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Wie plant Peter Zeidler mit Moritz-Broni Kwarteng?
#1
Moritz-Broni Kwarteng erlebte eine erste Saison zum Vergessen beim VfL Bochum. In der neuen Saison soll alles besser werden. Aber auf welcher Position?

Sprechen wollte Moritz-Broni Kwarteng nicht. Es war nicht so, als hätte der Offensivspieler des VfL Bochum nichts zu sagen gehabt an diesem Mittwochnachmittag im Ruhrstadion. Schließlich gab er nach genau 187 Tagen Verletzungspause wieder sein Comeback, nachdem er sich in der vergangenen Saison am 24. Spieltag Anfang März nicht nur eine Rote Karte gegen RB Leipzig abgeholt hatte, sondern sich bei dem Frustfoul auch noch das Knie kaputt gemacht hatte. Innenbandanriss war die bittere Diagnose, es war das negative i-Tüpfelchen auf einer für ihn nahezu katastrophalen Saison, in der er eigentlich einen großen Schritt machen wollte. 

Der VfL Bochum investierte in den Offensivspieler die höchste Ablösesumme der vergangenen Jahre, als er für knapp eine Million Euro vom Zweitligisten 1. FC Magdeburg an die Castroper Straße wechselte. Doch er kam schon mit einer Verletzung nach Bochum. Eine Schambeinreizung verhinderte die Teilnahme an der Vorbereitung und nahm ihn sogar bis Anfang Oktober aus dem Spielbetrieb. 

Kwarteng erlebte Jahr zum Vergessen
Die vielen Wochen ohne richtiges Training und vor allem ohne Spielpraxis machten ihm zu schaffen, er fand nie richtig rein in die Spielzeit. Meistens waren es Kurzeinsätze, insgesamt nur 267 Spielminuten. Aus der erhofften Soforthilfe Kwarteng wurde ein Sorgenkind, was vor allem aufgrund des knappen Budgets des Vereins problematisch war. Die für den VfL Bochum vergleichsweise hohe Ablösesumme amortisierte sich nicht einmal annähernd im ersten Jahr. Hinter vorgehaltener Hand sagen Verantwortliche, dass sie mit dem Wissen von heute um die langwierige Verletzungsgeschichte des Spielers im vergangenen Sommer wohl eine andere Entscheidung getroffen hätten.

Nun also ein neuer Anlauf für Kwarteng beim VfL Bochum nach ziemlich genau einem halben Jahr ohne Spiel. Rein optisch ist es schon aufgrund seines Wechsels der Nummer ein Neuanfang. Im vergangenen Jahr trug er noch die Nummer 27 auf dem Rücken, nach dem Abgang von Takuma Asano läuft er künftig mit der Nummer elf auf. Es kann auch als Zeichen seines Selbstverständnisses gedeutet werden. Er sieht sich in der ersten Mannschaft des neuen Trainers Peter Zeidler. Und der 62-Jährige hat durchaus Gefallen gefunden an seinem gefühlten Neuzugang. „Er ist ein Künstler, wir wollen auch Künstler sehen“, sagte er nach dem 3:1-Testspielsieg gegen Rot-Weiss Essen, bei dem Kwarteng die zweiten 45 Minuten auf dem Feld stand. 

Technisch ist Kwarteng sicher einer der bestveranlagtesten Spieler im Bochumer Kader, der über eine gute Ballkontrolle verfügt und mit anständigen Passquoten überzeugt. Das deutete er auch bereits im Spiel gegen RWE an, als er mit mehreren guten Aktionen auf sich aufmerksam machen konnte. Sein Zug zum Tor war ein wichtiger Faktor dafür, dass Bochum in der zweiten Halbzeit viele Chancen bekam, sein Lattenknaller demonstrierte zudem eindrücklich, dass er auch über einen satten Schuss verfügt. 

Kwarteng kann auf der Zehn spielen
Wochenlang hatte das neue Trainer-Team des VfL Bochum Kwarteng aufgebaut. Von individuellen Einheiten über die Teilintegration im Trainingslager in Gais bis hin zur Teilnahme am Mannschaftstraining in Bochum nahmen sich die Verantwortlichen Zeit bei dem 26-Jährigen. Die Fehler der Vergangenheit, zu früh wieder die Belastung zu steigern, sollten verhindert werden. Ein fitter Kwarteng kann schließlich einen gehörigen Mehrwert für das Team geben. Vor allem, weil im 4-4-2-System des neuen Trainers die Zehnerposition besonders wichtig erscheint. Und gerade auf der hat Zeidler bislang noch nicht die perfekte Lösung gefunden. 

Kwarteng ist in der Offensive zwar flexibel einsetzbar, seine meisten Karrierespiele, 71 an der Zahl, machte er aber im offensiven Mittelfeld. Dort konnte Lukas Daschner, der in der Vorbereitung und auch den ersten beiden Pflichtspielen dieser Saison dort spielte, noch nicht überzeugen. Trotz seiner hohen technischen Qualität wirkt er immer wieder etwas zu pomadig, ihm unterlaufen Stockfehler. Für Kwarteng könnte sich daher schon bald eine Chance auf dieser Position bieten. „Der Ball ist sein Freund, er macht Dinge, die man nicht erwartet“, sagte Zeidler. Aber: „Wie wir ihn einbauen? Mal schauen.“ 

Zeidler über Kwarteng: „Ein interessanter Spieler“
Vieles kann, nichts muss. Zunächst muss Kwarteng aber ohnehin erst einmal richtig in den Rhythmus kommen, mit seiner Körpersprache verdeutlichen, dass er wieder vollends da ist, wie Zeidler fordert. Im Kopf muss der 26-Jährige klar bleiben, Selbstvertrauen ausstrahlen. „Jedes Spiel ist besser als Training, es ist eine andere Belastung. Wir führen ihn ran, er hat den ersten Schritt gemacht“, so Zeilder. Die nächsten sollen folgen. Dass der Trainer große Stücke auf ihm hält, wurde deutlich. Auch, nachdem sich Zeidler einen extra für ihn zusammengeschnittenen Fünf-Minuten-Film mit Szenen Kwartengs in der abgelaufenen Saison angesehen hatte. „Er ist ein interessanter Spieler“, schlussfolgerte er. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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