09-12-2024, 10:24 AM
Matus Bero ragt beim VfL Bochum läuferisch heraus. Er macht die meisten Sprints. Zufrieden ist er derzeit aber nicht. Nicht nur wegen seines Patzers gegen Leipzig.
Wenn Matus Bero auf Länderspielreise geht, macht er das mit gemischten Gefühlen. Zum einen sieht er in der Nominierung ein Lob für seine Leistungen im Club, derzeit also beim VfL Bochum. Auf der anderen Seite aber spielt er oft nur wenig oder gar nicht. Das kann für eine Gefühlslage sorgen, die um einiges von Zufriedenheit entfernt ist. Auch seine Leistungen in den Spielen für den VfL Bochum sind ausbaufähig.
Bero und die slowakische Nationalmannschaft, es scheint eine schwierige Beziehung zu sein. Seit er 2016 für die A-Nationalmannschaft debütierte, hat er, die beiden letzten Spiele der Nations-League dazu gerechnet, 33 Länderspiele gemacht. Nominiert war er 59 Mal, in der Startelf stand er 14 Mal, 19 Mal wurde er eingewechselt, 26 Mal kam er gar nicht zum Einsatz.
Bero: Ich habe nicht mehr so viele Jahre vor mir im Fußball
„Es ist sehr gut, dass wir mit der Nationalmannschaft in der Nations League Punkte gesammelt haben“, sagte er am Mittwoch zur Zusammenfassung der Länderspiele aus seiner Sicht. „Aber wenn man bei der Nationalmannschaft ist, möchte man auch ein paar Minuten spielen. Ich bin immer da, um meine Mitspieler zu unterstützen. Aber es ist manchmal auch bitter, wenn ich nicht auf dem Platz helfen kann.“
Er sei jetzt fast 30 Jahre alt. „Ich habe nicht mehr so viele Jahre vor mir im Fußball. Jedes Mal, wenn ich zur Nationalmannschaft fahre, hoffe ich, dass meine Zeit gekommen ist oder bald kommen wird.“ Beim 1:0 gegen Estland wurde er 20 Minuten vor dem Ende eingewechselt, beim 2:0 gegen Aserbaidschan kam er nicht zum Einsatz.
Bero gehört zum Stammpersonal
In seinen Vereinsmannschaften gehörte und gehört er stets zum Stammpersonal. Bei Vitesse Arnheim, wo er vor seinem Engagement beim VfL Bochum fünf Jahre spielte, war er schließlich auch Kapitän. Beim VfL Bochum kam er in seiner Premierensaison auf 26 Spiele, inklusive Relegation, stand dabei 20 Mal in der Startelf.
In diese Saison ist er so wie das gesamte Team gestartet: mit viel Luft nach oben. Im DFB-Pokal und den ersten beiden Saisonspielen machte er ordentliche Spiele ohne dabei herauszuragen. Er agiert ohnehin oft unauffällig aber wirksam, macht viele Wege und damit Räume zu und in der Regel macht er kaum Fehler. Gegen Leipzig aber unterlief ihm einer - es war genau der eine Fehler zu viel am ersten Spieltag.
Beros Fehler in Leipzig führt zur Niederlage
Im Laufduell mit Sesko trat er nach knapp einer Stunde Spielzeit am Ball vorbei und ging zu Boden. Über Sesko und Nusa kam der Ball zu Xavi, der vom grätschenden Passlack gerade noch geblockt wurde. Den einmal aufsetzende Ball aber drosch Nusa zum 1:0 ins Tor.
„Im ersten Spiel habe ich einen großen Fehler gemacht“, sagt Bero nun in der Woche vor dem dritten Spieltag und der Partie beim SC Freiburg am Samstag um 15.30 Uhr. „Es war einer, wie ich ihn in meiner elfjährigen Karriere noch nicht gemacht habe. Aber das gehört zum Fußball dazu, das passiert.“
Er habe auch in diesem Spiel gegen Leipzig seinem Team helfen wollen. „Aber manchmal passieren eben solche Fehler. Ich habe den Kopf danach nicht hängen lassen, im nächsten Spiel habe ich auch wieder versucht, das Beste für mein Team zu geben.“
Sein Umgang mit Fehlern sei einfach: „Weitermachen. Sie passieren und es bringt nicht viel, sich darüber viele Gedanken zu machen. Sie sind passiert und sind damit Vergangenheit. Ich habe den Fehler gemacht, ich wusste, dass es mein Fehler war. Aber innerhalb von zwei Sekunden war er aus meinem Kopf und ich habe mich wieder auf mein Spiel und meine Aufgaben konzentriert.“
Kein Akteur des VfL macht mehr Sprints als Bero
Bero ist sich sicher, dass der Knoten bei ihm, seinem Mitspielern und damit dem VfL bald platzen wird. „Wir haben bisher noch kein Tor erzielt, aber wenn uns das erste Tor gelingt, wird es für uns alle einfacher.“
Bis dahin macht Bero zunächst einmal weiter Bero-Sachen. Dazu gehören vor allem Sprints. Kein Bochumer Akteur macht mehr schnelle Läufe als er. „Dass ich bei der Anzahl der Sprints in unserer Mannschaft in den Statistiken vorne liege, liegt daran, dass es meine Mentalität ist“, sagt er dazu. „So spiele ich. Manchmal wäre es besser, nicht zu sprinten oder den Gegner anzulaufen, sondern die Position zu halten. Aber so ticke ich. Ich spare meine Energie nicht für einen besonderen Moment auf.“
Lange und schnell laufen zu können, gehört zu Beros Grundausstattung
Wobei er auch gegen Ende der Spiele selten den Eindruck macht, nicht mehr zu können. Formulierungen oder Umschreibungen, um diese Lauf-Leistungsfähigkeit, die auch andere Fußballer haben, in besondere Worte zu kleiden, gibt es einige. Bero reiht sich nahtlos in die Reihe der Spieler ein, die wahlweise eine „Pferdelunge“ oder gar eine „zweite Lunge“ zu haben scheinen.
Ähnlich wie bei Anthony Losilla, der in der vergangenen Jahren stets der VfL-Spieler mit den meisten gelaufenen Kilometern in den Spielen war, scheint bei ihm das „lange und intensiv laufen können“ zur Grundausstattung dazu zu gehören.
VfL ist am dritten Spieltag beim SC Freiburg gefordert
Im Training mache er jedenfalls nicht mehr als seine Mitspieler, um diese Sprint-Werte erreichen zu können. „Für mein Spiel ist es wichtig, fit zu sein“, sagt er lediglich. „Daran arbeite ich so wie meine Mitspieler eben auch, wenn wir ein paar Tage frei haben. Wenn ich mich fit fühle, kann ich meine Leistung besser abrufen.“
Gegen Freiburg wird ein Bero in Bestform nötig sein. Unabhängig von seiner Person aber glaubt er daran, dass der VfL Bochum am dritten Spieltag etwas Zählbares aus Freiburg mitnehmen wird. „Natürlich haben wir gegen Freiburg eine Chance“, sagt er. „In meinem ersten Bundesligajahr habe ich gemerkt, dass wir gegen jedes Team gewinnen, aber genauso verlieren können. Wir müssen zu einhundert Prozent fokussiert sein, müssen gut und kompakt zusammen verteidigen, dann haben wir eine Chance zu punkten.“
Quelle: WAZ.de
Wenn Matus Bero auf Länderspielreise geht, macht er das mit gemischten Gefühlen. Zum einen sieht er in der Nominierung ein Lob für seine Leistungen im Club, derzeit also beim VfL Bochum. Auf der anderen Seite aber spielt er oft nur wenig oder gar nicht. Das kann für eine Gefühlslage sorgen, die um einiges von Zufriedenheit entfernt ist. Auch seine Leistungen in den Spielen für den VfL Bochum sind ausbaufähig.
Bero und die slowakische Nationalmannschaft, es scheint eine schwierige Beziehung zu sein. Seit er 2016 für die A-Nationalmannschaft debütierte, hat er, die beiden letzten Spiele der Nations-League dazu gerechnet, 33 Länderspiele gemacht. Nominiert war er 59 Mal, in der Startelf stand er 14 Mal, 19 Mal wurde er eingewechselt, 26 Mal kam er gar nicht zum Einsatz.
Bero: Ich habe nicht mehr so viele Jahre vor mir im Fußball
„Es ist sehr gut, dass wir mit der Nationalmannschaft in der Nations League Punkte gesammelt haben“, sagte er am Mittwoch zur Zusammenfassung der Länderspiele aus seiner Sicht. „Aber wenn man bei der Nationalmannschaft ist, möchte man auch ein paar Minuten spielen. Ich bin immer da, um meine Mitspieler zu unterstützen. Aber es ist manchmal auch bitter, wenn ich nicht auf dem Platz helfen kann.“
Er sei jetzt fast 30 Jahre alt. „Ich habe nicht mehr so viele Jahre vor mir im Fußball. Jedes Mal, wenn ich zur Nationalmannschaft fahre, hoffe ich, dass meine Zeit gekommen ist oder bald kommen wird.“ Beim 1:0 gegen Estland wurde er 20 Minuten vor dem Ende eingewechselt, beim 2:0 gegen Aserbaidschan kam er nicht zum Einsatz.
Bero gehört zum Stammpersonal
In seinen Vereinsmannschaften gehörte und gehört er stets zum Stammpersonal. Bei Vitesse Arnheim, wo er vor seinem Engagement beim VfL Bochum fünf Jahre spielte, war er schließlich auch Kapitän. Beim VfL Bochum kam er in seiner Premierensaison auf 26 Spiele, inklusive Relegation, stand dabei 20 Mal in der Startelf.
In diese Saison ist er so wie das gesamte Team gestartet: mit viel Luft nach oben. Im DFB-Pokal und den ersten beiden Saisonspielen machte er ordentliche Spiele ohne dabei herauszuragen. Er agiert ohnehin oft unauffällig aber wirksam, macht viele Wege und damit Räume zu und in der Regel macht er kaum Fehler. Gegen Leipzig aber unterlief ihm einer - es war genau der eine Fehler zu viel am ersten Spieltag.
Beros Fehler in Leipzig führt zur Niederlage
Im Laufduell mit Sesko trat er nach knapp einer Stunde Spielzeit am Ball vorbei und ging zu Boden. Über Sesko und Nusa kam der Ball zu Xavi, der vom grätschenden Passlack gerade noch geblockt wurde. Den einmal aufsetzende Ball aber drosch Nusa zum 1:0 ins Tor.
„Im ersten Spiel habe ich einen großen Fehler gemacht“, sagt Bero nun in der Woche vor dem dritten Spieltag und der Partie beim SC Freiburg am Samstag um 15.30 Uhr. „Es war einer, wie ich ihn in meiner elfjährigen Karriere noch nicht gemacht habe. Aber das gehört zum Fußball dazu, das passiert.“
Er habe auch in diesem Spiel gegen Leipzig seinem Team helfen wollen. „Aber manchmal passieren eben solche Fehler. Ich habe den Kopf danach nicht hängen lassen, im nächsten Spiel habe ich auch wieder versucht, das Beste für mein Team zu geben.“
Sein Umgang mit Fehlern sei einfach: „Weitermachen. Sie passieren und es bringt nicht viel, sich darüber viele Gedanken zu machen. Sie sind passiert und sind damit Vergangenheit. Ich habe den Fehler gemacht, ich wusste, dass es mein Fehler war. Aber innerhalb von zwei Sekunden war er aus meinem Kopf und ich habe mich wieder auf mein Spiel und meine Aufgaben konzentriert.“
Kein Akteur des VfL macht mehr Sprints als Bero
Bero ist sich sicher, dass der Knoten bei ihm, seinem Mitspielern und damit dem VfL bald platzen wird. „Wir haben bisher noch kein Tor erzielt, aber wenn uns das erste Tor gelingt, wird es für uns alle einfacher.“
Bis dahin macht Bero zunächst einmal weiter Bero-Sachen. Dazu gehören vor allem Sprints. Kein Bochumer Akteur macht mehr schnelle Läufe als er. „Dass ich bei der Anzahl der Sprints in unserer Mannschaft in den Statistiken vorne liege, liegt daran, dass es meine Mentalität ist“, sagt er dazu. „So spiele ich. Manchmal wäre es besser, nicht zu sprinten oder den Gegner anzulaufen, sondern die Position zu halten. Aber so ticke ich. Ich spare meine Energie nicht für einen besonderen Moment auf.“
Lange und schnell laufen zu können, gehört zu Beros Grundausstattung
Wobei er auch gegen Ende der Spiele selten den Eindruck macht, nicht mehr zu können. Formulierungen oder Umschreibungen, um diese Lauf-Leistungsfähigkeit, die auch andere Fußballer haben, in besondere Worte zu kleiden, gibt es einige. Bero reiht sich nahtlos in die Reihe der Spieler ein, die wahlweise eine „Pferdelunge“ oder gar eine „zweite Lunge“ zu haben scheinen.
Ähnlich wie bei Anthony Losilla, der in der vergangenen Jahren stets der VfL-Spieler mit den meisten gelaufenen Kilometern in den Spielen war, scheint bei ihm das „lange und intensiv laufen können“ zur Grundausstattung dazu zu gehören.
VfL ist am dritten Spieltag beim SC Freiburg gefordert
Im Training mache er jedenfalls nicht mehr als seine Mitspieler, um diese Sprint-Werte erreichen zu können. „Für mein Spiel ist es wichtig, fit zu sein“, sagt er lediglich. „Daran arbeite ich so wie meine Mitspieler eben auch, wenn wir ein paar Tage frei haben. Wenn ich mich fit fühle, kann ich meine Leistung besser abrufen.“
Gegen Freiburg wird ein Bero in Bestform nötig sein. Unabhängig von seiner Person aber glaubt er daran, dass der VfL Bochum am dritten Spieltag etwas Zählbares aus Freiburg mitnehmen wird. „Natürlich haben wir gegen Freiburg eine Chance“, sagt er. „In meinem ersten Bundesligajahr habe ich gemerkt, dass wir gegen jedes Team gewinnen, aber genauso verlieren können. Wir müssen zu einhundert Prozent fokussiert sein, müssen gut und kompakt zusammen verteidigen, dann haben wir eine Chance zu punkten.“
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."