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Elezi überzeugt im Testspiel
#1
Im Winter kam der Nordmazedonier zum VfL. Bislang hat er fast nur trainiert. Im Testspiel gegen Ahlen ging er mit einer besonderen Bitte zu Philipp Hofmann. 

Singende Fußballer gibt es gegen Ende von Spielzeiten gerade in den sozialen Netzwerken ganz häufig zu sehen. Wenn es etwas zu feiern gibt, zeigen die erfolgreichen Sportler bisweilen ungeahnte Talente. Meist stimmen sie nach gewonnenen Titeln die üblichen So-ein-Tag-Jubelarien an. Gern genommen werden auch Spieler, die Klassiker der Musikgeschichte eher laut als tongenau aber mit viel Hingabe mitsingen. Auch von Agon Elezi ist so ein Gesangsmoment dokumentiert. Der junge Nordmazedonier intonierte nach dem Sieg des VfL Bochum im Relegations-Rückspiel bei Fortuna Düsseldorf in der Kabine den Klassiker „Don‘t stop believing“ von Journey. 

Das Lied passte wie kaum ein zweites zur Relegation des VfL Bochum. Aus einem aussichtlosen scheinenden 0:3 machte das Team im Elfmeterschießen den Klassenerhalt. Das Lied passt indes auch bestens zu Elezis Situation beim VfL Bochum. Seine fußballerische Fähigkeiten konnte er bisher fast nur im Training zeigen. 

Seit Januar ist der junge Nordmazedonier beim Bundesligisten. In einem Test des U23-Perspektivteams spielte er in der Rückrunde 45 Minuten, ein Pflichtspiel bestritt er nicht. Immerhin stand er im Kader, hätte zum Einsatz kommen können, als Bochum in Düsseldorf das Unmögliche möglich machte und Geschichte schrieb. 

Emotionale Nacht nach dem Relegationssieg
Elezi war mittendrin, war dabei, feierte mit, ließ seinen Gefühlen freien Lauf, sang und tanzte. „Nach dem Sieg in der Relegation war es eine sehr emotionale Nacht“, sagte er nun einige Wochen nach dem auf dem Umweg erreichten Klassenerhalt. „Direkt nach dem Spiel war ich voll mit Adrenalin und Freude und ich wusste nicht immer ganz genau, was ich da mache“, sagte er dann zur Erklärung, warum er so laut und intensiv mitsang.

Er habe die Begeisterung über das Erreichte aufgenommen und sei einfach nur froh gewesen, den Klassenerhalt geschafft zu haben. „Es war ein sportliches Wunder. Das Spiel und alles, was darum herum passiert ist, werde ich mein ganzes Leben nicht mehr vergessen. Ich kann auch im Rückblick nicht in Worte fassen, wie ich mich da gefühlt habe. Und das, obwohl ich gar nicht gespielt habe. Das Spiel und das Ergebnis waren historisch.“ 

Elezi zeigt ein engagiertes erstes Testspiel
Elezi wird auf immer Teil der Mannschaft sein, die dem VfL Bochum das vierte Jahr in Reihe in der Bundesliga brachte. In der vergangenen Saison konnte er nur trainieren und am Ende singen. In der kommenden Saison will er endlich Pflichtspiele bestreiten. Dass er nun bessere Chancen hat, sich bald Bundesligaspieler nennen zu dürfen, deutete er im ersten Test gegen RW Ahlen an.

Trainer Peter Zeidler mischte seinen Kader dabei durch, wechselte zur Halbzeit komplett aus. Zu den ersten Elf im ersten Test aber zählte neben den neuen Akteuren wie Dani de Wit und Ibrahima Sissoko eben auch Elezi. De Wit und Sissoko war deutlich anzumerken, dass sie noch Zeit benötigen.

Elezi: Ich liebe diesen Club
Elezi zeigte Spielfreunde und damit genau das, was Zeidler dieser Tage sehen will. Elezi wirkte, als hätte er nur darauf gewartet, endlich spielen zu dürfen und von der Leine gelassen zu werden. Leichtfüßig wirbelte er über den Platz, war vorne und hinten, ging ins Dribbling, führte energische Zweikämpfe, spielte Bälle direkt und punktgenau. Und als es dann Mitte des ersten Durchgangs einen Handelfmeter für Bochum gab, wollte er ihn unbedingt schießen.

„Ich bin ein sehr emotionaler Typ“, sagte er zur Erklärung. „Ich bin jetzt fünf Monate hier, liebe den Club und die Art und Weise, wie der Club mich aufgenommen und akzeptiert hat. Alle haben das getan: die Spieler, die Trainer, die Mitarbeiter, die Fans. Das bedeutet mir sehr viel. Ich habe mich in den Club verliebt und ich konnte es kaum abwarten, mein erstes Spiel für den VfL Bochum zu machen.“

Elezi weiß, dass er weiter über das Training anbieten muss
Als Bochum den Elfmeter zugesprochen bekam, habe er die Chance gesehen, ein Tor zu erzielen. „Deshalb habe ich Philipp Hofmann gefragt, ob er mir den Elfmeter überlässt. Gott sei Dank habe ich getroffen und konnte mit den Fans feiern. Es war etwas Unglaubliches für mich und ich bin sehr froh über diesen Moment.“

Nun will er weitere dieser Momente erleben. „Ich versuche weiter mein Bestes zu geben, mich in jeder Trainingseinheit zu zeigen. Ich habe den Ehrgeiz, für den VfL Bochum in der Bundesliga zu spielen, das ist mein Ziel. Dafür arbeitete ich hart. Ob ich dann spiele, muss sich zeigen, ich warte auf meine Chance. Aber ich hoffe, ich kann den Schwung aus dem ersten Testspiel mitnehmen.“

Spielt Elezi, wäre das eine Bestätigung für die Scouting-Abteilung
Schafft er es, in der Saison regelmäßig zu spielen, wäre es eine Bestätigung für die Arbeit der Scouting-Abteilung des VfL Bochum. Als der Bundesligist im Januar seine Verpflichtung bekanntgab, konnten nur die Spezalisten unter Spezial-Spezialisten etwas mit ihm anfangen.

Die Verantwortlichen des VfL hatten in dem Transferfenster einen Offensivspieler holen wollen. Einen, der für mehr Torgefahr sorgen würde. Am Ende aber war der 23-jährige Mittelfeldspieler Elezi der einzige Zugang des Winters.
Dass er keine Sofort-Verstärkung sein würde, machten der damalige VfL-Sportvorstand Patrick Fabian und Sportdirektor Marc Lettau direkt nach der Verpflichtung deutlich. Der Spieler vom NK Varazdin aus der ersten kroatischen Liga sei ein Perspektivspieler, hieß es. „Er verfügt über großes Potenzial und wir trauen ihm perspektivisch den Sprung in die Bundesliga zu“, sagte Lettau Ende Januar.

Elezi ist sehr beliebt
Den Sprung schaffte er grundsätzlich. Er stand unter Thomas Letsch und zuletzt auch Heiko Butscher mehrmals im Kader. Elezi sei ein unheimlicher Mannschaftsspieler, sagte Butscher seinerzeit. „Wenn du dir einen malen könntest, dann solch einen Spieler. Es ist im Training immer an der absoluten Grenze, ist mannschaftsdienlich, legt Zusatzschichten ein, ist top da.“

Elezi wurde und wird von allen rund um die Castroper Straße als „Mentalitätsspieler“ bezeichnet, als ein Spieler, der den unbedingten Willen an den Tag legt. Innerhalb der Mannschaft, so hört man, ist er extrem beliebt. Auch fußballerisch konnte er in seinem ersten halben Jahr im Training überzeugen. Elezi zeigte das, was er nun auch gegen Ahlen zeigte. Er agierte handlungsschnell, technisch versiert, läuferisch stark und genau im Passspiel. Er deutete an, dass er in Umschaltsituation gut antizipiert. Genau die Qualitäten, die es für einen zentralen Mittelfeldspieler braucht. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers

" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
Ottokar Wüst 1974. Ehrenpräsident des VfL. t 18.Juni 2011
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