08-01-2024, 10:17 AM
Ilja Kaenzig spricht im Trainingslager des VfL Bochum über natürliche Grenzen, den Vorwurf des zu starken Sparens und den großen Plan mit großen Ablösesummen.
Noch bis zum 4. August bereitet sich der VfL Bochum im Trainingslager in Südtirol auf die neue Saison in der Fußball-Bundesliga vor. Auch Bochums Geschäftsführer Ilja Kaenzig ist vor Ort und sprach mit RevierSport über die Entwicklung beim VfL.
Hier gibt es Teil eins des Interviews.
Ilja Kaenzig, wie würden Sie die aktuelle Situation beim VfL beschreiben?
Jedes halbe Jahr ist die Entwicklung stabil. Wir legen uns Tag für Tag ins Zeug, um den VfL jeden Tag ein bisschen besser zu machen. Und das ist notwendig, denn die Konkurrenz holt auf und der VfL muss wachsen, damit er den Abstand zu den Klubs halten kann, die sich eine ähnliche Geschichte ausmalen wie wir.
Welche Klubs haben Sie hier im Sinn?
Vereine wie Karlsruhe oder Hannover schauen schon genau, was wir machen. Wir müssen daher immer innovativer und smarter sein. Das gelingt uns derzeit. Dafür brauchen wir tagtäglich gute und motivierte Mitarbeiter.
Reicht das, wenn man sieht, dass die Möglichkeiten rund um das Stadion begrenzt sind?
Grenzen werden natürlich kommen. Wir haben den Plan, dass wir über 100 Millionen Euro Umsatz erreichen in der Bundesliga. Und das werden wir schneller erreichen, als wir gedacht haben. Nach drei Jahren Bundesliga sind wir von den Zahlen schon auf Augenhöhe mit Augsburg oder Mainz.
Kommt ein Aber?
Ja. Der große Unterschied im modernen Fußball sind mittlerweile die Ablösesummen. Und Augsburg und Mainz haben in den letzten Jahren pro Saison im Schnitt 20 Millionen Euro an Transfererlösen erzielt. Das ist nichts, wofür man sich schämen muss. Das hat nichts mit Spielerhandel zu tun. Man bildet junge Spieler aus, man profitiert von deren Entwicklung. Dafür bekommt man eine Rendite, die man reinvestieren kann. Da müssen wir auch hinkommen, das haben wir intern so definiert. Aber das ist noch ein langer Weg. Da stehen wir am Anfang. Es war richtig, bisher auch auf Erfahrung zu setzen, um uns sportlich zu stabilisieren. Aber es ist unumgänglich, auch auf dem Transfermarkt ein Topklub zu sein, weil da werden wir mehr machen müssen als Mainz, Augsburg oder der KSC, weil die im Bereich Stadion und Sponsoring viel mehr Möglichkeiten haben werden, unsere sind hier limitiert.
Bedeutet voller Fokus auf die Ausbildung der Spieler?
Wir sparen nichts, wir haben in den letzten Jahren über zwölf Millionen Euro in die Modernisierung des Klubs gesteckt. Da ist das Scouting oder das NLZ dabei, was mehr Spielerwerte entwickeln wird. Wir können keine Nationalspieler holen, aber wir können sie ausbilden und heranführen. Ich sag mal etwas populistisch. Wenn Mainz einen Nachwuchsmann so entwickeln kann, dass er 50 Millionen Euro wert ist (Brajan Gruda, Anmerkung der Redaktion), wieso soll dem VfL das nicht gelingen? Und wenn Augsburg einen Spieler für 26 Millionen Euro an den VfB Stuttgart verkaufen kann (Ermedin Demirović, Anmerkung der Redaktion), wieso soll der VfL Bochum nicht eines Tages einen Spieler für 26 Millionen Euro verkaufen. Da sehe ich keinen Grund für, das ist möglich, das werden wir auch schaffen. Natürlich nicht morgen, aber wir arbeiten daran. Da bin ich hundertprozentig von überzeugt.
Es gibt aber Vorwürfe, dass sich der VfL kaputt sparen würde. Was sagen Sie dazu?
Wir sind sehr transparent. Wir veröffentlichen unsere Zahlen wie kein anderer Klub. Die Leute, die das sagen, denen können wir gerne die Zahlen nachreichen. Wir geben alles aus und investieren in die Modernisierung, die Infrastruktur, eine neue U21, in die ein siebenstelliger Betrag fließt. Wir investieren jährlich ins NLZ. Wir haben Spieler, die teurer sind. In diesem Jahr gibt es noch den Effekt, dass wir noch einen Trainer auf der Payroll haben. Auch das müssen wir stemmen. Ansonsten versuchen wir jeden Cent effizient auszugeben. Daher ist Sparen das völlig falsche Wort. Ein Festgeldkonto gibt es beim VfL nicht.
Quelle: Reviersport.de
Noch bis zum 4. August bereitet sich der VfL Bochum im Trainingslager in Südtirol auf die neue Saison in der Fußball-Bundesliga vor. Auch Bochums Geschäftsführer Ilja Kaenzig ist vor Ort und sprach mit RevierSport über die Entwicklung beim VfL.
Hier gibt es Teil eins des Interviews.
Ilja Kaenzig, wie würden Sie die aktuelle Situation beim VfL beschreiben?
Jedes halbe Jahr ist die Entwicklung stabil. Wir legen uns Tag für Tag ins Zeug, um den VfL jeden Tag ein bisschen besser zu machen. Und das ist notwendig, denn die Konkurrenz holt auf und der VfL muss wachsen, damit er den Abstand zu den Klubs halten kann, die sich eine ähnliche Geschichte ausmalen wie wir.
Welche Klubs haben Sie hier im Sinn?
Vereine wie Karlsruhe oder Hannover schauen schon genau, was wir machen. Wir müssen daher immer innovativer und smarter sein. Das gelingt uns derzeit. Dafür brauchen wir tagtäglich gute und motivierte Mitarbeiter.
Reicht das, wenn man sieht, dass die Möglichkeiten rund um das Stadion begrenzt sind?
Grenzen werden natürlich kommen. Wir haben den Plan, dass wir über 100 Millionen Euro Umsatz erreichen in der Bundesliga. Und das werden wir schneller erreichen, als wir gedacht haben. Nach drei Jahren Bundesliga sind wir von den Zahlen schon auf Augenhöhe mit Augsburg oder Mainz.
Kommt ein Aber?
Ja. Der große Unterschied im modernen Fußball sind mittlerweile die Ablösesummen. Und Augsburg und Mainz haben in den letzten Jahren pro Saison im Schnitt 20 Millionen Euro an Transfererlösen erzielt. Das ist nichts, wofür man sich schämen muss. Das hat nichts mit Spielerhandel zu tun. Man bildet junge Spieler aus, man profitiert von deren Entwicklung. Dafür bekommt man eine Rendite, die man reinvestieren kann. Da müssen wir auch hinkommen, das haben wir intern so definiert. Aber das ist noch ein langer Weg. Da stehen wir am Anfang. Es war richtig, bisher auch auf Erfahrung zu setzen, um uns sportlich zu stabilisieren. Aber es ist unumgänglich, auch auf dem Transfermarkt ein Topklub zu sein, weil da werden wir mehr machen müssen als Mainz, Augsburg oder der KSC, weil die im Bereich Stadion und Sponsoring viel mehr Möglichkeiten haben werden, unsere sind hier limitiert.
Bedeutet voller Fokus auf die Ausbildung der Spieler?
Wir sparen nichts, wir haben in den letzten Jahren über zwölf Millionen Euro in die Modernisierung des Klubs gesteckt. Da ist das Scouting oder das NLZ dabei, was mehr Spielerwerte entwickeln wird. Wir können keine Nationalspieler holen, aber wir können sie ausbilden und heranführen. Ich sag mal etwas populistisch. Wenn Mainz einen Nachwuchsmann so entwickeln kann, dass er 50 Millionen Euro wert ist (Brajan Gruda, Anmerkung der Redaktion), wieso soll dem VfL das nicht gelingen? Und wenn Augsburg einen Spieler für 26 Millionen Euro an den VfB Stuttgart verkaufen kann (Ermedin Demirović, Anmerkung der Redaktion), wieso soll der VfL Bochum nicht eines Tages einen Spieler für 26 Millionen Euro verkaufen. Da sehe ich keinen Grund für, das ist möglich, das werden wir auch schaffen. Natürlich nicht morgen, aber wir arbeiten daran. Da bin ich hundertprozentig von überzeugt.
Es gibt aber Vorwürfe, dass sich der VfL kaputt sparen würde. Was sagen Sie dazu?
Wir sind sehr transparent. Wir veröffentlichen unsere Zahlen wie kein anderer Klub. Die Leute, die das sagen, denen können wir gerne die Zahlen nachreichen. Wir geben alles aus und investieren in die Modernisierung, die Infrastruktur, eine neue U21, in die ein siebenstelliger Betrag fließt. Wir investieren jährlich ins NLZ. Wir haben Spieler, die teurer sind. In diesem Jahr gibt es noch den Effekt, dass wir noch einen Trainer auf der Payroll haben. Auch das müssen wir stemmen. Ansonsten versuchen wir jeden Cent effizient auszugeben. Daher ist Sparen das völlig falsche Wort. Ein Festgeldkonto gibt es beim VfL nicht.
Quelle: Reviersport.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."