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Stöger: Absteigen? „Für jeden Scheiße“
#1
Der Vertrag von Kevin Stöger beim VfL Bochum läuft aus. Wie es weitergeht? Offen. Eine Sache ist jedenfalls klar: absteigen will er nicht. 

Wie nah die sportliche Situation Kevin Stöger momentan geht, war in der Nachspielzeit der Partie seines VfL Bochum beim VfL Wolfsburg zu sehen. Mit voller Wucht trat der Österreicher dem Gegenspieler Kevin Paredes gegen die Wade, als dieser den Ball an der gegnerischen Eckfahne festmachen wollte. Der Schiedsrichter gab für diese Aktion die Gelbe Karte. Glück im Unglück einer weiteren schmerzhaften Niederlage für den VfL Bochum. Wenn sie derzeit auf einen Spieler nämlich wohl kaum verzichten können, dann ist es der 30-Jährige Mittelfeldmann. 

Stöger ist der Dreh- und Angelpunkt des Spiels - da hat sich auch nach dem Trainerwechsel von Thomas Letsch hin zu Heiko Butscher nichts verändert. Er ist es, der die meisten Torschusserzeugenden Aktionen hat. Er ist es, der die meisten Torvorlagen gibt. Selbst in den vergangenen Wochen, als er sich aus der Kritik nach den schwachen Auftritten nicht ausnehmen konnte. Das soll sich in dieser Woche ändern, der blickt richte sich auf Freitag, wenn die TSG Hoffenheim an der Castroper Straße gastiert. „Wir müssen wieder positive Energie reinkriegen und uns das Selbstvertrauen erarbeiten“, sagte Stöger am Dienstag. 

Stöger: VfL verliert nicht die Nerven
Alles sei schließlich zuletzt nicht schlecht gewesen. In mehreren Partien hätten aus seiner Sicht Kleinigkeiten den Unterschied zu Gunsten der Gegner gemacht. „Wir sind nicht chancenlos gewesen in den vergangenen Spielen, waren teilweise besser. Uns fehlt das nötige Glück“, so Stöger. Wobei: einzig und allein fehlendes Glück ist es nicht, wenn die Offensivspieler wie Takuma Asano beste Torgelegenheiten leichtfertig vergeben. Vielmehr zieht sich dieses Unvermögen bereits durch die gesamte Saison. Was hilft also? „Wir kommen nach vorne, kommen zu Chancen. Wir brauchen das Selbstvertrauen schon im Training. Wir müssen kalt vor dem Tor sein“, fordert Stöger von seinen Mitspielern.

Im Training versuchten sie es bereits umzusetzen. In beiden öffentlichen Einheiten am Montag und Dienstag waren Spielformen zu sehen, immer wieder wurden Abschlusssituationen geübt. Ohne Tore gewinnt man keine Spiele - entsprechend ließ Heiko Butscher trainieren. Zudem gab es nach der 0:1-Niederlage beim VfL Wolfsburg eine Krisensitzung der Mannschaft. „Wir sprechen viel in der Kabine. Mit der ganzen Mannschaft, in kleinen Gruppen, mit und ohne Trainer-Team“, sagte Stöger, der auch aufgrund seiner Standards so ungemein wichtig ist, nur. „Das ist notwendig in unserer Situation. Wir verlieren aber nicht die Nerven.“ 

Die Situation würde nun der aus dem vergangenen Frühling ähneln, als auch kaum mehr einer einen Pfifferling auf den VfL Bochum im Kampf um den Klassenerhalt gegeben hatte. Bis es am Ende doch noch gelang. Auch dieses Mal soll es so laufen. „Ich hoffe, dass wir uns am Freitag belohnen und wir – und das gesamte Umfeld – wieder positiver sein können“, sagte Stöger. „Es geht jetzt um Punkte. Da ist es nicht entscheidend, welches System wir spielen, wer auf dem Platz steht. Wir müssen einfach gewinnen und Punkte holen. Wir müssen ekelig spielen und das auf den Platz bringen, was uns auszeichnet. Wir müssen als gesamter Verein zusammenstehen. Es zählt nur der Sieg.“ 

Stöger fordert 100 Prozent aller
Es sind emotionale Worte eines Spielers, der bereits zum zweiten Mal in seiner Karriere in Bochum spielt. Aber wie lange noch? Sein Vertrag läuft aus - und selbst bei einem Klassenerhalt schein ein Verbleib derzeit kaum vorstellbar. Angebote von mehreren Bundesligisten sollen bei ihm auf dem Tisch liegen. Er hat sich extra einen Berater für seine Vertragsverhandlungen besorgt, obwohl er diese Angelegenheiten zuletzt selbst managte. Dafür ist aktuell kaum Zeit, denn Stöger ist es ernst mit dem VfL Bochum. So wie nach seiner Ansicht nach auch jedem anderen Spieler, der momentan die blau-weiße Arbeitskleidung anzieht. „Alle Spieler haben einen Vertrag beim VfL Bochum und jeder will das Ziel Klassenerhalt erreichen. Hier geht es um Einiges. Wir sind alle Profis genug, dass wir nicht absteigen wollen. Jeder tut gut daran, jetzt seine Leistungen zu bringen“, sagte Stöger. „Wenn wir absteigen, ist es für jeden Scheiße. Alle sind zu 100 Prozent hier.“

Wie sehr, das wird sich am Freitagabend im Ruhrstadion zeigen, wenn der VfL Bochum die TSG Hoffenheim (20.30 Uhr, DAZN) empfängt. Das Ziel dafür ist klar. „Wir haben das im Spiel 90 Minuten in der Hand, wir können das regeln. Wir Spieler haben es in der Hand, jedem Bochumer ein schönes Wochenende am Freitag zu bereiten“, sagte Stöger. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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