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VfL muss bei der neuen U23 weiter zweigleisig planen
#1
In dieser Woche soll die Entscheidung über die Ligazugehörigkeit fallen. Warum die VfL-Chefs auf die Oberliga hoffen. 

Beim VfL Bochum müssen die Verantwortlichen derzeit mehrgleisig planen - und das gleich für mehrere Teams. Die Profis sind weiterhin nicht gesichert in der Bundesliga. Das Frauenteam hofft auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga und dann ist da noch eine im Aufbau befindliche zweite Mannschaft, die wieder am Spielbetrieb teilnehmen wird. Auch da wissen die Verantwortlichen noch nicht, für welche Liga sie Spieler verpflichten können.
Bei der Liga, in der die neue U23 des VfL Bochum starten wird, ist in den vergangenen Monaten eine Steigerung hineingekommen. Hieß es zunächst, die neue U23 müsste ganz unten, also in der Kreisliga C anfangen, so ist inzwischen klar, dass das eben nicht der Fall ist.

Die Oberliga wird zur echten Option
Ein Neu-Anfang in der Westfalenliga ist sicher. Nun aber wird mehr und mehr auch die Oberliga eine echte Option. In dieser Woche wird der Verbandsfußballausschuss darüber befinden. Es scheint möglich, dass der VfL Bochum bereits dann Gewissheit über die Ligazugehörigkeit hat.

Die Verantwortlichen des VfL haben in Gesprächen mit dem Verband zwei Dinge deutlich gemacht. Zum einen, dass sie natürlich jede Entscheidung des Verbandes respektieren würden. Und zum anderen, dass dem Club eine Einteilung in die Oberliga helfen würde. 

VfL will verstärkt auf die Ausbildung setzen
Patrick Fabian, Geschäftsführer Sport beim VfL Bochum, hatte das bei der Pressekonferenz vor dem Spiel in Mainz noch einmal klar gemacht. „Wir wollen den Club nicht nur für den Moment, sondern auch für die Zukunft im Wettbewerb behalten“, sagte er.

Die wirtschaftliche Schere zwischen den Clubs in der Bundesliga gehe immer weiter auseinander, an anderen Standorten würden Investoren einsteigen. „Diese Vereine werden sich noch weiter finanziell von uns entfernen“, sagte er. „Also müssen wir überlegen, wie können wir es schaffen, dran zu bleiben. Wir sehen gerade auch, was Spieler, die bei uns ausgebildet werden, für Werte generieren können.“

Transfers von Bella Kotchap und Leitsch haben dem VfL geholfen
Die Vergangenheit habe gezeigt, was mit Transfers wie denen von Armel Bella Kotchap oder Maxim Leitsch an Einnahmen generiert werden könne. „Das müssen wir als Club forcieren, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Das ist ein Potenzial, das wir als Fundament in diesem Club haben. Da ist ein ganz wesentlicher Punkt die Wiedereinführung der U23. Wir wollen dadurch die Chance, junge Spieler zu den Profis zu bringen, erhöhen.“
In welcher Liga, das sei noch nicht final geklärt, sagte Fabian und erneute dann noch einmal seine Hoffnung, dass es die Oberliga wird. „Ich bin überzeugt davon, dass der Fußballverband das richtig einschätzt und die Entwicklung von Nachwuchsspielern bei uns berücksichtigt und uns entsprechend adäquat einordnet.“

VfL muss weiter zweigleisig planen
Heiko Butscher, der als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums beim Neuaufbau der zweiten Mannschaft maßgeblich beteiligt ist, hatte gegenüber dieser Redaktion bereits gesagt, dass die Spielklasse bei Verpflichtungen von Spielern durchaus maßgeblich sei. „Es gibt Spieler, die sagen ganz klar, dass sie in der Westfalenliga nicht spielen wollen. Wir planen zweigleisig, bis wir wissen, wo es genau lang geht. Uns ist aber ohnehin bewusst, dass es in den ersten Jahren bei diesem Team etwas ruckeln kann.“

Klar sei, und da sagte Butscher das Gleiche wie Fabian, dass die Talente des VfL Bochum, die potenziell für diese zweite Mannschaft in Frage kommen, den Seniorenfußball bräuchten, um auf die nächste Stufe zu kommen.
„Ich habe mit vielen ehemaligen Spielern gesprochen“, sagte Butscher. „Viele, die weggegangen sind, sagen, dass sie falsche Erwartungen hatten. Es ist für Spieler aus Nachwuchsleistungszentren eben nicht so einfach, einen Platz in einer Seniorenmannschaft in der Oberliga oder in der Regionalliga oder sogar 3. Liga zu bekommen.“

Tim Oermann hat es zu den Profis geschafft
Butscher will die Möglichkeiten, die eine neue zweite Mannschaft beim VfL Bochum bietet, auch nicht verklären. „Es werden auch weiterhin dadurch jetzt nicht plötzlich vier oder fünf Talente Profis. Aber wir erhöhen die Chancen, dass das passiert.“

Wie schwer es ist, für junge Spieler, die beim VfL Bochum im Talentwerk ausgebildet wurden und die keinen Profivertrag bekommen haben, weiterhin höherklassig zu spielen, zeigt schon der Blick auf die vergangenen drei Jahre.

Talent Mats Pannewig wurde ausgeliehen
Mit Tim Oermann hat es einer zum Bundesliga-Profi gebracht - und das beim VfL Bochum. Mit Tjark Ernst hat es zudem einer in die 2. Bundesliga geschafft. Er ist Torwart bei Hertha BSC. Innenverteidiger Verthomy Boboy ist zumindest Stammspieler in der zweiten Mannschaft des FC Schalke 04. Ali Demirel, ebenso wie Oermann, Ernst und Boboy einer aus dem U19-Kader des VfL in der Saison 2021/2022, spielt in der zweiten türkischen Liga. Fünf Akteure spielen in der Oberliga, zwei in der Westfalenliga.

Aus der U19 der Vorsaison haben Mo Tolba und Mats Pannewig einen Profivertrag bekommen. Tolba fällt mit einem Kreuzbandriss erneut aus, Pannewig ist an den Regionalligisten SC Wiedenbrück ausgeliehen, zeigt da aber mehr und mehr sein Potenzial.

U19 soll das Gerüst bilden
Finn Kotyrba ist dritter Torwart beim DFB-Pokal-Überraschungsteam Saarbrücken, Marlon Schmitz und Leon Tasov sind Stammspieler beim Oberligisten Preußen Münster II, Florian Berisha ist Ergänzungsspieler beim Regionalliga-Letzten Velbert, dazu spielen noch Artur Golubytskyi bei der SpVg Schonnebeck und Tunahan Yardimci beim Mülheimer FC 97 halbwegs regelmäßig in der Oberliga.

Das Gerüst für die neue U23 soll die aktuell U19 bilden. Da gibt es mit Lennart Koerdt, dem derzeit verletzten Niko Bozickovic, Adam Tolba oder U19-Nationalspieler Mo Mahmoud erneut Spieler mit Potenzial. Bei ihnen aber sieht es danach aus, als würden sie eben nicht sofort den Sprung zu den Profis schaffen können und dass es ihnen gut tun würde, zunächst einmal bei den Senioren weiter Spielpraxis zu bekommen. Geht es nach dem VfL, das dann gerne in der Oberliga.

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers

" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
Ottokar Wüst 1974. Ehrenpräsident des VfL. t 18.Juni 2011
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