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Bochum am Abgrund: Fragezeichen um Losilla und die Bosse
#1
Der Abstieg aus der Bundesliga nimmt Formen an, es stehen gravierende Änderungen ins Haus beim VfL Bochum. Unter anderem wird die Mannschaft ein ganz neues Gesicht erhalten. 

Nach dem grandios schlechten Auftritt im ersten Relegationsspiel ist das zweite Treffen am Montagabend (20.30 Uhr) in Düsseldorf wohl nur noch Formsache. Der VfL Bochum, früher mal unabsteigbar und fast immer in den Abstiegskampf verwickelt, wird zum siebten Mal den Weg in die 2. Liga antreten müssen. 

Ein Abstieg, der vermeidbar war. Aber wer so viele tolle Chancen auslässt, sich zu retten, der steigt letzten Endes eben auch verdient ab. Und am Donnerstagabend beim 0:3 gegen Düsseldorf spielte der VfL wie blockiert, in der zweiten Halbzeit sogar kopflos. 

Allerdings: Es war die gleiche Mannschaft, die vor gut drei Monaten an der Castroper Straße den FC Bayern mit 3:2 besiegte; das gleiche Ergebnis gab es auf der Zielgeraden der Saison gegen Hoffenheim, anschließend folgte auch noch ein 4:3 gegen Union

Die verflixte Nachspielzeit
Es ist also nicht so, dass die Bochumer Mannschaft dauerhaft und komplett versagt hätte. Es gab einige Höhepunkte während der Saison, aber auch spektakuläre Niederlagen; kein anderer Bundesliga verspielte in der Nachspielzeit so viele Punkte wie der VfL - das ist dann eben letzten Endes auch eine Frage der Qualität.

Nun mussten die Gastgeber beim ersten Relegationsspiel sogar froh sein, dem starken Zweitligisten Fortuna Düsseldorf nur 0:3 unterlegen zu sein. Dabei hätten die Bochumer, die nach ordentlicher Anfangsphase komplett den Faden verloren, auch so richtig unter die Räder kommen können. 

Wie geht es mit Losilla weiter?
Dass Anthony Losilla den komplett enttäuschenden Abend zunächst von der Bank aus verfolgen musste und erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, ist einer der gravierenden Fehler, die man Interimstrainer Heiko Butscher anlasten muss. 

Gewiss, auch mit dem Capitano in der Startelf wäre der VfL gegen die großartig aufspielen Gäste aus der Landeshauptstadt sicher auf keinen grünen Zweig gekommen. Dennoch war die Verbannung des langjährigen Anführers in einem der wichtigsten Spiele der jüngeren Vereinsgeschichte einer der Fehlgriffe, die man sich hätte sparen können. Ganz grundsätzlich stellt sich nicht nur deshalb natürlich die Frage, wie es mit Losilla weitergeht, der eigentlich für die kommende Saison fest eingeplant ist und seinen Vertrag ja auch längst verlängert hat. 

In der Saison 2024/25 wäre der Capitano, der im März 38 wurde, der älteste Spieler der Bundesliga gewesen; ein nicht unwichtiger Aspekt für den Routinier, der seit Jahren vorangeht. Nun ließe sich spekulieren, ob Losilla schon in diesem Sommer Schluss macht und sich die 2. Liga gar nicht mehr antut. Allerdings: Im Grunde genommen ist der Routinier einer, der anpackt, wenn es um den VfL geht. Und der dann auch mithelfen dürfte, das Schiff in der nächsten Saison wieder flottzukriegen. 

Umbruch steht bevor
Ob Losilla weitermacht oder nicht, der Kader wird in großen Zügen verändert, das ist abzusehen. Mehr als ein Dutzend Spieler werden den Klub verlassen, darunter auch Anführer wie Bernardo, der dem VfL allerdings auch noch eine Millionen-Ablösesumme bringen wird, Keven Schlotterbeck und Kevin Stöger, eine komplette Achse. 

Dass der VfL Schiffbruch erlitt, ist natürlich auch der sportlichen Führung einzulassen. Ein neuer Trainer muss her, ganz gewiss wird auch die Rolle von Sportdirektor Marc Lettau hinterfragt, weil sich ein Verein wie der VfL Bochum eben nicht so viele Transfers-Flops wie in diesem Jahr leisten kann. Damit gerät natürlich auch Sportvorstand Patrick Fabian in die Kritik. 

Bochumer Versäumnisse
Bernardo war eine tolle Verstärkung, Noah Loosli, Moritz-Broni Kwarteng und Lukas Daschner kamen überhaupt nicht zum Zuge, Maximilian Wittek, Matus Bero, Goncalo Paciencia und Felix Passlack nur mit Abstrichen. Außerdem wurde in der Winterpause versäumt, Unwuchten im Kader zu beseitigen - eine äußerst unbefriedigende Bilanz für die sportlichen Verantwortlichen. Das größte Versäumnis bestand aber sicherlich darin, nach der Beurlaubung von Thomas Letsch keinen erfahrenen Trainer von außerhalb zu holen, sondern U-19-Coach Butscher zu befördern. 

Klar ist: Die Zeit drängt, in allen Bereichen. Nach dem letzten Abstieg verbrachte der VfL schließlich elf lange Jahre in der 2. Liga, bevor die Rückkehr in die Bundesliga gelang. 

Quelle: Kicker.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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