05-23-2024, 08:04 AM
Sportlicher Absturz und dann das Theater um Manuel Riemann: Der VfL Bochum muss sich vor der Relegation an die eigene Nase fassen. Ein Kommentar.
Wenn dem VfL Bochum etwas Mut machen sollte für die bevorstehende Relegation gegen Fortuna Düsseldorf, entsteht sie durch einen Blick in die – zugegeben: noch gar nicht so alten – Geschichtsbücher. Seitdem 2009 die Entscheidungsspiele zwischen dem 16. der Bundesliga und dem Dritten der 2. Liga wieder eingeführt worden sind, hat sich lediglich dreimal der klassenniedrigere Vertreter durchsetzen können. Das Blöde an der Sache für den VfL, und das ist dann schon wieder ein schlechtes Omen: Einer von jenen drei Vereinen war tatsächlich schon mal Fortuna Düsseldorf, 2012 in der atemberaubenden Relegation gegen Hertha BSC.
Vorstand schmeißt Riemann aus Kader, Kapitän Losilla kritisiert Vorstand
Hätte der VfL nicht das Hintertürchen zum Klassenverbleib erreicht, sondern direkt den Gang in die Zweitklassigkeit antreten müssen, man würde angesichts der Ereignisse an der Castroper Straße in den vergangenen Tagen Züge einer Selbstzerfleischung diagnostizieren. Der Rauswurf des streitbaren Manuel Riemann aus dem Bochumer Kader für die Relegation und die anschließenden Reaktionen werfen jedenfalls Fragen auf. Wenn Kapitän Anthony Losilla sich zwei Tage vor dem Saisonfinale gegen die Fortuna hinstellt und man seine Worte bezüglich der Entscheidung als Unverständnis für den Vorstand deuten kann: War vielleicht doch nicht alles so dramatisch, hat die Klubführung sehr eigenmächtig gehandelt? Falls aber doch das Fass übergelaufen ist: Haben die Verantwortlichen dann nicht zu lange gezögert, um rechtzeitig Ruhe in die Mannschaft zu bringen? Hätte es nicht die beiden Siege gegen die TSG Hoffenheim und bei Union Berlin gegeben, wäre sogar der direkte Abstieg drin gewesen.
Das Bild, das der VfL Bochum in dieser immens wichtigen Phase abgibt, ist schlecht – das gilt für die Mannschaft gleichermaßen wie für die Führungsetage. Denn die Bochumer haben sich zu einem denkbar ungünstigsten Zeitpunkt einen Bärendienst erwiesen. Das Nervenkostüm der Spieler ist angeschlagen, sie gehen als diejenigen in die Partien mit Düsseldorf, die am meisten zu verlieren haben. Jetzt noch das Theater um Manuel Riemann. Hat man sich rund um die Castroper darüber echauffiert, mit welch schwacher Leistung Borussia Dortmund gegen Mainz den Abstiegskampf beeinflusst habe: Die aktuelle Situation hat niemand anderes zu verantworten als der Verein.
Auch Fortuna Düsseldorf muss erst einmal gewinnen
Bleibt nur noch eine kleine, weitere Hoffnung aus Bochumer Sicht: Auch Düsseldorf muss sich ja erst einmal gegen den VfL durchsetzen.
Quelle: WAZ.de
Wenn dem VfL Bochum etwas Mut machen sollte für die bevorstehende Relegation gegen Fortuna Düsseldorf, entsteht sie durch einen Blick in die – zugegeben: noch gar nicht so alten – Geschichtsbücher. Seitdem 2009 die Entscheidungsspiele zwischen dem 16. der Bundesliga und dem Dritten der 2. Liga wieder eingeführt worden sind, hat sich lediglich dreimal der klassenniedrigere Vertreter durchsetzen können. Das Blöde an der Sache für den VfL, und das ist dann schon wieder ein schlechtes Omen: Einer von jenen drei Vereinen war tatsächlich schon mal Fortuna Düsseldorf, 2012 in der atemberaubenden Relegation gegen Hertha BSC.
Vorstand schmeißt Riemann aus Kader, Kapitän Losilla kritisiert Vorstand
Hätte der VfL nicht das Hintertürchen zum Klassenverbleib erreicht, sondern direkt den Gang in die Zweitklassigkeit antreten müssen, man würde angesichts der Ereignisse an der Castroper Straße in den vergangenen Tagen Züge einer Selbstzerfleischung diagnostizieren. Der Rauswurf des streitbaren Manuel Riemann aus dem Bochumer Kader für die Relegation und die anschließenden Reaktionen werfen jedenfalls Fragen auf. Wenn Kapitän Anthony Losilla sich zwei Tage vor dem Saisonfinale gegen die Fortuna hinstellt und man seine Worte bezüglich der Entscheidung als Unverständnis für den Vorstand deuten kann: War vielleicht doch nicht alles so dramatisch, hat die Klubführung sehr eigenmächtig gehandelt? Falls aber doch das Fass übergelaufen ist: Haben die Verantwortlichen dann nicht zu lange gezögert, um rechtzeitig Ruhe in die Mannschaft zu bringen? Hätte es nicht die beiden Siege gegen die TSG Hoffenheim und bei Union Berlin gegeben, wäre sogar der direkte Abstieg drin gewesen.
Das Bild, das der VfL Bochum in dieser immens wichtigen Phase abgibt, ist schlecht – das gilt für die Mannschaft gleichermaßen wie für die Führungsetage. Denn die Bochumer haben sich zu einem denkbar ungünstigsten Zeitpunkt einen Bärendienst erwiesen. Das Nervenkostüm der Spieler ist angeschlagen, sie gehen als diejenigen in die Partien mit Düsseldorf, die am meisten zu verlieren haben. Jetzt noch das Theater um Manuel Riemann. Hat man sich rund um die Castroper darüber echauffiert, mit welch schwacher Leistung Borussia Dortmund gegen Mainz den Abstiegskampf beeinflusst habe: Die aktuelle Situation hat niemand anderes zu verantworten als der Verein.
Auch Fortuna Düsseldorf muss erst einmal gewinnen
Bleibt nur noch eine kleine, weitere Hoffnung aus Bochumer Sicht: Auch Düsseldorf muss sich ja erst einmal gegen den VfL durchsetzen.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."