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VfL trennt sich von Thomas Letsch: Es herrscht blanke Angst
#1
Der VfL Bochum glaubt nicht an den Klassenerhalt mit Thomas Letsch als Trainer. Und ist damit doch kein „anderer Bundesligist“. Ein Kommentar. 

Panik ist nie ein guter Ratgeber. Das wissen die Verantwortlichen des VfL Bochum. Und doch lassen sie sich davon leiten. Natürlich kann man im Zahlenwerk der Bundesliga (nur ein Punkt aus den letzten sechs Spielen) und erst recht bei einigen Individualleistungen der Fußballprofis auf dem Rasen Gründe finden, Thomas Letsch so kurz vor dem Saisonende freizustellen. Aber ist das der richtige Weg? Nachdem Mitte Februar der FC Bayern noch an der Castroper Straße bezwungen wurde? Nachdem am zurückliegenden Samstag in Köln bis zu den beiden Gegentoren in der Nachspielzeit der Vorsprung auf einen sicheren Abstiegsplatz zehn Punkte betrug? Ganz sicher nicht.

Mit der Trennung von Letsch bedient sich der VfL Bochum einfachster Mittel
Die Führung des VfL wäre eine schlechte, würde sie sich nicht Gedanken machen und Maßnahmen ergreifen. Diesen Vorwurf kann man den Verantwortlichen um Klubchef Hans-Peter Villis nicht machen. Aber wie Thomas Letsch den VfL in der vergangenen Saison zum Klassenerhalt geführt, wie er trotz schwächerem Kader die Saison bisher gemanagt, wie er als kommunikativer, besonnener und anpassungsfähiger Fußballlehrer in Bochum gearbeitet hat, kann angesichts der abstrusen Aussetzer einzelner Spieler nicht mit diesem Schritt bestraft werden. Sonst hätte man ihm im November nicht einen bis 2026 und vor allem für die Zweite Liga gültigen Vertrag geben müssen. 

Zweifelsohne: Ein Trainer ist genauso wenig fehlerfrei wie sein Rasenpersonal, er ist für Erfolg wie Misserfolg mitverantwortlich. Mit der Trennung von Thomas Letsch bedient sich der Verein, der wie der SC Freiburg auch so gerne mit dem Image des etwas anderes Bundesligisten spielt, jedoch der einfachsten Mittel und erteilt den Spielern für die vergangenen Fehlleistungen die Absolution. Sie durch die Trainerabsetzung wachrütteln zu müssen für ein anspruchsvolles Restprogramm mit Aussicht auf wenige Punkte, spricht nicht für die Arbeitsauffassung der Spieler. Selbst wenn es eher Unvermögen als Absicht war, das zu den folgenreichen Fehlern geführt hat.

Schalke 04 als warnendes Beispiel für den VfL Bochum
Hinter der Entscheidung steckt eines beim VfL Bochum: die blanke Angst vor dem Abstieg. Selbst wenn das Team noch gar nicht auf einem der drei letzten Tabellenplätze steht. Der FC Schalke 04 mag dabei im Unterbewusstsein des Nachbarn eine Rolle spielen: Wer einmal absteigt, wird es verdammt schwer haben, wieder hochzukommen. Nach dem letzten Abstieg 2010 verbrachte Bochum elf Jahre in der Zweitklassigkeit. Ein neuer Trainer wird den Bochumern keine größere Garantie geben können als Thomas Letsch, dieses Szenario zu vermeiden.

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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