05-04-2024, 03:15 PM
5000 Fans beim Training des VfL Bochum vor dem Union-Spiel, Pyro bei der Busabfahrt: Stimmen und Stimmungen - und ob Losilla nach Berlin reist.
Gänsehaut pur im Ruhrstadion. Gut 5000 Fans des VfL Bochum feuerten ihr Team beim einstündigen Abschluss-Training am Samstagmittag an. Das XXL-Banner in der Ostkurve, wo sich die Fans ebenso selbst wie die Spieler einstimmten auf den Abstiegs-Kracher am Sonntag beim punktgleichen 1. FC Union Berlin (15.30 Uhr/DAZN), gab die Richtung vor: „IMMER VORWÄRTS VFL BOCHUM.“
Bereits ein paar Minuten vor zwölf betraten die 21 Feldspieler und drei Torhüter des Tabellenfünfzehnten den Rasen, liefen sich warm. Die Fans sangen nonstop. Bochumer Junge dröhnte aus der Ost, „Auf geht’s Blau-Weiß, zusammen für Stadt und Verein … wir lassen dich niemals allein“, riefen alle zusammen. „Shalalalala“ – Manuel Riemann baute sich im Tor vor der Ost auf, scharfe Flanken mit Abschluss unter Gegnerdruck ordnete Trainer Heiko Butscher an, und als Moritz Broschinski das erste Tor des Tages erzielte, brandete Jubel auf.
Fans singen: „Und kommst du in ein Stadion“
Arm in Arm, mit dem Rücken zum Feld, ließen die Fans die Ost hüpfend vibrieren, „Super Bochum, Super Bochum, hey, hey“, riefen sie. Und sangen: „Unten auf dem Rasen, kämpfen wir für unsere Farben“, während die Profis drei gegen zwei spielten mit schnellem Umschalten auf zwei Tore. Die Fans heilten ihre Schals hoch, der VfL-Klassiker dröhnte durchs Rund: „Und kommst Du in ein Stadion, blau-weiße Fahnen wehn....“ Trommelwirbel. Imposant. Beeindruckend. Friedlich und fröhlich, ohne Pyro im Stadion.
Sportdirektor Lettau schwärmt: „Wir emotinalen Push geben“
VfL-Sportdirektor Marc Lettau war mal auf dem Rasen, mal stand er auf der Haupttribüne hinter etlichen Rollstuhlfahrern, die sich das Training ebenfalls nicht entgehen ließen. Lettau spürte eine „Riesenfreude“, sagte er. „Das ist eine außergewöhnliche Situation, das ist emotionalisierend. Das wird allen Beteiligten, die hier heute im Stadion sind, noch einmal einen emotionalen Push geben.“
Capo der Ultras Bochum heizt nochmal ein
Um 12.48 Uhr an diesem schon jetzt legendären Samstag standen die Profis in einer Reihe auf Höhe der Sechzehn-Meter-Linie vor der Ostkurve, das Trainerteam um Butscher hörte vom Eingang zum Kabinentunnel aus zu. Die Fans hielten wieder ihre Schals hoch, intonierten die VfL-Hymne: „VfL, mein Herz schlägt nur für Dich....“
Der Capo der Ultras, die zum Fan-Spektakel in Abdprache mit dem Klub aufgerufen hatten, schnappte sich das Megafon, hielt eine kurze Mutmacher-Ansprache an die Spieler. Tenor: Alle für einen, einer für alle. „Ole ole ole“. Auch das Steigerlied durfte nicht fehlen - natürlich mit dem Nicht-Abstiegs-Text „Wir bleiben drin“.
Kapitän Losilla: „Das ist überragend, das zu erleben“ - Er fährt nicht nach Berlin
Um 12:53 Uhr gingen die Spieler zur Kabine. Duschen, umziehen, Mittagessen. „Das habe ich noch nie erlebt, ich konnte kaum die Trainingsübungen ansagen bei der Lautstärke. Das ist Gänsehaut pur und sollte Motivation genug sein für die nächsten drei Spiele“, schwärmte Trainer Butscher.
Kapitän Anthony Losilla war begeistert. „Das ist speziell, grandios, enorm. Ich habe eben noch mit Manu (Torwart Manuel Riemann, die Redaktion) darüber geredet, dass wir vor ein paar Jahren noch in der 2. Liga gespielt haben und gegen Aue waren 11.000 Fans im Stadion. Und heute kommen 5000 zum Training. Das ist überreagend, das zu erleben, das muss uns einfach pushen.“
Das sagen die Fans: „Hauptsache alles geben“
Genau deshalb waren sie da, die Fans. „Ich bin hier, um mit der Gemeinschaft die Jungs nochmal anzufeuern, die letzten Prozente aus allen herauszukitzeln. Das war Gänsehaut pur, wie bei einem Heimspiel, wenn es um alles geht“, meinte Gisel Osianny. Haut es hin in Berlin? „Drei Punkte wären der Hammer. Aber Hauptsache ist, dass man sieht, sie haben alles gegeben“, sagte sie begeistert.
„Wir wollen die moralische Unterstützung geben, dass die Mannschaft in Berlin drei Punkte holt und die Klasse hält“, meinte Thzomas Halkol und gönnte sich erst einmal eine Currywurst - die Verkaufsstände im Ostbereich waren ja geöffnet. Viele schlugen zu.
Hunderte Fans feuern den VfL bei Busabreise an
Lange Schlangen bildeten sich vor dem VfL-Fanshop, ehe ein Spieler nach dem anderen in den Bus stieg. Hunderte Fans waren noch dabei. Erhan Masovic, Philipp Hofmann, sie alle schrieben Autogramme. „Bernardo, du Maschine“, rief einer. Manuel Riemann bekam besonders lauten Applaus, er ging als letzter Profi an Bord.
Ultras zünden Pyro bei der Abfahrt vom Team-Bus
Um 14 Uhr war Abfahrt am Stadion. Stockend. Die Fans standen im und vor dem Stadiontunnel Spalier, Ultras zündeten Bengalos, der Rauch vernebelte kurz mal die Sicht auf den Bus, die Spieler darin zückten ihre Handys. Noch einmal: Riesen-Anfeuerung für das Team, um 14:06 Uhr bog der Bus Richtung Castroper Straße ab. Vom Hauptbahnhof Bochum ging es per Zug nach Berlin.
Kapitän Losilla ist nach seiner zehnten Gelben Karte gesperrt. Er stieg nicht in den Bus, reist auch nicht nach, sagte er dieser Redaktion - die normalen Abläufe sollen gelten am drittletzten Spieltag. Losilla wird das Spiel zuhause mit seiner Familie verfolgen.
I
m Vergleich zur letzten Partie fehlt zudem unter anderem der verletzte Takuma Asano. In den Kader zurück kehren die zuletzt fehlenden Patrick Osterhage, Christopher Antwi-Adjei (nach Sperre), Noah Loosli und Tim Oermann (nach Entzündung/Krankheit). In der Startelf ist nach dem 3:2 gegen Hoffenheim mit nur einer Änderung zu rechnen. Osterhage dürfte für Losilla spielen, alternativ Masovic.
Quelle: WAZ.de
Gänsehaut pur im Ruhrstadion. Gut 5000 Fans des VfL Bochum feuerten ihr Team beim einstündigen Abschluss-Training am Samstagmittag an. Das XXL-Banner in der Ostkurve, wo sich die Fans ebenso selbst wie die Spieler einstimmten auf den Abstiegs-Kracher am Sonntag beim punktgleichen 1. FC Union Berlin (15.30 Uhr/DAZN), gab die Richtung vor: „IMMER VORWÄRTS VFL BOCHUM.“
Bereits ein paar Minuten vor zwölf betraten die 21 Feldspieler und drei Torhüter des Tabellenfünfzehnten den Rasen, liefen sich warm. Die Fans sangen nonstop. Bochumer Junge dröhnte aus der Ost, „Auf geht’s Blau-Weiß, zusammen für Stadt und Verein … wir lassen dich niemals allein“, riefen alle zusammen. „Shalalalala“ – Manuel Riemann baute sich im Tor vor der Ost auf, scharfe Flanken mit Abschluss unter Gegnerdruck ordnete Trainer Heiko Butscher an, und als Moritz Broschinski das erste Tor des Tages erzielte, brandete Jubel auf.
Fans singen: „Und kommst du in ein Stadion“
Arm in Arm, mit dem Rücken zum Feld, ließen die Fans die Ost hüpfend vibrieren, „Super Bochum, Super Bochum, hey, hey“, riefen sie. Und sangen: „Unten auf dem Rasen, kämpfen wir für unsere Farben“, während die Profis drei gegen zwei spielten mit schnellem Umschalten auf zwei Tore. Die Fans heilten ihre Schals hoch, der VfL-Klassiker dröhnte durchs Rund: „Und kommst Du in ein Stadion, blau-weiße Fahnen wehn....“ Trommelwirbel. Imposant. Beeindruckend. Friedlich und fröhlich, ohne Pyro im Stadion.
Sportdirektor Lettau schwärmt: „Wir emotinalen Push geben“
VfL-Sportdirektor Marc Lettau war mal auf dem Rasen, mal stand er auf der Haupttribüne hinter etlichen Rollstuhlfahrern, die sich das Training ebenfalls nicht entgehen ließen. Lettau spürte eine „Riesenfreude“, sagte er. „Das ist eine außergewöhnliche Situation, das ist emotionalisierend. Das wird allen Beteiligten, die hier heute im Stadion sind, noch einmal einen emotionalen Push geben.“
Capo der Ultras Bochum heizt nochmal ein
Um 12.48 Uhr an diesem schon jetzt legendären Samstag standen die Profis in einer Reihe auf Höhe der Sechzehn-Meter-Linie vor der Ostkurve, das Trainerteam um Butscher hörte vom Eingang zum Kabinentunnel aus zu. Die Fans hielten wieder ihre Schals hoch, intonierten die VfL-Hymne: „VfL, mein Herz schlägt nur für Dich....“
Der Capo der Ultras, die zum Fan-Spektakel in Abdprache mit dem Klub aufgerufen hatten, schnappte sich das Megafon, hielt eine kurze Mutmacher-Ansprache an die Spieler. Tenor: Alle für einen, einer für alle. „Ole ole ole“. Auch das Steigerlied durfte nicht fehlen - natürlich mit dem Nicht-Abstiegs-Text „Wir bleiben drin“.
Kapitän Losilla: „Das ist überragend, das zu erleben“ - Er fährt nicht nach Berlin
Um 12:53 Uhr gingen die Spieler zur Kabine. Duschen, umziehen, Mittagessen. „Das habe ich noch nie erlebt, ich konnte kaum die Trainingsübungen ansagen bei der Lautstärke. Das ist Gänsehaut pur und sollte Motivation genug sein für die nächsten drei Spiele“, schwärmte Trainer Butscher.
Kapitän Anthony Losilla war begeistert. „Das ist speziell, grandios, enorm. Ich habe eben noch mit Manu (Torwart Manuel Riemann, die Redaktion) darüber geredet, dass wir vor ein paar Jahren noch in der 2. Liga gespielt haben und gegen Aue waren 11.000 Fans im Stadion. Und heute kommen 5000 zum Training. Das ist überreagend, das zu erleben, das muss uns einfach pushen.“
Das sagen die Fans: „Hauptsache alles geben“
Genau deshalb waren sie da, die Fans. „Ich bin hier, um mit der Gemeinschaft die Jungs nochmal anzufeuern, die letzten Prozente aus allen herauszukitzeln. Das war Gänsehaut pur, wie bei einem Heimspiel, wenn es um alles geht“, meinte Gisel Osianny. Haut es hin in Berlin? „Drei Punkte wären der Hammer. Aber Hauptsache ist, dass man sieht, sie haben alles gegeben“, sagte sie begeistert.
„Wir wollen die moralische Unterstützung geben, dass die Mannschaft in Berlin drei Punkte holt und die Klasse hält“, meinte Thzomas Halkol und gönnte sich erst einmal eine Currywurst - die Verkaufsstände im Ostbereich waren ja geöffnet. Viele schlugen zu.
Hunderte Fans feuern den VfL bei Busabreise an
Lange Schlangen bildeten sich vor dem VfL-Fanshop, ehe ein Spieler nach dem anderen in den Bus stieg. Hunderte Fans waren noch dabei. Erhan Masovic, Philipp Hofmann, sie alle schrieben Autogramme. „Bernardo, du Maschine“, rief einer. Manuel Riemann bekam besonders lauten Applaus, er ging als letzter Profi an Bord.
Ultras zünden Pyro bei der Abfahrt vom Team-Bus
Um 14 Uhr war Abfahrt am Stadion. Stockend. Die Fans standen im und vor dem Stadiontunnel Spalier, Ultras zündeten Bengalos, der Rauch vernebelte kurz mal die Sicht auf den Bus, die Spieler darin zückten ihre Handys. Noch einmal: Riesen-Anfeuerung für das Team, um 14:06 Uhr bog der Bus Richtung Castroper Straße ab. Vom Hauptbahnhof Bochum ging es per Zug nach Berlin.
Kapitän Losilla ist nach seiner zehnten Gelben Karte gesperrt. Er stieg nicht in den Bus, reist auch nicht nach, sagte er dieser Redaktion - die normalen Abläufe sollen gelten am drittletzten Spieltag. Losilla wird das Spiel zuhause mit seiner Familie verfolgen.
I
m Vergleich zur letzten Partie fehlt zudem unter anderem der verletzte Takuma Asano. In den Kader zurück kehren die zuletzt fehlenden Patrick Osterhage, Christopher Antwi-Adjei (nach Sperre), Noah Loosli und Tim Oermann (nach Entzündung/Krankheit). In der Startelf ist nach dem 3:2 gegen Hoffenheim mit nur einer Änderung zu rechnen. Osterhage dürfte für Losilla spielen, alternativ Masovic.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."