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VfL darf sich vom Klassenerhalt nicht blenden lassen
#1
Die wundersame Wende gegen Fortuna Düsseldorf verdient Anerkennung – und doch muss beim VfL Bochum vieles besser werden. Ein Kommentar 

So kann man sich irren: Der VfL Bochum schien längst abgestiegen, nach dem 0:3 im Relegations-Hinspiel gegen Fortuna Düsseldorf war der Klub abgeschrieben, niemand rechnete ernsthaft mit einer wundersamen Wende – auch wir nicht, so ehrlich muss man sein. Es ist nun einmal das Wesen von wundersamen Wenden, dass sie äußerst selten auftreten, und in diesem Fall gab es ja auch wirklich keinerlei Anzeichen. Viel zu schwach war der VfL nicht nur in diesem Relegations-Hinspiel aufgetreten, sondern auch in den Wochen zuvor. Viel zu sicher hatte die Fortuna agiert, in diesem Relegations-Hinspiel und – Sie ahnen es – in den Wochen zuvor. 

Aber Wunder gibt es eben immer wieder, in diesem Fall begünstigt durch ängstlich auftretende, geradezu blockierte Düsseldorfer, denen man anmerkte, dass sie erstmals etwas zu verlieren hatten – und Bochumer, die ihre wenigen Chancen äußerst effizient nutzten und im Elfmeterschießen die nötige Coolness mitbrachten. 

Kompliment, liebe Bochumer. So aufzutreten, wenn man eigentlich keine Chance mehr hat, verdient höchsten Respekt. Offensichtlich wurden in den Tagen nach dem Hinspiel-Debakel, als die Mannschaft auseinanderfiel, die richtigen Schlüsse gezogen, offensichtlich hat sich das Team so eben noch rechtzeitig zusammengerauft. 

Erfolgsfaktoren griffen zu selten
Aber: Die vielen Generalabrechnungen mit dem VfL waren zwar verfrüht, sie waren inhaltlich in weiten Teilen dennoch richtig. Am Ende hing der Klassenerhalt am seidenen Faden, ein einziger Fehlschuss in den Düsseldorfer Nachthimmel entschied über Wohl und Wehe einer ganzen Saison. Und deswegen darf man sich in Bochum nicht blenden lassen von diesem Erfolg. Denn der sportliche Trend, abzulesen unter anderem an der Abschlussplatzierung, zeigte in den vergangenen Jahren nach unten.

Mannschaftliche Geschlossenheit und kluge Transfers waren immer die Erfolgsfaktoren, um auch finanziell stärkeren Gegnern die Stirn zu bieten. In dieser Spielzeit entpuppte sich nur Bernardo als Volltreffer und auch der Zusammenhalt schien gegen Saisonende zu bröckeln. All dies muss aufgearbeitet werden – und der VfL scheint gewillt, das zu tun. Darauf zumindest deuten die Personalentscheidungen hin, die in den kommenden Tagen verkündet werden dürften

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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