar nichts gebracht hat). Was Fragen aufwirft und Zweifel aufkommen lässt: Verspielt der VfL noch den Klassenerhalt?
Ausfall von Stammkräften, offenbar zu schwache Trainingsqualität
Es gibt einige Gründe für die Pleitenserie. Der Ausfall etlicher Stammkräfte in den letzten Wochen durch Verletzungen und Sperren ist einer. Nicht nur, weil etwa ein Christopher Antwi-Adjei mit seinem Tempo fehlt, sondern auch, weil der Konkurrenzkampf, die Trainingsqualität offensichtlich arg leidet.
Ein anderer ist: Gleich drei Schlüsselspieler des VfL, die höhren Ansprüchen genügen wollen und können, sind zurzeit von ihrer Topform deutlich entfernt. Takuma Asano, Kevin Stöger und Bernardo sind nicht adäquat zu ersetzen beim VfL. Liefern sie nicht auf ihrem höchsten Niveau, hat der Bochum ein Problem.
Aussetzer hinten und fehlende Qualität im Offensivspiel
Hinzu kommen immer wieder Aussetzer in der Defensivarbeit - und ein altbekanntes Qualitätsproblem im Angriff. Moritz Broschinski ist in punkto Einsatz kein Vorwurf zu machen, aber Bundesliga-Format konnte er in den letzten Partien nicht nachweisen. Trotzdem blieben Philipp Hofmann und Goncalo Paciencia auf der Bank.
Im Winter wollte der VfL nicht ohne Grund noch einen Stürmer verpflichten, es hat aus verschiedenen, auch finanziellen Gründen nicht geklappt. Ein weiteres Problem, das im Saisonfinale jetzt auch Trainer Thomas Letsch lösen muss. Hofmann wirkte nach seinen Einwechslungen zuletzt etwas griffiger, Paciencia ist der kompletteste Angreifer des Trios.
Keine Trainerdebatte, keine Panik: Aber viel Druck vor dem Darmstadt-Spiel
Es ist gut, dass es im Klub - anders als in den sozialen Medien - keine Trainerdebatte gibt. Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian etwa ist von „Panik“ weit entfernt, ohne die Situation schönzureden. Noch hat Bochum einen recht komfortablen Vorsprung acht Spiele vor Schluss - der Trend aber macht Sorgen.
Gegen Darmstadt zählt nur ein Sieg
Dass nun gegen Darmstadt der Druck enorm groß, die Erwartungshaltung klar und auch gerechtfertigt ist, versteht sich fast von selbst. Der VfL muss im Ruhrstadion gegen den Aufsteiger und fast schon abgeschlagenen Tabellenletzten die Talfahrt stoppen. Mit einem Erfolg kann Bochum erneut einen großen Schritt zum Klassenerhalt machen. Bei einer Niederlage wäre der VfL immer noch Fünfzehnter - aber gefühlt komplett am Boden.
Quelle: WAZ.de
Nicht alles war gut bei den gefeierten Siegen gegen Stuttgart und den FC Bayern. Ziemlich exakt acht und vier Wochen ist das erst her. Auch Matchglück führte zu den nicht einplanbaren Erfolgen, die dem VfL Bochum immer noch einen Sechs-Punkte-Vorsprung vor Mainz, vor dem Relegationsplatz bescheren.
Doch eines war in diesen himmelhochjauchzend gefeierten Partien zu spüren: der unbedingte Wille des Teams, von der ersten bis zur letzten Sekunde, etwas Großes gemeinsam zu erreichen.
Bochumer Pleitenserie: Kein Matchglück - aber auch kein unbedingter Wille
Nach dem 3:2 gegen den FC Bayern gab es vier Niederlagen am Stück. Nicht alles war schlecht in diesen Partien. Das Matchglück - Stichwort: Fehlentscheidungen bei Schlüsselszenen - ist verloren gegangen. Doch eines war in diesen vier Partien nicht zu spüren: der unbedingte Wille, von der ersten bis zur letzten Sekunde, die Big Points zu holen, den Klassenerhalt frühzeitig klarzumachen.
In Mönchengladbach war das am deutlichsten zu sehen, gegen Leipzig darf man die extrem höhere individuelle Qualität des Siegerteams als ein Argument heranführen. Aber auch in Mainz fehlten wie schon gegen keinesfalls übermächtige, von der Europa League etwas ermüdete Freiburger der letzte Biss, die Überzeugung.
Schlecht verteidigt: Wie gegen Freiburg, so in Mainz
Wieder gab es in Mainz zwei Gegentore. Und auch wenn der Elfmeterpfiff nicht gerechtfertigt war: In der Entstehung hat Bochum schlecht verteidigt, war zu spät dran.
0:2. Dabei war Mainz alles andere als ein starker, selbstbewusst auftretender Gegner.
Trainer Thomas Letsch und Sportdirektor Marc Lettau wiederholten ihre Kritik an fehlender Intensität oder Schärfe. In dieser Woche nutzten die mahnenden Worte nichts (wie übrigens auch die VAR-/Schiri-Kritik offenbar nichts gebracht hat). Was Fragen aufwirft und Zweifel aufkommen lässt: Verspielt der VfL noch den Klassenerhalt?
Ausfall von Stammkräften, offenbar zu schwache Trainingsqualität
Es gibt einige Gründe für die Pleitenserie. Der Ausfall etlicher Stammkräfte in den letzten Wochen durch Verletzungen und Sperren ist einer. Nicht nur, weil etwa ein Christopher Antwi-Adjei mit seinem Tempo fehlt, sondern auch, weil der Konkurrenzkampf, die Trainingsqualität offensichtlich arg leidet.
Ein anderer ist: Gleich drei Schlüsselspieler des VfL, die höhren Ansprüchen genügen wollen und können, sind zurzeit von ihrer Topform deutlich entfernt. Takuma Asano, Kevin Stöger und Bernardo sind nicht adäquat zu ersetzen beim VfL. Liefern sie nicht auf ihrem höchsten Niveau, hat der Bochum ein Problem.
Aussetzer hinten und fehlende Qualität im Offensivspiel
Hinzu kommen immer wieder Aussetzer in der Defensivarbeit - und ein altbekanntes Qualitätsproblem im Angriff. Moritz Broschinski ist in punkto Einsatz kein Vorwurf zu machen, aber Bundesliga-Format konnte er in den letzten Partien nicht nachweisen. Trotzdem blieben Philipp Hofmann und Goncalo Paciencia auf der Bank.
Im Winter wollte der VfL nicht ohne Grund noch einen Stürmer verpflichten, es hat aus verschiedenen, auch finanziellen Gründen nicht geklappt. Ein weiteres Problem, das im Saisonfinale jetzt auch Trainer Thomas Letsch lösen muss. Hofmann wirkte nach seinen Einwechslungen zuletzt etwas griffiger, Paciencia ist der kompletteste Angreifer des Trios.
Keine Trainerdebatte, keine Panik: Aber viel Druck vor dem Darmstadt-Spiel
Es ist gut, dass es im Klub - anders als in den sozialen Medien - keine Trainerdebatte gibt. Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian etwa ist von „Panik“ weit entfernt, ohne die Situation schönzureden. Noch hat Bochum einen recht komfortablen Vorsprung acht Spiele vor Schluss - der Trend aber macht Sorgen.
Gegen Darmstadt zählt nur ein Sieg
Dass nun gegen Darmstadt der Druck enorm groß, die Erwartungshaltung klar und auch gerechtfertigt ist, versteht sich fast von selbst. Der VfL muss im Ruhrstadion gegen den Aufsteiger und fast schon abgeschlagenen Tabellenletzten die Talfahrt stoppen. Mit einem Erfolg kann Bochum erneut einen großen Schritt zum Klassenerhalt machen. Bei einer Niederlage wäre der VfL immer noch Fünfzehnter - aber gefühlt komplett am Boden.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."