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De Wits banges Telefonat mit dem Manager
#1
Das Relegationshinspiel der Bochumer war auch für Dani de Wit (26) ein Schock. Am Ende wechselte der Niederländer doch zum VfL - und freut sich nun auf "Erwachsenen-Fußball" in der Bundesliga.

Dani de Wit spielt eine etwas andere Rolle als Kevin Stöger, der VfL-Spielmacher der vorigen Saison. Dennoch am liebsten im offensiven Mittelfeld, als Achter oder Zehner, mit Tordrang und Energie - und drängte gleich vom ersten Tag an auf dem Platz in eine Führungsrolle. In der Champions League spielte er schon gegen die Bayern und gegen Real Madrid, durchlief alle U-Mannschaften bei Oranje. Und mit 26, findet de Wit, war die Zeit reif für einen Wechsel ins Ausland.

Auch die Serie A war ein Thema. Warum sind Sie denn beim VfL Bochum gelandet, Herr de Wit?
Italien wäre auch sehr spannend gewesen. Da sind viele Jungs, mit denen ich schon früher zusammengespielt habe, wie Teun Koopmeiners, einer meiner besten Freunde, bei Atalanta. Viele Spieler aus Alkmaar sind in der Serie A gelandet. Aber Bochum hat sich enorm um mich bemüht. Da hatte ich immer das Gefühl: Die wollen mich unbedingt. Sportdirektor Marc Lettau war sehr hartnäckig.

Schon im Januar gab es Kontakt. Warum ist der Deal damals nicht zustande gekommen?
Ich hatte mit Alkmaar noch einiges vor, und ich wollte ein sauberes Ende nach fünf Jahren bei AZ. Die Bundesliga habe ich schon von klein auf verfolgt, also kann man sagen, dass für mich ein Traum in Erfüllung geht.

Er wäre beinahe am Ende der Saison geplatzt, Bochum stand mit einem Bein in der 2. Liga. Wie haben Sie denn die Relegationsspiele verfolgt?
Meine Begeisterung wuchs im Frühjahr praktisch jede Woche, aber ich gebe zu: Nach dem 0:3 im Hinspiel gegen Düsseldorf hatte ich große Bedenken und habe schon mit meinem Manager telefoniert. Am Ende war es ja eine verrückte Rettung, und dann war für mich klar, dass ich nach Bochum gehe.

Sie haben den VfL intensiv verfolgt, wie ist denn Ihr Eindruck von Ihrem neuen Klub?
Ich habe am Fernseher erlebt, wie enthusiastisch die Bochumer Fans ihr Team unterstützen, das ist noch mal eine Nummer größer als in Alkmaar. Im Ruhrstadion war ich noch nicht, aber mein erstes Heimspiel wird natürlich ganz speziell, darauf freue ich mich enorm.

Sie sind in der Nähe von Hoorn am Ijsselmeer aufgewachsen, haben lange bei Ajax und AZ gespielt, nicht weit von zu Hause entfernt. Warum war nun die Zeit reif für den Schritt ins Ausland?
In Holland gab es keinen Klub mehr, der mich gereizt hätte. Außerdem ist es eine besondere Herausforderung, sich auch mal in einer anderen Liga zu beweisen. Das Niveau in Deutschland ist deutlich höher, da wirst du jede Woche gefordert. In Holland gibt es die Top 5, und gegen viele kleinere Klubs gewinnst du auch, wenn du nicht bis ans Limit gehst. 

Was ändert sich für Sie in der Bundesliga von der Spielweise her?
Ich gehe davon aus, dass es intensiver wird, mehr Box-to-Box, und physischer als in Holland. In der Bundesliga hast du weniger Zeit, den Ball anzunehmen und zu schauen, da steht dir direkt einer auf den Füßen. Insgesamt ist es auch mehr Erwachsenen-Fußball. 

Das bedeutet?
Tatsächlich: reifere Typen. In Alkmaar waren viele 17-, 18-, 19-Jährige dabei, da war ich sogar mit 26 einer der Älteren. Und einer der Anführer. Das ist mein Charakter, das will ich auch in Bochum machen: die Nebenleute führen, Kommandos geben. Aber das wächst natürlich auch im Laufe der Zeit.

In Alkmaar haben Sie unter anderem unter Arne Slot trainiert, der nun in Liverpool Nachfolger von Jürgen Klopp ist. Haben Sie von ihm am meisten mitgenommen in Ihrer Karriere? 
Das war fantastisch bei ihm, ich habe enorm von ihm profitiert und gelernt. Aber auch in meiner Zeit bei Ajax mit Erik ten Hag, der inzwischen bei Manchester United ist. Arne Slot hat nun einen sehr kniffligen Job als Nachfolger eines herausragenden Trainers, aber ich traue ihm zu, dass er das in den Griff kriegt.

Ein Stadion in der Bundesliga kennen Sie schon, die Münchner Arena, wo Sie 2018 mit Ajax in der Vorrunde der Champions League beim 1:1 gegen die Bayern antraten. Auf welche Spielstätte freuen Sie sich in Deutschland denn ganz besonders?
Es wird ganz speziell im Ruhrstadion mit den eigenen Fans. Ansonsten reizt mich natürlich das Spiel in Dortmund, vor der gelben Wand. Ich war schon immer ein Fan der Bundesliga und der Serie A.

Sie sprechen Englisch und immer besser Deutsch. Kennen Sie das Wort Relegation?
Ich weiß, was es bedeutet. Aber damit wollen wir nichts zu tun haben. In der Bundesliga bleiben, ohne diese Nervenspiele: Das ist unser Ziel. 

Quelle: Kicker+.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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