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Medic ist laut Daten der kompletteste Innenverteidiger
#1
Jakov Medic stand direkt in der Startelf für den VfL Bochum. Daten zeigen, dass er der beste Bochumer Innenverteidiger sein könnte. 

Es war schon eine Überraschung, als am vergangenen Samstag der Spielbogen für die Partie zwischen RB Leipzig und dem VfL Bochum rund eine Stunde vor dem Anpfiff veröffentlicht wurde und Jakov Medic von VfL-Trainer Peter Zeidler nur wenige Tage nach seinem Wechsel von Ajax Amsterdam nach Bochum seinen ersten Einsatz direkt von Beginn an bekam. Der Kroate zahlte das Vertrauen zurück, überzeugte gegen eine der besten Offensiven der Bundesliga.

Wenngleich naturgemäß nicht alles glatt ging. Einige Dinge, an denen in den kommenden Wochen gearbeitet werden muss, fielen auch dem Trainerteam auf. Und dennoch zeigte dieser Auftritt deutlich, warum die Leihe mit Kaufoption für alle Seiten am Ende ein Gewinn sein könnte. Das belegen zumindest die Daten, die die Datenanalyse-Agentur CREATEFOOTBALL dieser Redaktion zu Verfügung stellt. 

Medic ist ein Innenverteidiger, der sich vor allem durch seine ausgeprägte körperliche Robustheit auszeichnet. Wie gegen Leipzig setzt er immer wieder seine 91 Kilogramm Körpergewicht im Zweikampf gut ein, schiebt seinen Körper gut zwischen Ball und Gegner. Wenngleich Lois Openda ihm dann doch einmal entwischen konnte. Nichtsdestotrotz überzeugt er mit seinen Zweikampfquoten, hatte stets einen hohen Anteil von um die 70 Prozent gewonnener Zweikämpfe - auch in der Luft. Vor allem im eigenen Drittel geht er kompromisslos zu Werke und erobert im Schnitt 13 Bälle pro 90 Minuten. 

Medic in der Defensive stark und im Spielaufbau gefragt
Nur Bernardo kommt bei den Defensivzweikämpfen mit 72 Prozent auf mehr gewonnene Duelle. Ivan Ordets, Erhan Masovic und Noah Loosli sind teilweise sogar deutlich schwächer in den Zweikämpfen. Dabei ist Medic trotz seines bulligen Körpers sehr beweglich und schnell auf den Beinen. In Laufduellen kann er so auch schnelle Angreifer ablaufen. Ein deutlicher Gewinn für den VfL Bochum beispielsweise gegen Ordets, der derzeit noch an einer Schulter-Verletztung laboriert. Der Ukrainer ist hingegen in der Luft noch häufiger Sieger in Duellen.

Doch nicht nur die reinen Defensivqualitäten machen Medic aus, der typisch kroatisch mit breiter Brust und viel Selbstvertrauen spielt. Auch in der Spieleröffnung könnte der VfL Bochum von ihm profitieren. Er spielt nur wenige Fehlpässe, ist technisch gut ausgebildet und pressingresistent.

91 Prozent seiner Zuspiele kamen im Schnitt in der Vergangenheit beim Mitspieler an, wenngleich er lieber den kurzen Pass zu einem Mitspieler sucht, als einen vertikalen Pass in die Spitze. Dass er das auch kann, stellte er gegen Leipzig unter Beweis, als er Myron Boadu ins Laufduell mit Willi Orban schickte, der den Niederländer nur rotwürdig foulen konnte.

Doch nur 35 Prozent seiner Abspiele sind so angelegt - damit hat er den deutlich geringsten Wert aller Bochumer Innenverteidiger. Ganz vorn in dieser Statistik ist der Schweizer Loosli mit 51 Prozent. Entsprechend wenig Torgefahr erzeugt Medic dadurch.

Wenngleich seine Pässe durchaus für Raumgewinne sorgen. Im Schnitt 5,5 progressive Pässe, mit denen seine Mitspieler vor das gegnerische Tor kommen sollen, spielt er pro Partie und damit etwa doppelt so viele wie Masovic und Ordets. Zudem ist er mit dem Ball am Fuß unberechenbar für den Gegner. Er läuft gern mit dem Ball, dribbelt mutig an und überwindet immer wieder die gegnerischen Pressinglinien.

Genau das, was im sehr aggressiven Spielstil von Trainer Peter Zeidler notwendig sein wird, um selbst Torgefahr zu erzeugen. Zudem leistet er sich etwa nur halb so viele Ballverluste pro Spiel wie ein Ordets. Nur Tim Oermann ist noch besser unter den aktuellen Bochumer Innenverteidigern.

Top-Duo in der Innenverteidigung mit Medic und Masovic?
Mit dem 25-Jährigen hat der VfL Bochum also einen körperlich robusten Innenverteidiger verpflichtet, der auch mit dem Ball am Fuß Dinge kreieren kann. Beim FC St. Pauli spielte er sich in der 2. Liga nicht umsonst in den Fokus der Topklubs und wechselte im vergangenenen Jahr zum niederländischen Spitzenteam Ajax Amsterdam.

Dass er dort nicht so zum Zug kam, hatte sicher vielfältige Gründe, einer davon dürfte gewesen sein, dass Ajax extremer auf das vertikale Passspiel setzt, was bei Medic noch ausbaufähig ist. Zudem ist der Schritt aus der 2. Liga zu einem internationalen Topteam ein großer. Auch Zeidler sieht noch durchaus Entwicklungspotenzial bei Medic - in vielen Bereichen.

In Bochum will Medic seiner Karriere nun einen Neustart verpassen. Der Auftritt in Leipzig dürfte ihm Mut machen. Vor allem, weil er unter Gegnerdruck eine Ruhe mitbringt, in der er im gesamten Bundesliga-Vergleich zu den Topspielern zählt; eine Qualität die besonders dem Trio Masovic, Loosli und Ordets abhanden geht. 

Zwar kann sich Medic im Passspiel noch deutlich stärker nach vorn orientieren, die Genauigkeit seiner vertikalen Pässe ist dennoch bereits deutlich stärker als die seiner neuen Defensivkollegen. Am besten im Zusammenspiel könnte er wohl mit Masovic harmonieren - wie schon gegen Leipzig gezeigt. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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