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Bleibt Letsch Trainer? Das sagt Sportchef Fabian
#1
1:2 in Köln. Nach einem Punkt aus sechs Partien läuft auch eine Trainerdebatte beim VfL Bochum. Sportchef Fabian und Coach Letsch äußern sich. 

Sechs Spiele ohne Sieg. Ein bitteres 2:2 gegen Darmstadt, fünf Niederlagen – der VfL Bochum steckt tief in der Krise. Das 1:2 beim 1. FC Köln nach Felix Passlacks Führung und zwei Gegentoren in der Nachspielzeit sorgte für mehr als Frust – und auch Trainer Thomas Letsch ist angezählt.

Marc Lettau, der Sportdirektor, sagte kurz nach der Partie in den Kölner Katakomben zwar zur Trainerfrage, dass „wir jetzt nicht in Aktionismus verfallen. Das ist kein Thema.“ Patrick Fabian, der Sport-Geschäftsführer des VfL Bochum, unterließ es kurz darauf in der Interviewzone im Gespräch mit den Journalisten dagegen, dem Coach die volle Rückendeckung zu geben.

Fabian zur Trainerfrage: „Werden das Ganze analysieren“
Der Sportchef des VfL war emotional sichtlich bewegt, fand klare Worte, wollte die Partie und damit auch etwaige personelle Konsequenzen aber erst einmal sacken lassen. „Das ist jetzt gerade unmittelbar nach dem Spiel kein Thema“, sagte Fabian zur Frage, ob der VfL mit einem Trainerwechsel ein Zeichen setzen müsse. „Aber wir sind jetzt alle gefordert, da gehört das Trainerteam natürlich dazu.“

Auf Nachfrage, ob der Coach in der kommenden Woche – am Samstag (13. April, 15.30 Uhr) steht das Heimspiel gegen Bayern-Bezwinger FC Heidenheim an – „auf jeden Fall gesetzt“ sei, sagte Fabian: „Wir fahren jetzt nach Hause, werden das Ganze analysieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Wir sollten eines nicht machen und jetzt in kompletten Aktionismus verfallen. Wenn das Spiel zwei Minuten eher zu Ende ist, liegen wir uns wahrscheinlich alle in den Armen. Trotzdem müssen wir das Ganze natürlich angehen, am Ende ist nicht nur die Mannschaft gefragt und gefordert, sondern das Trainerteam natürlich genauso.“

Nackenschläge am Ende? Irgendwann „steckt mehr dahinter“
Der Sportgeschäfsführer führte mit Blick auf zahlreiche Nackenschläge in der Schlussphase weiter aus: „Irgendwann fiel mal der Satz, dass es irgendwann kein Pech mehr ist, sondern mehr dahinter steckt. Ich stand selbst auf dem Platz und weiß: Wenn du in so einer Spirale drin bist, je näher es zum Schluss kommt, umso nervöser wirst Du, noch etwas zu verlieren“, so der langjährige Ex-Verteidiger des VfL. „Trotzdem können wir in der Form ja nicht weitermachen. Wir haben jetzt noch sechs Spiele. Wenn wir jedes Mal in Führung liegend in Panik verfallen sollten, müssen wir uns irgendwas einfallen lassen, Dinge auf dem Platz zu verändern, zu analysieren, in die Köpfe jedes Einzelnen zu kommen. Wir werden uns sicherlich zusammensetzen, auch mit Führungsspielern dieser Truppe, und gemeinsam überlegen, was zu tun ist. Es macht überhaupt keinen Sinn, auseinanderzufallen.“

Abstieg schon sicher? Fabian: „Nicht mit uns!“
Fabian appellierte einmal mehr an die Geschlossenheit – und mühte sich in der Stunde der bitteren Pleite um etwas Optimismus. „Es sind noch sechs Spiele zu spielen. Ich weiß, dass aktuell keiner mehr einen Pfifferling auf uns setzt, mit so einem Momentum, so einem Trend, und dass viele sagen, wir werden absteigen. Da kann ich nur sagen: Nicht mit uns! Wir werden uns nicht dem Schicksal ergeben.“

Fabian emotional: „Mir hat mal nach zwei Kreuzbandrissen jemand gesagt, mach‘ was anderes, es kam dann noch ein dritter hinzu. Es ist vieles möglich von einer Woche zur anderen. Dass das heute mehr als bitter ist, man gar nicht weiß, wohin mit seiner Wut, ist klar. Heute Abend, morgen Früh, spätestens, werden wir nach Lösungen suchen. Auch diese werden wir mit diesem Trainer und Trainerteam besprechen.“

Fabian: Kein Aktionismus, aber auch keine Job-Garantie für Letsch
Konsequenz? Offen. „Vor sechs, sieben Wochen war Thomas Letsch der heimliche Held der Liga, aus wenig viel zu machen“, sagte Fabian. Aber: „Ich verstehe jeden, der die Frage nach einem Trainerwechsel stellt. Aber ich bin ein Freund davon, das Ganze in Ruhe zu bewerten und nicht in Aktionismus zu verfallen, dass der Trainer jetzt gehen muss. Aber klar ist auch: Wir werden mit ihm besprechen, was auch seine Lösungsansätze sind. Da sind wir alle zusammen gefordert, die Reihen geschlossen zu halten, uns gemeinsam dagegen zu wehren, diesen brutal negativen Trend auch zu stoppen.“

Fabian zum Spiel: „Köln war klinisch tot“
Die Partie müsse er allerdings auch selbst erstmal verarbeiten. Fabian zum Verlauf: „Es ist brutal. Die Kölner waren klinisch tot, wir holen sie nicht nur zurück, sondern geben ihnen sogar die Möglichkeit, aus einem klinisch toten Zustand in diesem Spiel, möglicherweise in der Tabelle, so zurückzukommen, dass sie möglicherweise auch noch einen emotinalen Push bekommen haben. Das ist für uns mehr als eine Niederlage. So zu verlieren, das macht was mit einem. Ich kann mich nicht daran erinnern, in Summe mal so zu verloren zu haben. Das wird ein par Stunden brauchen, um das richtig einzuordnen.“

Letsch zur eigenen Position: „Mein Job ist es, das Spiel aufzuarbeiten“
Trainer Thomas Letsch selbst sagte auf die Frage dieser Redaktion, ob er die volle Rückendeckung spüre, bei der Pressekonferenz kurz und knapp: „Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich bin enttäuscht, weil wir das Spiel verloren haben, alles andere interessiert mich aktuell nicht.“ In kleiner Journalistenrunde kurz darauf ergänzte er noch: „Es ist mein Job, das Spiel aufzuarbeiten, für alles andere bin ich der falsche Ansprechpartner.“

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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#2
Bochum in der Krise, VfL-Trainer Letsch schwer in der Kritik. Zu Recht? Der Vergleich zur Abstiegssaison 2009/10 hinkt. Ein Kommentar. 

Man hätte gedacht, das desaströse 2:2 des VfL Bochum gegen Darmstadt nach 2:0-Führung sei nicht zu toppen. Dann kam das Spiel in Köln. Ein bereits von den eigenen Fans ausgepiffener, am Boden liegender und äußerst harmloser Gegner dreht die Partie in der Nachspielzeit. 2:1 für Köln. Bochum am Boden. Und nun? 

Sechs Spiele ohne Sieg. Ein Punkt nur gegen die letzten Drei der Tabelle, gegen Darmstadt, Mainz, Köln. Fünf Mal hat der VfL verloren, einmal gefühlt verloren gegen das Schlusslicht SVD, das am Samstag ja nicht von ungefähr auch in Mainz, dem Sechzehnten, mit 0:4 unterging. 17 Gegentore in sechs Spielen. Die Bilanz ist erschreckend, der Trend sagt: Bochum steigt ab. Auch wenn der VfL noch Fünfzehnter ist. Noch.

Startelf des VfL Bochum in Köln sorgt für Kopfschütteln
Ist der Trainer schuld? Auch. Thomas Letsch ist für Siege verantwortlich, für Niederlagen ebenso. Die Startelf in Köln sorgte, vor dem Anpfiff bereits, für viel Kopfschütteln. Letsch verzichtete komplett auf Tempo über die Flügel ohne Antwi-Adjei und Asano, brachte stattdessen zwei wuchtige Stoßstürmer mit Hofmann und Broschinski und noch dazu den ebenso wie Broschinski fußballerisch limitierten Matus Bero als nominell offensiven Spieler. Da konnte nach vorne nicht viel gehen, und es ging auch nicht viel. Und zwar über die komplette Distanz.

Wechsel von Trainer Thomas Letsch passen in Köln erneut nicht
Dennoch gelang die 1:0-Führung, war Köln gefühlt geschlagen. Der FC aber brachte dann einen Angreifer nach dem anderen, variierte sein System leicht. Letsch reagierte, stellte auf Fünferkette um, stärkte die Verteidigung. Er wechselte unter anderem Maxi Wittek ein für Kevin Stöger.

Ohne Stöger aber war ein Umschaltspiel nicht mehr vorhanden, es gab keine Entlastung. Bochum hatte, nicht zum ersten Mal, auf Umstellungen und Wechsel des Gegners keine passende Antwort. Die Wechsel von Letsch, seine Maßnahmen während einer Partie waren zuletzt, gelinde gesagt, glücklos.

Fairerweise aber muss man sagen: Als die diskussionswürdige Startelf noch komplett war, führte der VfL noch mit 1:0, und in diesem Abstiegsduell zählte nunmal nur das nackte Resultat, keine Feinkost. Die Nachspielzeit aber wurde Bochum wieder einmal zum Verhängnis.

Soziale Medien: Viele Fans fordern die Trennung von Letsch
Und nun? Fordern viele Anhänger einen Trainerwechsel. Beim VfL Bochum, so muss man die Aussagen von Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian werten, ist das Thema kein Tabu. Am Sonntag sollen zahlreiche Gespräche stattfinden, soll alles analysiert werden, ein „Weiter so“ soll - und darf - es nicht geben. Weiter also ohne Letsch? Oder mit ihm?
Viele Fans, zumindest die, die sich in den sozialen Medien tummeln, haben das Vertrauen in Letsch längst oder spätestens jetzt verloren. Viele denken mit Schrecken an die letzte Abstiegssaison 2009/10, als der VfL nach 24 Spieltagen 27 Punkte hatte, fast sicher gerettet schien - und dann aus zehn Partien nur noch einen Punkt holte. Um dann elf Jahre in der 2. Liga zu verschwinden.

Mit 25 Punkten nach dem 22. Spieltag, nach dem 3:2 gegen Bayern, lag Bochum in dieser Saison sogar auf Rang elf. Der Vorsprung auf den Relegations- und Abstiegsplatz: neun (Köln) und zehn Punkte (Mainz). Jetzt sind es nur noch drei (Mainz) und vier (Köln).

Verweis auf die letzte Abstiegs-Saison hinkt: Herrlich hatte das Team verloren
Der Verweis auf den letzten Abstieg hinkt dennoch in einem entscheidenden Punkt. Vor 14 Jahren hatte der selbstherrlich agierende Trainer Heiko Herrlich große Teile der Mannschaft verloren. Die Trennung von Herrlich zwei Spieltage vor Schluss kam dann zu spät.

Thomas Letsch dagegen hat bewiesen, dass er zuhört, dass er Ideen anderer annimmt, nicht stur seinen Stiefel durchzieht. Er ist ein kommunikativer Mensch, sozial geprägt. Er hat die Kabine nicht verloren. Er diskutiert viel mit der sportlichen Führung des VfL.

Die Mannschaft spielt zurzeit schwach, sie leistet sich kaum erklärbare Aussetzer. Aber in punkto Einsatz und Zusammenhalt kann man ihr keinen Vorwurf machen, auch wenn es bei einem Profi-Kader natürlich auch Unzufriedene gibt, die mit einem anderen Trainer womöglich besser zurecht kämen.

Letsch hat mit dem VfL Bochum schon mehrmals die Kurve gekriegt
Thomas Letsch hat vor einem Jahr den VfL mehrmals aus schier ausssichtsloser Lage wieder zum Erfolg verholfen, letztlich zum Klassenerhalt. Auch nach dem schwachen Saisonstart hat er das Team wieder auf Kurs gebracht, sich von seiner Dreierketten-Idee verabschiedet.

Bochum hat mit Letsch den Vertrag um zwei weitere Jahre verlängert im November, weil man langfristig mit ihm einen Weg gehen will. Selbst nach sechs Sieglos-Spielen muss der VfL nicht alle vor kurzem noch gelobten, nach dem Bayern-Erfolg gar gefeierten Prinzipien über Bord werfen.

Vor ein paar Wochen noch setzte man ja auf Kontinuität auch auf der Trainerposition, geprägt von gegenseitiger Wertschätzung.

Alle möglichen Maßnahmen müssen geprüft werden - auch ein Sportpsychologe kann helfen
Der VfL sollte die Zeit in dieser Woche nicht zur Trainersuche nutzen, zumal ja fraglich ist, dass ein neuer Mann - wer überhaupt? - die Blockade kurzfristig löst im Team. Der VL sollte vielmehr mit vielen anderen Maßnahmen versuchen, das Team in die Spur zu bringen. Alles muss auf den Prüfstand, die Zügel müssen angezogen werden, Tabus darf es nicht geben.

Um ein Beispiel zu nennen: Wenn Bochum ein Kopfproblem hat, wenn die Verunsicherung nach einem Gegentor offenbar so groß ist wie sie ist, warum sollte man nicht auch mal einen Sportpsychologen mit ins Boot nehmen? Zumindest für Spieler, die dem offen gegenüber stehen? Und wenn es nur zwei, drei Prozent sind, die er - oder sie - aus dem einen oder anderen Spieler herauskitzeln könnte.

Auch Letsch, Fabian und Lettau sind als „Psychologen“ gefordert
Natürlich: Auch Letsch und sein Trainerteam, die Sportführung mit Marc Lettau und Patrick Fabian sind als Psychologen, als Aufbaumänner nun geforderter denn je.

Noch ist Bochum nicht abgestiegen. Noch steht Bochum auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Noch hat auch Letsch also nicht alle Chancen verspielt. Beim Heimspiel gegen Heidenheim sollte er das Vertrauen bekommen, das Ruder mit seinem Team herzumzureißen.

Quelle: WAZ.de
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#3
Nicht zum ersten Mal gab der VfL Bochum eine Partie in der Nachspielzeit noch aus der Hand. Nach der phasenweise desolaten Vorstellung beim 1:2 in Köln ist der Trend verheerend. 

Eigentlich schien der VfL auf dem besten Weg, einen riesigen Schritt im Abstiegskampf zu bewältigen. Trotz mäßiger Vorstellung und ganz schwacher Angriffsleistung führten die Gäste bis weit in die Schlussphase in Müngersdorf mit 1:0 - praktisch mit dem einzigen Torschuss, der in 90 Minuten gelungen war. 

Doch wieder einmal kassierte Bochum in den letzten Minuten einer Begegnung empfindliche Nackenschläge und unterlag 1:2. "Der Gegner", resultierte Sportvorstand Patrick Fabian, "war klinisch schon tot. Das ist für uns mehr als eine Niederlage. Ich kann mich nicht daran erinnern, in Summe jemals so verloren zu haben. Es wird sicher ein paar Stunden dauern, um das richtig einzuordnen." 

Der Schock saß tief bei allen Beteiligten nach diesem erneuten empfindlichen Rückschlag, denn der Trend ist mittlerweile verheerend. Nach dem 3:2 gegen die Bayern am 22. Spieltag ging es komplett bergab mit dem VfL, der zuletzt von sechs Spielen fünf verlor und nur einmal punktete, in der vorigen Woche mit 2:2 gegen Schlusslicht Darmstadt, und das nach 2:0-Führung. 

Setzte Letsch die falschen Signale?
Immer wieder bricht die Mannschaft nach Rückschlägen auseinander, nun schaffte sie es zum Beispiel nach dem späten Ausgleich der Kölner nicht, wenigstens einen Punkt zu ergattern. Womöglich setzte diesmal auch Trainer Thomas Letsch die falschen Signale, indem er zum Beispiel Spielmacher Kevin Stöger auswechselte und komplette Defensive verordnete.

Wie also steht es um den Trainer? Klare Rückendeckung gab es am Samstag gleich nach dem Spiel jedenfalls nicht. "Alle", so Fabian, "sind jetzt gefordert, da gehört das Trainerteam natürlich auch dazu." Man werde das Ganze analysieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen, jedenfalls nicht in kompletten Aktionismus verfallen, erklärte der frühere Profi. Und erinnerte an die jüngste Vergangenheit und die Erfolge unter Letsch. Der sei noch vor ein paar Wochen gefeiert worden als ein Trainer, "der aus wenig sehr viel zu machen versteht. Damals", so Fabian, sei Letsch noch "der heimliche Held der Liga" gewesen.

Und nun? Wackelt der Trainer? Die Trendwende ist dringend erforderlich, in welcher Form auch immer. Denn in der aktuellen Verfassung ist der VfL leichte Beute, auch für angeschlagene Gegner. Nun also gegen Köln, zuvor schon gegen Darmstadt, es gelang der Mannschaft von Letsch nicht einmal, die drei zuvor ziemlich abgeschlagenen Kellerkinder der Tabelle zu besiegen. In den drei Begegnungen mit dem FSV Mainz, Darmstadt 98, und dem 1. FC Köln gab es ein mageres Pünktchen: Was für eine miserable Ausbeute im Bemühen, sich für die Schlussphase der Saison in Stellung zu bringen.

Völlig ungewiss derzeit, wo der neue Impuls herkommen soll, der den VfL vielleicht doch noch vor dem Relegationsplatz oder sogar Schlimmerem bewahren kann. Fabian ganz deutlich: "Ich weiß, dass momentan keiner einen Pfifferling auf uns setzt. Dieses Momentum, so ein schlimmer Trend, viele sagen, dass wir absteigen. Da kann ich nur sagen: Nicht mit uns!" Es gelte, schleunigst Lösungen zu finden. "Diese werden wir mit dem Trainer und dem Trainerteam besprechen, das ist klar", verdeutlicht Fabian. "Aber es ist brutal, und in dieser Form können wir ja nicht weitermachen."

Nächster Versuch also am kommenden Samstag an der Castroper Straße gegen Aufsteiger Heidenheim, der gerade erst die Bayern bezwungen hat. "Heute weiß man gar nicht, wohin mit seiner Wut", ärgert sich Fabian. "Aber es ist vieles möglich von einer Woche zur anderen." Da muss sich in kurzer Zeit allerdings eine Menge ändern. Denn in der momentanen Verfassung ist der VfL Bochum allenfalls ein geeigneter Aufbaugegner. 

Quelle: Kicker.de
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#4
Nach fünf Niederlagen in den sechs jüngsten Bundesligaspielen ist Bochums Vorsprung auf die Abstiegsränge arg geschmolzen. Erstmals wird auch Cheftrainer Thomas Letsch ernsthaft hinterfragt. 

Die nackten Zahlen klingen gar nicht mal so erschütternd. Platz 15 und drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, das ist aus Bochumer Sicht im Grunde genommen eine zufriedenstellende Ausgangsposition. Der Trend aber und vor allem die beiden jüngsten Vorstellungen gegen Darmstadt und in Köln sprechen eine ganz andere Sprache. 

Aus der Blamage in Darmstadt nicht gelernt
Die Blamage vor einer Woche gegen Schlusslicht Darmstadt war schon ziemlich groß, als nach einer 2:0-Führung letztlich nur ein 2:2 heraussprang. Noch schlimmer war dann die komplette Bauchlandung in Köln nach einer 1:0-Führung bis in die Nachspielzeit. Damit ist Bochum im Abstiegskampf der große Verlierer des Wochenendes. 

Das Nervenkostüm der Spieler scheint arg angekratzt, Ratlosigkeit macht sich breit. Allerdings: Genau die gleiche Mannschaft hat ja Mitte Februar noch die Bayern mit 3:2 bezwungen und war sogar bis auf Platz 11 der Tabelle geklettert. Quasi nur noch Formsache schien es, den erneuten Klassenerhalt einzutüten.

Schlimmste Serie unter Letsch
"Vielleicht haben wir da schon gedacht, das Ding ist durch", überlegte Kapitän Anthony Losilla am späten Samstagabend als Gast im ZDF-Sportstudio. Denn im Anschluss an den Erfolg über den Rekordmeister folgte die schlimmste Serie in der Amtszeit von Trainer Thomas Letsch, der im September 2022 als Nachfolger von Thomas Reis an der Castroper Straße übernommen hatte.

Aus bedrängter Situation führte Letsch das Team sodann zum Klassenerhalt, heftige Rückschläge waren auch damals eingepreist. Doch der Trainer überzeugte mit seiner besonnenen Art, behielt in jeder Situation die Ruhe und fand Lösungen.

Auch das werden die Bochumer Verantwortlichen in der aktuellen Krisensituation natürlich berücksichtigen. Bleibt Letsch also im Amt? In Köln machte er sich mit seiner Aufstellung und seinen Wechseln angreifbar. Allerdings: Ohne die üble Nachspielzeit hätte Bochum den Sieg eingefahren, und dann wäre Letsch für seine Maßnahmen sicherlich gefeiert worden.

Nun wird in Bochum mit und über den Trainer gesprochen. Die volle Rückendeckung blieb nach der Bauchlandung in Köln zunächst aus, Sport-Chef Patrick Fabian kündigte eine umgehende Aufarbeitung und natürlich viele Gespräche an.

Letsch nicht unumstritten - Fehlen die Möglichkeiten?
Die Führung wird beraten, ob sie Letsch die Wende weiterhin zutraut, oder mit einem Trainerwechsel noch mal einen neuen Impuls setzt. Viele Möglichkeiten bieten sich nicht, um den Schalter umzulegen. Und zumindest Teile der Fans haben den Glauben auf Besserung verloren, in den Sozialen Medien wird heftig über eine Ablösung des Trainers diskutiert.

Fabian selbst hat als Profi und Funktionär in Bochum schon viele Tiefen und einige Höhen mitgemacht, und in der Regel steht die Führung des VfL für besonnenes Handeln. Auch jetzt werden sich die Verantwortlichen nicht treiben lassen, davon ist auszugehen.

Darf Letsch also im Heimspiel gegen Aufsteiger Heidenheim am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) noch mitwirken, um die Trendwende zu bewerkstelligen? Eine Stellungnahme des Klubs erfolgte am Sonntag nicht, aber die Zweifel bleiben natürlich.

Vergangenes Jahr ähnlich - und doch so anders
Kurios übrigens, dass die Ausgangsposition vor einem Jahr ganz ähnlich aussah. Nach 28 Spielen lag der VfL ebenfalls auf Rang 15, damals wie heute mit drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz, den der VfB Stuttgart innehatte.

Und doch war der Eindruck ein ganz anderer, auch wenn der VfL in der vorigen Saison einige bedenkliche Phasen durchmachte. Eine ähnlich schlimme Serie aber blieb dem Team bisher erspart.

Aktuell aber ist der letzte Erfolg, der letzte überzeugende Auftritt schon arg in Vergessenheit geraten. Auch deshalb ist Letsch momentan natürlich angezählt.

Quelle: Kicker.de
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#5
Der VfL Bochum zieht die Reißleine und trennt sich von Trainer Thomas Letsch. Richtige Entscheidung? Darüber diskutieren wir im VfL-Talk. 

Totale Frustration, teils Resignation herrschte nach dem 1:2 in Köln beim VfL Bochum. Der Klub reagierte auf die Talfahrt mit fünf Niederlagen und einem Remis, stellte Trainer Thomas Letsch und seinen Co-Trainer Jan Fießer am Montag frei, wobei die offizielle Bestätigung bei der Aufzeichnung des Talks noch ausstand. 

Eine richtige Entscheidung? Wer folgt? Darüber diskutiert Moderatorin Annalena Fedtke mit Radio-Reporter Günther Pohl und WAZ-Reporter Ralf Ritter in unserer neuen Folge des „Stadtwerke-Bochum-VfL-Talks anne Castroper“.

 „Es ist eine Minute vor zwölf“
Für Pohl ist die Trennung von Letsch menschlich bedauerlich, aber sportlich alternativlos. Er kritisiert unter anderem die Startelf und Wechsel beim Spiel in Köln, aber auch den fehlenden Fortschritt in der gesamten Saison, trotz eines deutlich teureren Kaders. „Es ist eine Minute vor zwölf“, sagt Pohl. Schon nach dem 2:2 gab es erhebliche Zweifel, das Köln-Spiel habe Letsch auch vercoacht, mit seinen Wechseln für Verunsicherung gesorgt. Die Mannschaft benötige dringend einen frischen Impuls.

Auf- und Umstellungen in Köln bemängelt auch Ritter. Er hätte dem Trainer aber zugetraut, erneut die Wende noch zu schaffen und ihm beim Heimspiel gegen Heidenheim eine letzte Chance gegeben. In der Vorsaison und in dieser Saison habe Letsch gezeigt, dass er ein totgesagtes Team wiederbeleben kann. Und: Das vom VfL gerne proklamierte Ziel der „Kontinuität“ wurde damit jedenfalls ad absurdum geführt, so Ritter. Schließlich stattete man Letsch im November noch mit einem neuen Vertrag aus, der auch für die 2. Liga gilt.

Keine menschlichen Probleme zwischen Letsch und dem Team des VfL Bochum
Einig waren sich Pohl und Ritter, dass die zweite Trainer-Entlassung, für die Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian verantwortlich zeichnet, mit dem Aus von Trainer Thomas Reis im September 2022 nicht zu vergleichen sei. Zwischen Letsch und den Klub-Bossen gab es menschlich keine Probleme, sein Rausschmiss war Konsequenz einer vor kurzem noch für unmöglich gehaltenen Dynamik. Bei Reis, der bereits im Sommer vor der Saison nach Schalke wechseln wollte und dies öffentlich dementierte, gab es auch intern Zoff, lag die Trennung lange in der Luft.

Und nun? Stefan Kuntz wird bereits seit Sonntag als Nachfolger gehandelt, Urs Fischer auch – Hermann Gerland schließen beide Experten aus und schätzen den Stand ein. Im Laufe des Montags ploppten weitere Kandidaten auf, spätestens am Dienstag soll wohl ein Nachfolger von Letsch präsentiert werden. Pohl rechnet mit einer „Überraschung“. Worauf es für Klub, Team und neuem Trainer ankommen wird, welche Rolle die Fans spielen, auch das sind Themen des Talks.


Quelle: WAZ.de
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