09-07-2024, 09:42 AM
Koji Miyoshi war der Deadline-Day-Transfer des VfL Bochum. Wer ist der Japaner, wo liegen Stärken und Schwächen? Eine Datenanalyse.
Am vergangenen Samstag wirkte Koji Miyoshi noch etwas verloren im Bochumer Ruhrstadion. In seinem schwarzen Hemd suchte er seinen Platz auf der Tribüne, trat erstmals mit den Fans des VfL Bochum in Kontakt, die ihn direkt erkannten und nach einem Foto fragten. Die folgende 0:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach schaute er sich von außen an, am Mittwochnachmittag deutete der Neuzugang von Birmingham City im Testspiel gegen Rot-Weiss Essen an, welche Qualitäten er mitbringt. Dabei kam sein Wechsel aus England an die Castroper Straße durchaus überraschend. Wie die Bochumer Verantwortlichen aber betonten, habe der Spieler aufgrund seiner Qualitäten schon länger im Blickfeld gestanden. Grund genug, sich die Stärken und Schwächen des 27-jährigen Japaners anhand der Daten des Datenanalyse-Unternehmens CREATEFOOTBALL einmal genauer anzugucken.
Dabei sticht direkt in Auge, dass Miyoshi giftig und leidenschaftlich Fußball zu spielen scheint - auch im Test gegen Essen. Seine Spielweise ist von einer hohen Laufintensität vor allem gegen den Ball geprägt. Mit diesen Qualitäten passt er also gut zur Art des Fußballs, die sein neuer Trainer Peter Zeidler spielen lassen will. Für das aggressive Pressing erscheint der Japaner bestens geeignet, ist ein aggressiver Anläufer und mutig im Nach-vorn-Verschieben, führt dabei viele Zweikämpfe und gewinnt dadurch viele Bälle in gefährlichen Räumen. In der Defensivbewegung allerdings fallen seine schlechten körperlichen Voraussetzungen (nur 1,67 Meter groß, nur 64 Kilogramm schwer) negativ ins Gewicht. Er gehörte in der englischen Championship in der vergangenen Saison zu den ineffizientesten Zweikämpfern. Und auch gegen RWE hatte er leichtere Probleme.
Koji Miyoshi kreiert viele Chancen
Sein Körper ist aber auch seine Stärke. Der vielseitig einsetzbare Offensivspieler kann auf nahezu allen Offensivpositionen spielen, kam sowohl links, im Zentrum als auch rechts schon zum Einsatz, als Achter oder als Stürmer. In den Halbräumen bewegt er sich aufgrund seines niedrigen körperlichen Schwerpunkts sehr gut und kann für viel Raumgewinn mit seinen Dribblings sorgen. Er sucht häufig das Duell Mann gegen Mann. Nach anfänglichen Schwierigkeiten setzte er sich auch gegen RWE immer wieder durch. Grundsätzlich orientiert er sich laut Daten in der Regel nach vorn, sucht die vertikalen Pässe in die Spitze und glänzt dabei mit einer ordentlichen Präzision von 71 Prozent angekommener Zuspiele.
„Er ist sehr aufmerksam, sehr fleißig, er hört gut zu“, sagte Zeidler unter der Woche. „Er ist immer fokussiert und man sieht direkt, dass er technisch sehr gut ausgebildet ist. Der Ball ist sein Freund.“ Ein Passpieler wie Kevin Stöger etwa ist er dabei aber nicht, viel mehr kreiert er mit dem Ball am Fuß viel Raumgewinn, ist im Ballbesitz deutlich durchsetzungsstärker als ohne Ball. In der vergangenen Saison bereitete er so immerhin sechs Treffer für Birmingham City vor. In seiner Zeit bei Royal Antwerpen in Belgien war die Quote noch etwas schwächer. Doch auch in Belgiens erster Liga war er Leistungsträger vor seiner schweren Knieverletzung mit dem Kreuzbandriss. Bei Birmingham glänzte er zudem trotz Abstiegs mit der Chancenkreation. 1,6 Torschüsse pro 90 Minuten legte er dabei auf - und war so unter den besten zehn Mittelfeldspielern der Championship. Dabei drang er immer wieder von außen in den Strafraum ein und legte dann ab - häufig in den Rückraum.
Körperliche Voraussetzungen sind Miyoshis Nachteil
Im letzten Drittel überzeugt der Japaner also mit guter Übersicht und vielen präzisen Pässen in den Strafraum, wodurch er viel Torgefahr erzeugt. Der Vorwärtsdrang kann dem VfL Bochum in der Bundesliga helfen, wenngleich sich der 27-Jährige sicher erst an das Niveau in Deutschland gewöhnen muss. Zumal eben die körperlichen Voraussetzungen in Zweikämpfen ein Nachteil sind. Miyoshi könnte dennoch ein wichtiger Spieler werden, der mit seiner Laufbereitschaft gut zur neuen Spielweise Zeidlers passt. Vor allem als Vorbereiter könnte er einen Impact haben - aber auch als Torschütze selbst. Sechs Tore erzielte er in der vergangenen Spielzeit, sucht häufig selbst den Abschluss. Auch aus der zweiten Reihe. Seine Chancenverwertung allerdings ist ausbaubar. So auch gegen RWE, als er eine gute Chance liegen ließ.
Miyoshi könnte dem VfL Bochum also ein Element ins Spiel bringen, was die Mannschaft nach dem Abgang von Stöger so nicht mehr hatte. Als kreativer Techniker findet er auch Lösungen unter Druck - die ersten Pflichtspiele in dieser Saison haben gezeigt, dass Bochum Probleme im Aufbauspiel hat. Der 27-jährige Japaner könnte sie zum Teil lösen.
Quelle: WAZ.de
Am vergangenen Samstag wirkte Koji Miyoshi noch etwas verloren im Bochumer Ruhrstadion. In seinem schwarzen Hemd suchte er seinen Platz auf der Tribüne, trat erstmals mit den Fans des VfL Bochum in Kontakt, die ihn direkt erkannten und nach einem Foto fragten. Die folgende 0:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach schaute er sich von außen an, am Mittwochnachmittag deutete der Neuzugang von Birmingham City im Testspiel gegen Rot-Weiss Essen an, welche Qualitäten er mitbringt. Dabei kam sein Wechsel aus England an die Castroper Straße durchaus überraschend. Wie die Bochumer Verantwortlichen aber betonten, habe der Spieler aufgrund seiner Qualitäten schon länger im Blickfeld gestanden. Grund genug, sich die Stärken und Schwächen des 27-jährigen Japaners anhand der Daten des Datenanalyse-Unternehmens CREATEFOOTBALL einmal genauer anzugucken.
Dabei sticht direkt in Auge, dass Miyoshi giftig und leidenschaftlich Fußball zu spielen scheint - auch im Test gegen Essen. Seine Spielweise ist von einer hohen Laufintensität vor allem gegen den Ball geprägt. Mit diesen Qualitäten passt er also gut zur Art des Fußballs, die sein neuer Trainer Peter Zeidler spielen lassen will. Für das aggressive Pressing erscheint der Japaner bestens geeignet, ist ein aggressiver Anläufer und mutig im Nach-vorn-Verschieben, führt dabei viele Zweikämpfe und gewinnt dadurch viele Bälle in gefährlichen Räumen. In der Defensivbewegung allerdings fallen seine schlechten körperlichen Voraussetzungen (nur 1,67 Meter groß, nur 64 Kilogramm schwer) negativ ins Gewicht. Er gehörte in der englischen Championship in der vergangenen Saison zu den ineffizientesten Zweikämpfern. Und auch gegen RWE hatte er leichtere Probleme.
Koji Miyoshi kreiert viele Chancen
Sein Körper ist aber auch seine Stärke. Der vielseitig einsetzbare Offensivspieler kann auf nahezu allen Offensivpositionen spielen, kam sowohl links, im Zentrum als auch rechts schon zum Einsatz, als Achter oder als Stürmer. In den Halbräumen bewegt er sich aufgrund seines niedrigen körperlichen Schwerpunkts sehr gut und kann für viel Raumgewinn mit seinen Dribblings sorgen. Er sucht häufig das Duell Mann gegen Mann. Nach anfänglichen Schwierigkeiten setzte er sich auch gegen RWE immer wieder durch. Grundsätzlich orientiert er sich laut Daten in der Regel nach vorn, sucht die vertikalen Pässe in die Spitze und glänzt dabei mit einer ordentlichen Präzision von 71 Prozent angekommener Zuspiele.
„Er ist sehr aufmerksam, sehr fleißig, er hört gut zu“, sagte Zeidler unter der Woche. „Er ist immer fokussiert und man sieht direkt, dass er technisch sehr gut ausgebildet ist. Der Ball ist sein Freund.“ Ein Passpieler wie Kevin Stöger etwa ist er dabei aber nicht, viel mehr kreiert er mit dem Ball am Fuß viel Raumgewinn, ist im Ballbesitz deutlich durchsetzungsstärker als ohne Ball. In der vergangenen Saison bereitete er so immerhin sechs Treffer für Birmingham City vor. In seiner Zeit bei Royal Antwerpen in Belgien war die Quote noch etwas schwächer. Doch auch in Belgiens erster Liga war er Leistungsträger vor seiner schweren Knieverletzung mit dem Kreuzbandriss. Bei Birmingham glänzte er zudem trotz Abstiegs mit der Chancenkreation. 1,6 Torschüsse pro 90 Minuten legte er dabei auf - und war so unter den besten zehn Mittelfeldspielern der Championship. Dabei drang er immer wieder von außen in den Strafraum ein und legte dann ab - häufig in den Rückraum.
Körperliche Voraussetzungen sind Miyoshis Nachteil
Im letzten Drittel überzeugt der Japaner also mit guter Übersicht und vielen präzisen Pässen in den Strafraum, wodurch er viel Torgefahr erzeugt. Der Vorwärtsdrang kann dem VfL Bochum in der Bundesliga helfen, wenngleich sich der 27-Jährige sicher erst an das Niveau in Deutschland gewöhnen muss. Zumal eben die körperlichen Voraussetzungen in Zweikämpfen ein Nachteil sind. Miyoshi könnte dennoch ein wichtiger Spieler werden, der mit seiner Laufbereitschaft gut zur neuen Spielweise Zeidlers passt. Vor allem als Vorbereiter könnte er einen Impact haben - aber auch als Torschütze selbst. Sechs Tore erzielte er in der vergangenen Spielzeit, sucht häufig selbst den Abschluss. Auch aus der zweiten Reihe. Seine Chancenverwertung allerdings ist ausbaubar. So auch gegen RWE, als er eine gute Chance liegen ließ.
Miyoshi könnte dem VfL Bochum also ein Element ins Spiel bringen, was die Mannschaft nach dem Abgang von Stöger so nicht mehr hatte. Als kreativer Techniker findet er auch Lösungen unter Druck - die ersten Pflichtspiele in dieser Saison haben gezeigt, dass Bochum Probleme im Aufbauspiel hat. Der 27-jährige Japaner könnte sie zum Teil lösen.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."